Wenn „Kassler mit Sauerkraut“ oder „Schnitzel“ auf der Speisekarte stehen, befindet man sich meist in einem Restaurant – und nimmt die Speisen in fester Konsistenz zu sich. Normalerweise.
Die genannten Gerichte gibt es auch in Form von Eis – (noch) nicht in Ochsenfurt, aber in München. Beim „Verrückten Eismacher“, dessen Name Programm zu sein scheint. Auch Vegetarier kommen bei ihm auf ihre Kosten – sie können zwischen süß und deftig wählen: „Apfelmus-Pfannkuchen“ oder „Gorgonzola“? Feinschmecker greifen vielleicht zu „Weinbergschnecke“; wer seinen Rausch auskurieren möchte, lässt sich einfach ein paar Kugeln „Rollmops“ in der Waffel geben.
Das alles mag bei dem ein oder anderen schon für eine Ganzkörper-Gänsehaut sorgen, doch es geht noch verrückter: Der britische Eismacher Charlie Harry Francis hat ein Eis erfunden, das gleichzeitig abkühlen und anheizen soll: Viagra-Eis – mit 25 Milligramm des Potenzmittels pro Kugel.
Was sich unter älteren Herren zum Verkaufsschlager entwickeln könnte, sollte bei Eltern die Alarmglocken schrillen lassen. Der Grund: akute Verwechslungsgefahr! Die Farbe des hellblauen Eis mit Champagnergeschmack ist die gleiche wie die des bei Kindern so beliebten Schlumpf-Eis . . .
Wie Charlie Harry Francis die Idee zu seinem Viagra-Eis kam, wissen wir nicht. Leuchtende Quallen im Fernsehen wiederum inspirierten ihn zum vielleicht teuersten Eis der Welt: einem Leucht-Eis für schnöde 180 Euro pro Kugel. In ihm enthalten sind Proteine, die zu leuchten beginnen, sobald man sie mit der warmen Zunge berührt.
Doch zurück nach Ochsenfurt: Hier wird – schließlich gibt es vor Ort zwei Privatbrauereien – neben Eis auch gerne Bier konsumiert. Für letzteres gilt das bayerische Reinheitsgebot, das am kommenden Samstag 500 Jahre alt wird. Vielleicht könnte man aus diesem Anlass auch mal über ein Reinheitsgebot für Eis nachdenken? cat