Am 4. Advent hatte die Haßfurter Kampfkunstvereinigung „Gong Fu“ allen Grund zum Feiern. Vier Athleten des Vereins, Olga Mensch, Jennifer Mensch, Jannik Wörtmann und Felix Hartmann, machten sich zusammen mit Shifu Norbert Klement auf den Weg zur Kung Fu-Weltmeisterschaft in Rom und kehrten mit zwei Titel sowie einer Bronzemedaille wieder ins beschauliche Unterranken zurück.
Nachdem die Gongfuler zuletzt in Moskau 2013 mit Johannes Dickas und Norbert Klement im Messerfechten mit der Bronzemedaille in der Teamwertung einen internationalen Erfolg feiern konnten, setzten die Haßfurter nun kurz vor Weihnachten noch eins drauf.
An insgesamt drei Wettkampftagen traten in der italienischen Hauptstadt über 500 Teilnehmer aus acht Nationen in verschiedenen Kategorien an. Die Haßfurter zeigten mit ihren Auftritten, dass mit ihnen auch international zu rechnen ist und setzten sich gegen Athleten aus Italien, Albanien, Kroatien, Russland, Spanien, USA und Vietnam durch. Die führende Nation im Kung-Fu, China, war in Rom allerdings nicht vertreten.
Für die Haßfurter war es der allererste Auftritt auf einer Weltmeisterschaft, umso höher ist der Erfolg zu bewerten. Dabei standen die Vorzeichen für Felix Hartman anfangs nicht sonderlich günstig. Der 24-jährige Haßfurter war ursprünglich für die Profi-Konkurrenz im Sanda-Vollkontakt (eine Verbindung traditioneller chinesischer Kampftechniken) gemeldet. Da seine Gegner allerdings kurzfristig absagten, durfte er in der Amateurklasse antreten, musste allerdings in einer höheren Gewichtsklasse kämpfen. Dreimal trat Hartmann über jeweils drei Runden a zwei Minuten an, bleib jeweils Sieger und bekam schließlich die Goldmedaille umgehängt.
Jannik Wörtmann aus Sylbach ging im Chisao Vollkontakt in der Gewichtsklasse bis 85 Kilo an den Start, behielt ebenso klar wie Hartmann die Oberhand über seine Gegner und darf sich nun ebenfalls Weltmeister nennen.
Nicht ganz zum Titel reichte es für Olga Mensch. Die Ottendorferin trat im Formenlauf mit dem Taichi-Fächer an. Dabei ging es nicht um den Zweikampf mit einer Gegnerin, vielmehr wurden den Kampfrichtern verschiedene Techniken vorgeführt. Hierbei kam es in erster Linie auf die Körperspannung und -beherrschung an. Für Olga Mensch, die Kung Fu erst seit dreieinhalb Jahren betreibt, sprang am Ende Platz 3 und die Bronzemedaille heraus.
Ihre Tochter Jennifer hatte als 13-Jährige das Pech, in ihrer Klasse auf viele ältere und erfahrene Gegnerinnen zu treffen – ihr vorzeitiges Ausscheiden war unter diesen Umständen kaum zu vermeiden.