Es gibt einen Satz, der jeden im Laufe seines Lebens begleitet wie die wachsende Anzahl der Kerzen auf dem Geburtstagskuchen: Man ist nur so alt, wie man sich fühlt. Und die Deutschen fühlen sich jünger, als sie sind. Das hat kürzlich eine Umfrage von Swiss Life ergeben. 61 Prozent der Befragten fühlen sich jünger als sie sind, nur ein Viertel fühlt sich dem eigenen Alter entsprechend. Anti-Aging durch den imaginären Gemütszustand also. Antifaltencremes, Botox, Verjüngungskuren – nicht nötig.
Schluss mit dem Jugendwahn. „Best Agers“ oder „Golden Oldies“ zieren heute die Werbeplakate von Nivea, Hugo Boss & Co. Und sie fühlen sich fit und selbstbewusst wie nie zuvor.
Besonnene Mittfünfziger überqueren die Alpen, reisen in den fernen Osten, fegen mit Minirock über die Tanzflächen der Szene. Die Deutschen fühlen sich jünger – und werden dabei immer älter. Die durchschnittliche Lebenserwartung steigt. Dadurch verschieben sich gewisse Lebensphasen nach hinten, so auch die Kinderplanung.
Immerhin für jeden Fünften aller Befragten kommt es heute in Frage, mit über 40 (noch einmal) Mutter oder Vater zu werden. Nur beim Eintritt in die Rente, da sind sich die meisten einig. Länger arbeiten als nötig? Nein, danke.
Man ist so alt, wie man sich fühlt. Liegt man mit Magen–Darm–Grippe im Bett und hat schon die siebte Pille am Tag geschluckt, fühlt man sich eher wie Mitte 80. Beim Lachanfall mit Freunden allerdings wieder wie 17.
Und für die elf Prozent der Deutschen, die sich älter fühlen, als sie tatsächlich sind, folgt Verjüngungstipp Nummer eins, die einzig wahre Anti–Aging–Methode: Einfach aufhören Geburtstage mitzuzählen und die Kerzen auf dem Kuchen weglassen. Dann wird man jedes Jahr aufs Neue 19.