Mit den Jahren nimmt die Panik zu. Weil man sich für Dinge interessiert, die einem früher schnuppe waren. Neulich las ich: „Mit jedem Lebensjahr verliert man mehr Collagenfasern im Bindegewebe.“
Ist das nicht entsetzlich? Männer denken ja lange Zeit, dass nur Frauen derlei Probleme haben. Doch irgendwann merkt man: Die Schreckensnachrichten betreffen einen selber. Zumal das bei mir inzwischen auch rote Hektik-Flecke verursacht. Womit wir schon beim nächsten Problem sind: Meine Haut zeigt nicht nur Hektik-Flecke, sondern auch andere unschöne Dinge, die man unter dem Oberbegriff Alterserscheinungen zusammenfassen könnte.
So lange man die 30 noch nicht überschritten hat, lässt sich von der Haut vor allem eines sagen: Sie ist einfach da. Man ahnt noch nichts von der schützenden Hydro-Lipid-Schicht der Haut. Falten haben die anderen. Und ob der Feuchtigkeitshaushalt nun ausgeglichen ist oder nicht, juckt auch nicht weiter.
Bei der Haut ab 30 lässt dann die schlagartig Fettproduktion nach – und das hat Folgen. Um die Augen- und Mund-Partien versammeln sich erste Fältchen, das Bindegewebe ist wegen der flüchtenden Collagenfasern nicht mehr elastisch.
Plötzlich wird klar, dass sich die Haut nicht nur im Gesicht befindet – der ganze Körper schreit nach Creme. Mit 40 ist das Leben dann vorbei – zumindest aus Sicht der Haut. Hat sie sich in jungen Jahren alle 28 Tage erneuert, so passiert das jetzt alle 40 bis 60 Tage. Die Talg-Produktion hat um die Hälfte nachgelassen. Die Haut ist eine einzige Versorgungslücke.
Ab Ende 40 richtet selbst intensivste Pflege kaum noch etwas aus. Dann sitzt man da, trauert den Collagenfasern nach und wundert sich beim Blick auf die Haut, dass zwischen den unzähligen Altersflecken die vielen roten Hektik-Flecken überhaupt noch Platz haben.