Kurz vor seinem Tod im Januar dieses Jahres hat Dr. Rainer Wailersbacher der Gemeinde Knetzgau die Geschichte über „Das bambergische Amt Ebersberg“ überlassen. Diese Schrift liegt nun als Heft gedruckt vor. Bürgermeister Stefan Paulus stellte das Werk am Mittwoch vor, bei der Präsentation waren auch Susanne Wailersbacher, die Witwe des Autors, und sein Sohn Dr. Konrad Wailersbacher anwesend.
Ebenso Gemeindearchivar Gerhard Thein und Wolfgang Jäger, der Vorsitzende des Historischen Vereins Landkreis Haßberge, beide zeichnen für Redaktion und Layout verantwortlich. Herausgeber des Heftes, das bei Haßfurter Medienpartner gedruckt wurde, ist die Gemeinde Knetzgau, bei der das Heft für 10 Euro erhältlich ist.
Mit der Veröffentlichung wolle die Gemeinde Knetzgau das Lebenswerk des viel zu früh verstorbenen Ehrenbürgers Dr. Rainer Wailersbacher würdigen, hob Bürgermeister Paulus heraus. Wailersbacher, der 71 Jahre alt wurde, war von Berufs wegen Arzt. Doch er hatte sich „unbezahlbare Verdienste“ durch sein Wirken als Historiker und Chronist erworben. Die Vielzahl der heimatgeschichtlichen Publikationen zeugen von seiner akribischen Leidenschaft, vor allem die Geschichte seiner Gemeinde Knetzgau zu erforschen. Sie sind im Anhang des neuen Heftes im Einzelnen aufgeführt.
Bei der großen Anzahl an Dorfbüchern, die Dr. Wailersbacher erstellt hatte, habe noch der Nachweis über die Gründung des Gemeindeteils Zell gefehlt. Der vor seinem Tod verfasste Text wurde auf Wunsch der Familie und der Gemeinde Knetzgau im Originalzustand belassen und nicht überarbeitet. Bürgermeister Stefan Paulus bedankte sich bei der Familie Wailersbacher, dass sie die Unterlagen zur Verfügung gestellt hat. „Es ist eine spannende und bewegende Geschichte, die viele Leser finden wird“, ist sich Paulus sicher.
Die Geschichte des Amts Ebersberg ist das letzte Werk von Rainer Wailersbacher. Er habe mit zahlreichen Veröffentlichungen zur Heimatgeschichte von sich reden gemacht, bekräftigte Wolfgang Jäger in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Historischen Vereins. Ziel des Vereins sei es, die lokale Geschichte zu erforschen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ferner sehe es der Verein als seine Aufgabe, die posthume Veröffentlichung dieses Werkes zu unterstützen. Auf diesem Weg wolle man dazu beitragen, das Andenken an sein langjähriges Mitglied zu bewahren.
„Es ist ein schönes Buch“, lobte Jäger nicht nur den ansprechend bunt gestalteten Einband, sondern auch die schöne Art des Verfassers, die Geschichte aufzuschreiben. Jäger bezeichnete die Chronik als großes Werk mit unbezahlbarer Arbeit. Jahrzehntelang habe Dr. Wailersbacher in Handarbeit Forschung betrieben, um dann eine Chronik zu schreiben. Die Veröffentlichung sei für Jäger eine erfreuliche Wertschätzung der Gemeinde Knetzgau für die geleistete Arbeit des Heimatforschers.
Der Autor hat sich nach der Gründung der Einheitsgemeinde Knetzgau am 1. Juli 1972 als Hausarzt niedergelassen und war bis zum seinem plötzlichen Tod auch als Arzt tätig. Rechtzeitig stellte er die Weichen, damit die von ihm aufgebaute Arztpraxis von seinem Sohn weitergeführt werden kann. Dr. Wailersbacher war aber auch kommunalpolitisch tätig: Als Mitglied des Gemeinderates, dem er von 1974 bis 2008 angehörte, hatte er viele wichtige und wegweisende Entscheidungen mitgetragen.