Aus Berlin müsste man sein. Dort steht das Recht der Frau auf Stehpinkeln kurz vor der Umsetzung. Passend zum heutigen „Tag des Toilettenpapiers“.
Im Rahmen des sogenannten Berliner Toilettenkonzepts wird nämlich der Bau von Frauen-Urinalen diskutiert. Es sei, so heißt es aus dem Berliner Senat, schlichtweg ungerecht, dass Männer im Stehen pinkeln dürften, Frauen aber nicht.
Halt. Ich kenne jetzt so aus dem Stegreif keine Vorschrift, die Frauen das Pinkeln im Stehen ausdrücklich untersagt. Der Verwirklichung dieses uralten Menschheitstraums stehen doch wohl eher praktische Gründe entgegen. Dass es von vielen Frauen trotzdem wieder und wieder versucht wird, beweisen die Pipipfützen, die unzählige öffentliche Damentoiletten zur Überschwemmungszone machen. (Da es die Pfützen aber auch auf Herrentoiletten gibt, kann von einer grundsätzlichen Eignung der Männer für das Stehpinkeln natürlich auch nicht gesprochen werden).
Dem Menschen scheint ganz allgemein der Trieb innezuwohnen, sich zum Zwecke der Notdurftverrichtung keinesfalls irgendwo niederzulassen. Das beweisen verschiedene Versuche, Männer auf freiwilliger Basis zu Sitzpinklern zu machen, die allesamt grandios gescheitert sind.
Wenn sich also partout niemand hinsetzen will und partout alle gleich behandelt werden sollen, dann bleibt als für alle nutzbare Toilettenalternative eigentlich nur noch das traditionelle Loch im Boden. Und natürlich müssen alle Bäume gefällt werden. Denn einen Baum anzupinkeln, dürfte den meisten Frauen auch bei großer Gelenkigkeit recht schwer fallen.