31 200 Euro pro Jahr nehmen die Landkreise Haßberge, Hildburghausen, Coburg und die Kommunen Bad Rodach, Heldburg, Maroldsweisach, Pfarrweisach und Ebern unter Mitarbeit des Deutschen Burgenwinkels, der Therme Natur, den Touristinfos in Heldburg, Ebern und Haßberge zusammen in die Hand, um die Freizeitlinie "Heimat-Hopper" auf den Weg zu bringen. Am Dienstagnachmittag wurde die Vereinbarung im Rathaus in Maroldsweisach unterzeichnet.
Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) hieß als Hausherr die Vertreterinnen und Vertreter der Landratsämter und Kommunen willkommen. Nach seinen Worten, begannen Überlegungen zur "Heimat-Hopper-Linie" bereits vor sechs Jahren, als er und der Bürgermeister von Ebern, Jürgen Hennemann (SPD), sich erste Gedanken machten, wie man den Burgenwinkel noch besser in ein Mobilitätskonzept einbinden könne. Susanne Wolfrum-Horn vom Regionalmanagement des Landkreises Haßberge ergänzte hierzu, dass auch von dort eine solche Linie ins Auge gefasst war und unterstützt werde.
"Vor zwei Jahren haben die Bemühungen um diese Linie dann Fahrt aufgenommen und es hat einiger Anstrengungen bedurft, um alle Gemeinden und Landratsämter zwischen Bad Rodach und Ebern an einen Tisch zu bringen und zu überzeugen", sagte Wolfram Thein. Jetzt freue er sich, dass alle Bürgermeisterkollegen der Idee offen gegenüber stehen, sei doch die Linie ein "Baustein für mehr Mobilität."
Die "Macher" waren der Meinung, dass die Grenzregionen bei der Verkehrsanbindung etwas vernachlässigt waren und man deshalb eine Möglichkeit schaffen sollte, um sowohl für Touristen, als auch für die heimische Bevölkerung die Möglichkeit zu schaffen, zwischen Bad Rodach und Ebern mit seinen vielfachen Sehenswürdigkeiten und Angeboten ohne Auto verkehren zu können.
Bürgermeister Tobias Ehrlicher (SPD) aus Bad Rodach bezeichnete die Linie als "beispielhaftes Projekt" und sieht ein tolles Angebot für Touristen und Einheimische an allen Samstagen des Jahres. Für Bürgermeister Jürgen Hennemann kam es darauf an, einen Lückenschluss in Verbindung mit den bereits bestehenden Verkehrsverbindungen zu schaffen. Die neue Möglichkeit mit dieser Linie zu verkehren, müsse nun der Bevölkerung nahe gebracht werden. Alexander Blöchl vom Zweckverband Deutscher Burgenwinkel wies darauf hin, dass die Linie auch mit anderen Linien und dem Schienenverkehr kompatibel sei. "Man kann von Nürnberg bis Bad Rodach mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren und auch Wanderstrecken sind hier integriert", sagte er.
Bus fährt an allen Samstagen des Jahres
Betrieben wird die Linie vom Busunternehmen Schnabel-Touristik mit Sitz in Hafenpreppach. Der Bus bietet 50 Sitzplätze, es können sechs Fahrräder mitgenommen werden und auch Stellplätze für Kinderwägen sind vorhanden, teilte Busunternehmer Uwe Schnabel mit. Die Strecke verläuft zwischen Ebern und Bad Rodach und wird an allen Samstagen des Jahres, also an 52 Verkehrstagen, bedient. Sie soll eine Ergänzung zum ÖPNV-Angebot sein und auch ein Lückenschluss zwischen den AGILIS-Bahnhöfen in Bad Rodach und Ebern. Sie verbindet die Bundesländer Thüringen und Bayern, die Regierungsbezirke Ober- und Unterfranken und die Landkreise Coburg, Haßberge und Hildburghausen.
Startschuss ist am 16. Oktober um neun Uhr in Ebern und um 10.30 Uhr in Bad Rodach. Alle in der Runde im Rathaus Maroldsweisach sind schon gespannt, wie der "Heimat-Hopper" angenommen wird. "Ein Zuckerl" kommt hinzu: Bis zum Jahresende 2021 wird die Beförderung kostenfrei sein. Ab 2022 kostet die Fahrt dann mit dem Zwei-Zonen-Ticket fünf Euro für die gesamte Strecke zwischen Ebern und Bad Rodach. In der Zone A, zwischen den Landkreisen Hildburghausen und Coburg werden 2,50 Euro fällig, ebenso in der Zone B, auf der Strecke im Landkreis Haßberge.
Die prognostizierten Kosten belaufen sich im Jahr auf 31 200 Euro. Davon entfallen auf die Kommunen 6240 Euro, 50 Prozent der jeweilig kommunen Anteile tragen die Landkreise und 2000 Euro beträgt der Marketingzuschuss aus den Kommunen Bad Rodach, Heldburg, Maroldsweisach, Pfarrweisach und Ebern.