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Stettfeld: Der Zahn der Zeit nagt an der Kläranlage
'Ins Trübe' schauten die Räte mit Bürgermeister Alfons Hartlieb (Dritter von rechts) auf dem Gelände der Stettfelder Kläranlage am Rührbecken, das schon 99 000 Betriebsstunden erreicht hat. Hier wird die Gemeinde bald investieren müssen.
Foto: Günther Geiling | "Ins Trübe" schauten die Räte mit Bürgermeister Alfons Hartlieb (Dritter von rechts) auf dem Gelände der Stettfelder Kläranlage am Rührbecken, das schon 99 000 Betriebsstunden erreicht hat.
Günther Geiling
 |  aktualisiert: 15.02.2024 19:31 Uhr

Der Schwerpunkt der finanziellen Tätigkeiten der Gemeinde Stettfeld liegt wie in den Vorjahren 2018 und 2019 auf einer großen Investitionstätigkeit im Bereich Abwasser, Trinkwasserversorgung und Straßenausbau. Dies zeigt sich allein schon im Vermögenshaushalt, der mit 3, 7 Millionen Euro den Verwaltungshaushalt mit 2,5 Millionen Euro bei weitem übertrifft und so für ein Gesamtvolumen von 6,2 Millionen Euro sorgt. Vom Gemeinderat gab es einstimmig "grünes Licht" für den Plan und damit die Fortführung der Baumaßnahmen.

Der Kämmerer der VG-Ebelsbach, Jürgen Pfister, erläuterte das Finanzvolumen der Gemeinde. Bei den Einnahmen sei bemerkenswert, dass die Schlüsselzuweisungen von 403 000 auf 534 844 Euro steigen und auf der Ausgabenseite die Kreisumlage von 527 000 auf 451 000 Euro sinkt.

Die wichtigsten Einnahmen sind neben den Schlüsselzuweisungen die Gewerbesteuer (250 000 Euro) und der Einkommensteueranteil (608 000 Euro). Abgesehen von der Kreisumlage ist die VG-Umlage mit 175 047 Euro noch ein besonders dicker Brocken.

Darlehen über eine Million Euro

Für die Investitionsmaßnahmen in der Hauptstraße und den Siedlungsstraßen sowie die Straßenarbeiten am Parkplatz "am Saumarkt" und "Raiffeisenplatz" sind Ausgaben in Höhe von insgesamt 5,5 Millionen Euro eingeplant, verteilt auf die Haushaltsjahre von 2017 bis 2020. Wie Kämmerer Jürgen Pfister betonte, musste im Haushaltsjahr zum Erhalt der Liquidität ein halbjähriges Darlehen über eine Million Euro aufgenommen werden.

Stettfeld: Der Zahn der Zeit nagt an der Kläranlage

Als Ersatz für die abgeschafften Straßenausbaubeiträge wurde im Haushaltsjahr ein Ansatz von 200 000 Euro veranschlagt. Die Mindestzuführung vom Verwaltungshaushalt zum Vermögenshaushalt mit 175 617 Euro wurde nicht erreicht, beinhalte aber auch die Tilgung des kurzfristigen Darlehens. Beachte man die Tilgungen für die länger laufenden Darlehen von 132 500 Euro sei aber die Mindestzuführung auch für 2020 gegeben.

Deswegen erfordere die aktuelle Kassenlage aufgrund der Verzögerungen zwischen den zu tätigenden Auszahlungen und den noch nicht erhaltenen Zuwendungen, dass der in 2019 erhöhte Kassenkreditrahmen in 2020 auch weiterhin mit 350 000 Euro in der Haushaltssatzung festgeschrieben werde.

Mehrzweckfahrzeug, Kindergarten, Kriegerdenkmal

Im Investitionsplan stehen neben den Straßen-, Kanal- und Wassermaßnahmen die Feuerwehr mit einem Mehrzweckfahrzeug mit 80 000 Euro, Planungskosten für den Kindergarten (35 000 Euro), die Verlegung von Speedpipes (100 000 Euro) und die Sanierung des Kriegerdenkmals mit 12 000 Euro.

Zum Kriegerdenkmal führte Bürgermeister Hartlieb aus, dass hier Zuschüsse der Unterfränkischen Kulturstiftung sowie Sparkassenstiftung in Ansatz kämen und Udo Busch merkte an, dass die Restmittel durch Förderer und die Vierzehnheiligen-Wallfahrer aufgebracht würden. Dafür gab es Anerkennung aus dem Gremium.

Der Gemeinderat stimmte dann dem Haushaltsplan mit dem Investitionsprogramm, der Finanzplanung und dem Stellenplan einmütig zu.

Besuch des Kindergartens

Im Vorfeld hatte der Gemeinderat den Kindergarten besucht, der in nächster Zeit umgebaut werden soll. Dazu wurde der Abschluss eines Treuhandvertrages mit dem St. Johanniszweigverein Stettfeld notwendig, der Eigentümer des Kindergartens ist. Mit dem Treuhandvertrag verpflichtet sich die Gemeinde, die Bauarbeiten im Namen des St. Johanniszweigvereins treuhänderisch durchzuführen. Von einer Erhebung von Erschließungsbeiträgen für das Kindergartengrundstück wolle die Gemeinde dabei Abstand nehmen.

Auch die Kläranlage nahm das Gremium in Augenschein, die im Jahr 2003 in Betrieb genommen wurde. Im Jahr 2023 läuft die Genehmigung aus. Die Ablaufwerte würden dann neu unter die Lupe genommen. Martin Viering vom Bauhof wies auf Unterhaltungsmaßnahmen beim Regenüberlaufbecken hin und auch auf die Probleme mit Fremdstoffen im Abwasser. "Es kommt vieles an, was nicht in die Kläranlage darf", sagte er und nannte beispiele wie Dahmenbinden, Feuchttücher und auch Kleidungsstücke, die sich nicht im Wasser auflösen und dann die Pumpen beschädigen oder zumindest in ihrer Arbeit stark beeinträchtigen. Viering appellierte an die Bürger, diese Gegenstände nicht in der Toilette zu entsorgen.

Technische Geräte könnten ausfallen

Viele Pumpen und technische Geräte kämen mit ihren Betriebsstunden allmählich an einen Punkt, an dem mit einem Ausfall gerechnet werden müsse. Deshalb müsse man über Nachrüstungen nachdenken. Die Kläranlage liefere 1200 Tonnen Nassklärschlamm und man trockne diese herunter bis auf 30 Tonnen.

Keine Einigung gab es darüber, an welchem Standort eine Steinskulptur des Künstlers Andreas Klesse aus Stettfeld aufgestellt werden soll. Der Künstler hat sein Kunstwerk der Gemeinde gespendet. Die Meinungen über einen passenden Platz gingen dabei weit auseinander. Schließlich beschränkte sich das Gremium auf zwei Alternativen: an der Friedhofsmauer und an der Hauptstraße am Anwesen Kröner. Die Ratsmitglieder kamen überein, dass der Künstler selbst entscheiden solle, welchen Standort er für sein Kunstwerk bevorzugt.

 
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