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ZEIL
Haßfurter Vereine bekommen beim Weinfest Asyl
Bartl (Christian Melchior, links) und Fonser (Dominik Syka) machten sich nicht nur ihre Gedanken um das Parkproblem in der Stadt.
Foto: Ralf Naumann | Bartl (Christian Melchior, links) und Fonser (Dominik Syka) machten sich nicht nur ihre Gedanken um das Parkproblem in der Stadt.
Von unserem Mitarbeiter Ralf Naumann
 |  aktualisiert: 15.04.2025 09:30 Uhr

Rolling Stones, AC/DC, Beastie Boys, Guns N? Roses. Keine Frage: Diese und viele weitere Bands stehen immer ganz oben auf der Stimmungsskala. Doch am Wochenende erlebten 300 Zuschauer und vor allem Zuhörer im Zeiler Rudolf-Winkler-Haus noch eine Steigerung. Ganz nach dem Motto „Wir rocken die Bühne“ sorgten die Mitglieder der Zeiler Narrenzunft (ZNZ) bei ihrer ersten Prunksitzung in der Faschingssaison dafür, dass Schwitzen Hochkonjunktur hatte.

Denn nach dem „musikalischen“ Prolog von Tochter Anna und der offiziellen Begrüßung ihres Vaters Thomas Stadelmann, Bürgermeister der Stadt und seit über zehn Jahren in der fünften Jahreszeit Sitzungspräsident, ging wahrlich die Post ab – Schlag auf Schlag. Mit einem modernen Gardemarsch (Choreografie Barbara Gereis) wurde die Feier-Betriebstemperatur langsam gesteigert, ehe die jungen „Volks Rock?n Roller“ (verantwortlich Karina Oppelt und Tina Hömer) mit alpenländischen Andreas Gabalier-Klängen schnell die Herzen im Saal eroberten. Spätestens nach dem „Rock-Medley“ (verantwortlich war Kathrin Heidig) war der Stimmungs-Siedepunkt erreicht.

Für die brandneue, universell für ganz Zeil einsetzbare Cheerleadergruppe „Alt-ach-Dancers“ mit Zwenja, Schantal, Baula, Älvira oder Valtraud, seit Jahrzehnten als „Prinzenschwarte“ bekannt, Funkenmariechen Sarah Hetterich, dem „Feelstimmig“-Quintett (Kathrin Heidig, Tina Hömer, Stephan Heidig, Daniel Müller sowie Roland Glaser mit der Gitarre) oder den Darstellern beim Musical „We will rock you“ (Theresa Hoh) war es letztlich nur noch die Aufgabe, die erreichte Skala bis zum Ende weit nach Mitternacht aufrechtzuerhalten. Damit hatten sie mit ihren fantastischen Auftritten freilich keine Mühe.

Wie gut, dass es dazwischen nicht ganz so musikalisch und sportlich zuging. Obwohl: Durch Johannes Hoh, Sebastian Rausch, Julian Schneidawind, Andre Wild, Julian Wolfschmitt, Max Wolfschmitt und Tobias Zink mit ihren „Sonnenbrillen-Schwarz-Weiß-Leggings-Stretch“-Bewegungen bekam der Name „erotischer Tanz“ eine neue Bedeutung. Finn Düring, neunjähriger Gastredner aus Knetzgau, saß bei seinen Plaudereien aus dem Nähkästchen allerdings ruhig auf seinem Barhocker. Ebenso stand Lissy Rahm bei ihren Lästereien über „Fast Food“ gemütlich hinterm Rednerpult. Das ungleiche Duo „Engel“ (Monika Stadelmann) sowie „Teufel“ (Gabi Leisentritt) beschäftigte sich derweil erst per Video mit den Zeiler Stadtteilen, ehe beide plötzlich gemeinsam in einem Bett auf der Bühne aus ihren Träumen gerissen wurden. Fazit: „Deifel numanei.“

Und Bartl (Christian Melchior) und Fonser (Dominik Syka)? Sie erfüllten tatsächlich den Wunsch von Bürgermeister und Presse nach mehr lokalen Ereignissen. Dafür hatte sich Bartl extra „aweng was aufgeschrieben, was in Zeil wichtig ist und was so draus worn ist, in der letztn Zeit“. Doch gleich beim Thema Zuckergelände war das Blatt leer. Warum? „Tut sich ja nix.“ Und bei der alten Schule in Krum? Ebenso ein leeres Blatt, „tut sich ja nix.“ Straßen? „Da langt des leera Blatt gar net aus.“ Was ist mit dem Gewerbegebiet Gröbera 2? „Da könnt weng was geh, aber da müß mer uns Geld vo an Investor leih“, meinte Fonser. Doch für Stadtoberhaupt Thomas Stadelmann angeblich kein Problem, denn sein neuer Wahlspruch lautet: „Von jetzt an wird nur soviel Geld ausgegeben, wie mer einnehma. Selbst, wenn mer uns dafür Geld leih müssen.“

Büttensitzung Zeil. Stopp, da fehlte noch was. Richtig: das Traum-Duo schlechthin. Christiane Gareis alias Resi und ihre Busenfreundin Susanne Wolfschmitt alias Babet. Doch die beiden Damen hatten es sehr eilig, schließlich stand die Pilgerreise nach Rom mit Pfarrer Michael Erhart kurz bevor. Der Hauptgrund: Die Sünden büßen, „die sich im Laufe unseres Lebens ogsammelt hem“. Dass sich Babet aber gleich im Büßergewand und mit Asche im Gesicht auf den Weg „ins gelobte Land“ machen wollte, dafür hatte Resi wenig Verständnis: „Es ist doch kaa Achermittwoch – wir hem doch Fasenacht.“

Nachdem sie noch auf die anderen Mitwallfahrer sowie die geistliche Reisebegleitung warten mussten, hatten sie noch genügend Zeit, um sich mit Ratsch und Tratsch sowie Gerüchten und Wahrheiten die Zeit zu vertreiben. Unter anderem mit dem Flüchtlingsproblem aus der geliebten Nachbarstadt. Die Haßfurter würden nämlich nach Zeil flüchten, „weil sa des Meefest nemer abhalt könna – mangels Masse“, stellte Babet fest, während Resi auf das Zeiler Weinfest verwies, wo einige Kreisstadtvereine „Asyl“ erhielten. „Ja, ja die Haßfurter – wenn mer scho aus Augsfeld an Bürgermeister importier muss. Des sechst doch ölles.“

Apropos Michael Erhart. Er schlüpfte noch in die Rolle von Wilhelm Buschs? „Max“. Zusammen mit seinem Freund Moritz (Thomas Stadelmann) outete er sich tatsächlich als „böser Bube“, der „Ärger in die Stub?n“ bringt. „Böse Buben, glaubt es mir. Gab es nicht nur damals hier. Die gibt?s auch heut noch, ganz famos, haben auch noch Ämter groß“, so der Geistliche. Mit dem Weihnachtsbaum beschäftigte sich Max dann ebenso wie mit dem Verkehr, dem Gottesdienstbesuch gerade am Sonntag, Haupt- und Ehrenamt oder dem diesjährigen Weihnachtsbaum.

Am kommenden Wochenende, Freitag, 22., und Samstag, 23. Januar, rocken die Zeiler erneut zwei Mal die Bühne. Beginn der ultracoolen Mega-Party ist jeweils um 19.30 Uhr.

Die Mitwirkenden

Garde-Marsch: Vanessa Bauer, Selina Brändlein, Sandra Hetterich, Denise Münch, Laura Schnaus, Michele Schnitzer, Hannah Schuhmann, Seline Torres, Kristina Zitzmann. Choreographie/Einstudierung: Barbara Garreis.

Volks Rock?n Roller: Luisa Bedacht, Hannah Böhnlein, Helena Böhnlein, Lena Braun, Xenia Charitos, Janaya Curry, Finja Czoske, Mandy Düring, Maja Henschel, Sarah Hetterich, Franka Kuhn, Lisa Marie Lehmann, Samira Lehmbruch, Lena Meier, Amy Miller, Hannah Reick, Melissa Schuck, Angeline Tschiggfrey, Felizitas Wohlleber. Idee und Einstudierung: Karina Oppelt, Tina Hömer.

Rock-Medley: Laura D., Sina Dürrbeck, Saskia Göpfert, Lisa Hermann, Theresa Miller, Stella Niebling, Sophia Penton, Michele Schitz, Jessica Schneidmiller. Kostüme: Anni Fanenbruck. Frisuren: Christine Esslinger. Choreographie/Einstudierung: Kathrin Heidig, mit Unterstützung Katharina Schwappach. Frisuren: Kathrin Heidig und Christine Pollner. „Alt-ach-Dancer“: Christiane Garreis, Theresa Hoh, Martina Kehl, Christina Rössler, Florenze Rössler, Susanne Wolfschmitt, Nadine Mühlfelder.

Musical „We will rock you”: Vanessa Bauer, Selina Brändlein, Pia Fritzmann, Barbara Garreis, Sandra Hetterich, Christina Krapf, Vera Leisentritt, Denise Münch, Karina Oppelt, Veronika Rausch, Vanessa Roth, Laura Schnaus, Michelle Schnitzer, Hannah Schuhmann, Anna Stadelmann, Seline Torres und Selina Lembruch (krank). Choreographie/Einstudierung: Theresa Hoh, Kostüme: Anni Fanenbruck, Maske und Frisuren: Florenze Rössler, Karina Leisentritt-Melchior, Vera Leisentritt. Musik: Colorados. Licht- und Tonregie: Werner Bauer, Franz-Josef Langhans. Bühnen- und Saalgestaltung: Viele fleißige Hände unter der Leitung von Theresa Hoh und Christian Melchior. Bühnentechnik: Johannes Hoh, Marcus Fröhlich, Christian Hömer.

Max (Pfarrer Michael Erhart, links) und Moritz (Bürgermeister Thomas Stadelmann) waren „die bösen Buben. Wir bringen Ärger in die Stubn!“
| Max (Pfarrer Michael Erhart, links) und Moritz (Bürgermeister Thomas Stadelmann) waren „die bösen Buben. Wir bringen Ärger in die Stubn!“
Steifer Elferrat? Von wegen. Hans Leisentritt und seine Kollegen rockten die Bühne im Zeiler Rudolf Winkler Haus.
| Steifer Elferrat? Von wegen. Hans Leisentritt und seine Kollegen rockten die Bühne im Zeiler Rudolf Winkler Haus.
„We will rock you“. Queen-Sänger Freddie Mercury wäre stolz gewesen auf die atemberaubende Tanz-Show im Zeiler Rudolf-Winkler-Haus. Ein krönender Abschluss eines tollen Abends.
| „We will rock you“. Queen-Sänger Freddie Mercury wäre stolz gewesen auf die atemberaubende Tanz-Show im Zeiler Rudolf-Winkler-Haus. Ein krönender Abschluss eines tollen Abends.
Fast Food? Ist doch was feines, oder. Lissy Rahm in ihrem Element.
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Zwei Engel, zwei Teufel? Nein: Nach einer gemeinsamen Nacht waren Monika Stadelmann (links) und Gabi Leisentritt plötzlich zwei „Teungel“.
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Kleiner Gast mit großem Potenzial: Finn Düring (9) aus Knetzgau.
| Kleiner Gast mit großem Potenzial: Finn Düring (9) aus Knetzgau.
Ein moderner Gardetanz durfte natürlich nicht fehlen.
| Ein moderner Gardetanz durfte natürlich nicht fehlen.
Bei den Gitarrenklängen von Johannes Hoh ging die Post ab.
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