Willkommen in der größten Burgruine Frankens, Burg Altenstein. Hier ist die Heimat von Konrad von Stein zu Altenstein. Mitten im gleichnamigen Ort thront seine ehemals prächtige Burg 459 Meter hoch über dem Weisachtal – eine malerische Lage.
Von hier aus hat man eine atemberaubende Aussicht über die Haßberge und bei gutem Wetter reicht der Blick bis nach Bamberg. Der Bauherr der Burg mit ihrem heutigen Antlitz ist Konrad von Stein zu Altenstein. Erbaut hat er sie in dieser Form im Jahre 1450.
Doch seine Familie lebte schon vorher an diesem Ort. Erstmals wurden die Burgruine Altenstein und die Familie von Stein zu Altenstein im Jahr 1225 erwähnt. Von dieser Frühzeit zeugt heute noch der rechteckige Bergfried.
Konrad von Stein begrüßt – in Holz
Damals waren die Zeiten anders – gefährlicher. Viel Schutz und dicke Mauern waren damals nötig, um den Frieden zu wahren. Bis zum heutigen Tag zeichnet die Burg die Ansicht von Konrads Heimatdorf Altenstein aus.
Wenn Besucher in Altenstein ankommen, begrüßen sie mächtige Burgmauern und das etwas rauere Wetter. Einst hat Konrad von Stein, begleitet von Edelmännern, die schmalen Gassen des Dorfes durchquert – hoch zu Pferd versteht sich. Heute steht sein Abbild aus Holz am Burgtor: In voller Rüstung und kunstvoll geschnitzt, begrüßt er dort jeden Besucher, der das Burgeninformationszentrum besuchen möchte.
Sehr oft sind Kinder darunter, die hier in diesem Museum zum Anfassen das Mittelalter hautnah erleben können. Eine authentische Ritterrüstung zum Anprobieren, aber auch Besteck, Becher und andere Alltagsgegenstände verraten den Kleinen mehr über Konrads Leben als jeder romantisch verzerrte Ritterfilm. Dessen Geschichte und die seiner Burg ist ähnlich spannend wie ein Hollywood-Film.
In einer langen Reihe von Ahnen hat er sich in der Verteidigung der Burg Ehre verdient. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wehrte er immer wieder die Angriffe der sogenannten Hussiten ab, die von Böhmen aus sonst großen Schaden im heutigen Deutschland angerichtet hatten.
Solche ständig drohenden Gefahren bewegten den Ritter dazu, die Burg Altenstein in den 1420er-Jahren zu befestigen. Auch handelte er auf Befehl der Bischöfe von Würzburg und Bamberg.
Dabei entstand die mächtige Zwingermauer mit runden Eck- und Tortürmen am nördlichen Halsgraben. Das fällt den Besuchern von Konrads Zuhause sofort ins Auge. Diese starken Mauern zu überwinden, war ein Ding der Unmöglichkeit. Selbst die modernen Waffen der Hussiten konnten dabei nichts bewirken. Sie hatten zum Beispiel schon hölzerne Kampfwägen, was damals besonders fortschrittlich war.
Das am linken Burgtor angebrachte Altensteiner Wappen ist jedoch keine historisch korrekte Rekonstruktion von Konrads Wappens, sondern gemeinsam mit dem daneben befindlichen Wappen des Landkreises eine moderne Schöpfung des Zweckverbands Deutscher Burgenwinkel.
Auch die Altensteiner Burgkapelle ist noch erhalten – wenn auch nur in Fragmenten. Die Fensterbögen aus der fränkischen Spätgotik stehen teilweise schief am Ostrand der Burganlage. Weil Ritter damals zum fleißigen Beten angehalten wurden, entstand die Kapelle auf der Ostseite, wo seitdem Felspfähle kontinuierlich hangabwärts rutschen. Deshalb steht der Chor heute in einer spektakulären Schrägstellung, die erst 2001 statisch gesichert werden konnte.
Die Gruft unter der Kapelle, in der einige tapfere Ritter ruhen, ist daher eingestürzt. Heute können Besucher nur den Gewölbeansatz dazu erkennen. Einige Tore führen zu weiteren Gewölbekellern, in denen das Burgeninformationszentrum verschiedene pädagogische Elemente ausstellt.
Auf anderen Wegen kann Burg Altenstein ebenfalls entdeckt werden: Im Burggraben ist ein Rundweg angelegt, der die Mauern aus einem neuen Winkel zeigt. Ein Biergarten lädt ein, den Blick über die Haßberge schweifen zu lassen. Spätestens hier können Besucher verstehen, warum sich Ritter von Stein diesen Ort als Lebensmittelpunkt ausgesucht hat. Es hat selbst heute eine herrschaftliche Atmosphäre, von den Burgmauern inmitten des mittelalterlich geprägten Dorfes die gesamte Gegend überblicken zu können.