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Haßfurt
"Haßfurt hilft": Besuch bedürftiger Familien in Nordalbanien nahe des Kosovo
Landschaftlich reizvoll, aber unwirtlich zu bewohnen – das ist Nordalbanien.
Foto: Volker Ortloff | Landschaftlich reizvoll, aber unwirtlich zu bewohnen – das ist Nordalbanien.
Bearbeitet von Tabea Goppelt
 |  aktualisiert: 10.07.2023 03:56 Uhr

Der im Jahr 1995 von Wilhelm Wolpert gegründete Verein "Haßfurt hilft" hat sich zum Ziel gesetzt, den Menschen dort zu helfen, wo das Notleiden am schlimmsten ist. Seit Jahren unterstützt der gemeinnützige Verein Missionsstationen von Franziskanerinnen im Norden von Albanien. Das schreibt Volker Ortloff, Vorsitzender des Vereins, in einem Reisebericht zu einer Missionstation, aus dem auch die folgenden Informationen stammen.

Nach dem Motto "Hilfe zur Selbsthilfe" möchten die Mitglieder, Spenderinnen und Spender dazu beitragen, dass es den Menschen in ihrer Heimat Albanien besser geht. Im Jahr 2019 fand die letzte Reise eines Mitgliedes in das immer noch in weiten Teilen sehr arme Land statt. Jetzt, nach Corona, war es wieder einmal Zeit für einen Besuch. Und zwar in zur Missionsstation den Franziskanerinnen in Dushaj. Der Ort liegt circa fünf Stunden Autofahrt von Tirana, der Hauptstadt Albaniens, entfernt.

Für Volker Ortloff war es seine erste Reise nach Albanien. Mit seiner Frau Elke und zwei Bekannten gin es ab Tirana die gut ausgebaute Autobahn in Richtung Norden, über Kukes und Bajram Curri nach Dushaj. Dort, nahe der Landesgrenze zum Kosovo, wurden die Straßen enger, schlechter und teilweise abenteuerlich.

Begeisterte Begrüßung durch die Missionsschwestern

Schwester Vanji mit einer Familie in den Bergen Nordalbaniens.
Foto: Volker Ortloff | Schwester Vanji mit einer Familie in den Bergen Nordalbaniens.

Mit einer herzlichen Begeisterung wurden die Reisenden von den drei vor Ort helfenden Missionsschwestern – Sr. Vangji von den Philipinen, Sr. Lea aus Italien, Sr. Toline aus Albanien – empfangen. Die Missionsstation leistet einen ganz wertvollen Beitrag zur Unterstützung der ärmsten Familien in den umliegenden Bergen.

Einmal in der Woche wird das Arztzimmer geöffnet. In einem notdürftigen Behandlungsraum kann den Not leidenden Menschen zumindest von einer Pflegeschwester und einem Arzt geholfen werden, finanziert durch "Haßfurt hilft". Auch wenn kein Facharzt vor Ort sein kann, werden die Krankheiten zumindest angesehen und, wenn vorhanden, mit den notwendigen Medikamenten behandelt. Auch ein Behandlungsraum für einen Zahnarzt ist eingerichtet. Leider können die Missionsschwestern nur einmal jährlich für eine Woche einen Zahnarzt aus Italien organisieren.

Kilometerlange unausgebaute Feldwege bis zur Schule

Oft sehr entlegen wohnen die Familien in einfachen Behausungen.
Foto: Volker Ortloff | Oft sehr entlegen wohnen die Familien in einfachen Behausungen.

Den Schwestern, die selbst nur vom Nötigsten leben, sind die Kinder der Familien besonders ans Herz gewachsen. In einem Betreuungsraum, auf einem kargen Spielplatz und einem spärlichen Spielzimmer kann den Kindern bei Hausaufgaben geholfen werden. Meist müssen die Kinder steile unausgebaute Feldwege kilometerlang zur nächsten Schule laufen, um unterrichtet zu werden. In der kalten Jahreszeit, die erst im Mai endet, ist das ohne eine Unterstützung mit Schuhen und warmer Kleidung kaum möglich. Auch deswegen haben alle Reisenden, nachdem sie die entlegenen einfachen Häuser von Familien erreicht haben, ihre Schuhe und andere nützliche Dinge gleich vor Ort gelassen.

Nochmalige Reise vor dem Winter

Sr. Toline, Sr. Lea, Sr. Vanji und Volker Ortloff von "Hassfurt hilft".
Foto: Volker Ortloff | Sr. Toline, Sr. Lea, Sr. Vanji und Volker Ortloff von "Hassfurt hilft".

"Haßfurt hilft" finanziert regelmäßig die ärztliche Station bei den Missionsschwestern und spendet Geld für notwendige Medikamente, die oftmals im Nachbarland Kosovo gekauft werden müssen. Zudem hat der Verein wesentlich bei der Instandhaltung der Betreuungszimmer unterstützt, indem dichte Fenster eingebaut wurden. Auch in Albanien ist die Wasserversorgung zunehmend ein Thema. Die Missionsschwestern berichteten von der Notwendigkeit einer stabilen Versorgung. Zudem ist das Geländefahrzeug, mit dem regelmäßig die Familien besucht werden, in einem desolaten Zustand.

Deswegen möchte Volker Ortloff erneut nach Albanien reisen, wenn möglich noch in diesem Jahr. Das nächste Mal dann mit einem Transporter von Haßfurt aus, um das Materiallager der Missionsstation vor dem Winter etwas aufzufüllen. In der Jahreshauptversammlung am Donnerstag, 27. Juli, im Meehäusle werden die konkreten Schritte dazu mit den Mitgliedern von "Haßfurt hilft" besprochen.

Die Missionsstation in Dushaj, mit Hilfe von 'Hassfurt hilft' renoviert.
Foto: Volker Ortloff | Die Missionsstation in Dushaj, mit Hilfe von "Hassfurt hilft" renoviert.
 
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