Das Evangelisch-Lutherische Dekanat Rügheim hatte am Samstag zur Herbstsynode nach Rügheim eingeladen. Diese wurde traditionell mit dem Abendmahlsgottesdienst eröffnet. Die Liturgie teilten sich Dekanin Anne Salzbrenner, Synodalpräsident Gerhard Koch sowie Pfarrer Thomas Prusseit, der auch die Predigt hielt.
In der Predigt an Bischof Martin von Tours erinnert
Prusseit nahm dabei die Gelegenheit wahr, am Gedenktag des Bischofs Martin von Tours aus dessen Leben und Wirken zu berichten. Er erinnerte daran, dass Martin sich geweigert hatte, sich an der Schlacht bei Worms gegen die anrückenden Germanen zu beteiligen, mit dem Hinweis, er sei von nun an nicht mehr Soldat des römischen Kaisers, sondern ein Soldat Christi. Er bat um Entlassung aus dem Armeedienst. Da sich die Germanen ergaben, kam es damals nicht zu der befürchteten Schlacht.
Der Prediger zog hier eine Parallele zum Fall der Mauer vor 34 Jahren, die ebenfalls ohne Blutvergießen und Waffengewalt vonstatten ging. Er stellte zudem eine Verbindung zur Diakonie her, wo das Wort Jesu "Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan" seine Erfüllung finde.
Die Predigt wurde mit dem Liedvortrag "I cannot do much" abgerundet, dessen Text von dem indischen Christen Sadhu Sundar Singh stammt und zu dem Prusseit die Melodie komponiert hat. Bezugnehmend auf die Kerze, die er auf die Kanzel mitgenommen hatte, ermahnte er die Gemeinde, "ihr Licht leuchten zu lassen, und sei es noch so klein".
Überblick über die aktuellen Themen im Dekanat Rügheim
Im Anschluss an den Gottesdienst fanden sich die Synodalen im Martin-Luther-Haus ein, wo eingangs der Bericht der Dekanin und des Präsidiums auf der Tagesordnung stand. Das Gremium erfuhr unter anderem von den erfolgreich abgeschlossenen Kirchenrenovierungen, Posaunenchorjubiläen und mannigfachen Wechseln und Neuorientierungen bei den Hauptamtlichen.
Umfangreich stellte Anne Salzbrenner die Zukunft des Dekanats Rügheim heraus. Dabei zeichnet sich ab, dass die Zahl der Pfarrstellen genauso abnehmen wird wie die der Kirchenkreise und Dekanatsbezirke. Und doch ist sie sich sicher: "Wir werden gute und neue Wege finden, wenn wir uns etwas Zeit nehmen, kreativ und offen Kirche für die Zukunft zu denken."
Wie üblich wurde dann noch die Jahresrechnung 2022 mit dem Vermögensnachweis sowie die Kasualstatistik desselben Jahres vorgestellt. Stellvertretender Dekan Jan Lungfiel erläuterte die wichtigsten Fragen zur Kirchenvorstandswahl im kommenden Jahr. Da auch hier etliche Veränderungen anstehen, bat er eindringlich um die Einhaltung der vorgegebenen Termine.