Gewöhnlich fragt beim Bäcker die Dame hinter der Theke: „Derfs sonst noch was sei?“ Beim Metzger ist man hoch erstaunt, wenn die Standardfrage mal ausbleibt: „Derfs a bissele mehr sei?“ Auch lässt man es sich gerne gefallen, dass in manchen Supermärkten an der Kasse schnell noch nachgehakt wird: „Hat alles gebasst?“
Aber was richtig nervt, sind die Fragen an den Kassen nach Treuepunkten, Treueherzen, Kunden-, Payback- oder sonstigen Karten. Und jetzt in der Hetze des Weihnachtsmarathons erkundigen sich die Kassiererinnen (warum sind es eigentlich immer nur Frauen?) in einigen Elektromärkten schnell noch nach der Postleitzahl.
Ob man es will oder nicht: das lädt geradezu zur Schummelei ein, weil man ja ohnehin im Internet bis auf die nackte Haut ausspioniert wird. Das dachte sich auch der urbayerische Musikkabarettist Christoph Weiherer. Ihn fuchst, so sagt er, die „Sammelwut der Konzerne“ gewaltig.
Beim Duschen ist ihm da etwas eingefallen: immer nur die Postleitzahl 25541 angeben. Sie steht für die nette Stadt Brunsbüttel und hat sich ihm eingeprägt wegen der Störfälle des dortigen AKW oder undichter Fässer.
Sein Vorschlag: Wenn jeder nur noch 25541 sagt, „dann war die ganze Statistikerhebung umsonst“ und die Firmen „können ihre ganze Marketingstrategie vergessen.“
Nicht dass jetzt jemand auf den Gedanken kommt, einfach mal 97506 anzugeben, die Postleitzahl von Grafenrheinfeld, bloß weil dort auch ein stillgelegtes Kernkraftwerk steht. Wer will, kann ja seine Postleitzahl preisgeben, doch könnte das Ausplappern von persönlichen Daten zu unlustigen Überraschungen führen.
Eine äußerst flotte und fitte Dame über 50 hatte einem Paybackkarten-Anbieter ihr Geburtsdatum angegeben. Nun erhielt sie eine Firmenzeitschrift samt Rabattgutscheinen und zwar für unentbehrliche Hilfen bei Blasenschwäche. Denn daran leiden nach der Firmenlogik automatisch alle Frauen über 50. Besagte Dame wird sich zukünftig immer auf 47 Jahre herunterschummeln.