15 Nachwuchs-Einsatzkräfte des Haßfurter Stadtgebiets absolvierten in den beiden letzten Jahren ihre Feuerwehrgrundausbildung. Unter Corona-bedingt erschwerten Bedingungen erlernten sie die wichtigsten Grundlagen in den Bereichen Brandbekämpfung, Technische Hilfeleistung und Rettung. Kürzlich erfolgte im Haßfurter Gerätehaus die Zwischenprüfung dieser Modularen Truppausbildung (MTA), an der auch über 30 Prüflinge umliegender Gemeinden teilnahmen.
Beginnend im Januar 2020 war diese MTA für die Haßfurter Feuerwehren als die kompakteste aller Zeiten geplant und sollte bereits zu den Sommerferien 2020 beendet sein. Dann jedoch kam Corona und die jähe Unterbrechung des Ausbildungsbetriebs im März 2020. Im September, bei niedrigen Inzidenzen und entsprechenden Lockerungen, konnte die Ausbildung wieder aufgenommen werden – um dann Ende Oktober gleich wieder unterbrochen zu werden. Erst im Juli 2021 konnte mit der Ausbildung der verbleibenden Themen begonnen werden. Mit Lehrgangsbeginn im Januar 2020 und der Zwischenprüfung am 2. Oktober 2021 wurde aus dem kompaktesten Lehrgang aller Zeiten so nun der längste MTA-Lehrgang aller Zeiten. Die Erschwernisse der Pandemie verlangten Ausbildern wie Teilnehmern ein hohes Maß an Flexibilität ab. Trotz aller Widrigkeiten sollten Umfang der Inhalte und Qualität der Ausbildung hochgehalten werden.
Im Bereich der Brandbekämpfung, beispielsweise, lernten die Teilnehmer das Kuppeln von Saugleitungen, die Wasserentnahme aus Ober- und Unterflurhydranten, das richtige Verlegen von Schläuchen und den Umgang mit verschiedensten Löschgeräten. Der Bereich der technischen Hilfeleistung umfasste unter anderem den Umgang mit Handwerkzeugen, dem Beleuchtungssatz und vielen weiteren Geräten. Auch das Absichern einer Einsatzstelle wurde geübt. Der Umgang mit komplexeren Geräten wie Rettungsschere und Spreizer wird je nach vorhandener Ausrüstung in der jeweiligen Feuerwehr in Ergänzungsschulungen ausgebildet. Neben Brandbekämpfung und Hilfeleistung wurden viele weitere Inhalte geschult, bei denen oft auch externe Ausbilder zu Gast waren. Dazu zählten ein Erste-Hilfe-Kurs, die Ausbildung im Bereich Sprechfunk und Vorträge zu physischen und psychischen Belastungen im Einsatz.
Mit der Zwischenprüfung schlossen die Teilnehmer nun das Grundmodul der MTA ab. Neben der schriftlichen Prüfung mussten die Prüflinge im praktischen Teil die Funktion eines Feuerlöschers und die Handhabung eines Strahlrohrs erklären. Außerdem musste jeder das Anlegen eines Brustbunds zum Sichern einer Person demonstrieren. Als Prüfer waren die Kreisbrandinspektoren Ralf-Peter Schenk und Stephan Biertempfel der Einladung nach Haßfurt gefolgt. Zusammen mit den Ausbildern Thomas Lang, Stefan Lang, Julian Weidinger und Markus Hebert sowie dem Haßfurter Kommandanten Christian Meisch und seinem Uchenhofener Amtskollegen Holger Helas nahmen sie die Prüfungen ab. Neben den Teilnehmern des Haßfurter MTA-Lehrgangs waren an diesem Tag auch über 30 Prüflinge aus anderen Gemeinden zur Prüfung zu Gast. Das erfreuliche Ergebnis: allen Teilnehmern konnte am Ende zur erfolgreich bestandenen Prüfung gratuliert werden.
Mit Bestehen dieser Zwischenprüfung dürfen die Feuerwehranwärter, vorausgesetzt sie haben das 16 Lebensjahr bereits vollendet, nun zu Einsätzen ausrücken und unter Aufsicht eines volljährigen Feuerwehrdienstleistenden unterstützen. Unter 18 Jahren erfolgt dies jedoch ausschließlich außerhalb des Gefahrenbereichs. Im Anschluss an die Zwischenprüfung absolvieren sie nun zwei Jahre Ausbildungs- und Übungsdienst um das im Grundmodul erlernte zu vertiefen. Am Ende dieser zwei Jahre steht dann die eigentliche Abschlussprüfung der MTA. Nach erfolgreichem Abschluss sind die Prüflinge dann Truppführer. Dieser Abschluss ist Voraussetzung für weitere Lehrgänge in der Feuerwehr.
Von: Julian Weidinger, Presseteam, Freiwillige Feuerwehr Stadt Haßfurt