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Haßfurt
Haßfurt: Michael Siebenhaar im Alter von 72 Jahren gestorben
Michael Siebenhaar trat 1997 aus gesundheitlichen Gründen als Haßfurter Bürgermeister zurück. Seine Gesundheit blieb angegriffen. Am 3. November ist Siebenhaar gestorben.
Michael Siebenhaar ist verstorben. Das Bild zeigt den ehemaligen Haßfurter Bürgermeister (rechts) bei seiner Vereidigung im Sitzungssaal des Landratsamtes durch Landrat Rudolf Handwerker.
Foto: Klaus Gimmler | Michael Siebenhaar ist verstorben. Das Bild zeigt den ehemaligen Haßfurter Bürgermeister (rechts) bei seiner Vereidigung im Sitzungssaal des Landratsamtes durch Landrat Rudolf Handwerker.
Wolfgang Sandler
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:39 Uhr

Michael Siebenhaar ist am 3. November im Alter von 72 Jahren gestorben. Siebenhaar war im Jahre 1990 zum Bürgermeister von Haßfurt gewählt worden und hatte sein Amt im Jahre 1996 erfolgreich verteidigt. Nur ein Jahr später jedoch musste er aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten. Sein Nachfolger als Bürgermeister der Kreisstadt wurde Rudi Eck.

Die Haßfurter CSU befand sich 1990 in einer schwierigen Situation. Der langjährige Landrat Walter Keller war nicht bereit, noch einmal zu kandidieren. Deshalb "opferte" die Partei den bis dahin als Haßfurter Bürgermeister erfolgreich tätigen Rudolf Handwerker für das Landratsamt. Nicht zuletzt auf Empfehlung eben von Rudolf Handwerker nominierte die CSU den beim Landratsamt Aschaffenburg tätigen Oberregierungsrat Michael Siebenhaar.

Der Jurist schaffte, was ihm zunächst niemand zugetraut hatte. Er setzte sich gleich im ersten Wahlgang gegen die arrivierten Haßfurter Kandidaten Hans Sandner (SPD) und Herbert Dressel (WG) durch und errang die absolute Mehrheit. Berühmt wurde er für seinen Spruch, dass sein Vorgänger die ganzen schönen Projekte für die Stadt schon verwirklicht habe, für ihn - Siebenhaar - blieben nur noch Kanal und ähnliche Dinge übrig.

Ein Projekt jedoch, das für die Kreisstadt üble Folgen hätte haben können, wusste Michael Siebenhaar zu verhindern. Indem er  den Bauantrag für eine Müllschlacken-Verwertungsanlage gleich in der "ersten Lesung" in den öffentlichen Teil der Stadtratssitzung brachte, konnte sich bürgerlicher Widerstand formieren, der schließlich die Stadt vor diesem "Angriff" auf das Gewerbegebiet bewahrte.

Politisch fand Michael Siebenhaar in seinem Lebensabend sein Zuhause bei den Grünen, für die er sogar bei der nächsten Kommunalwahl als Kandidat für den Kreistag antreten wollte. Ein etwaiger Wahlerfolg ist ihm nun aber versagt geblieben.

 
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