Dass das neue Eiscafé in Haßfurt "Florian" heißt, mag niemanden groß überraschen. Befindet es sich doch in malerischer Lage gleich neben der Ritterkapelle am Floriansplatz. Doch für Giovanni Russo, den Herrn über Eiskugeln und Espressi, hat der Name auch einen Bezug zu seiner Geburtsstadt Venedig: Hier eröffnete im Dezember 1720 am Markusplatz das erste Kaffeehaus Italiens, erzählt der 32-Jährige. Gegründet von einem gewissen Floriano Francesconi sei es das "Caffe Florian" gewesen - "bis heute eine Institution und Attraktion im Herzen der Lagunenstadt", wie Russo zu berichten weiß.
Mittelmeersonne, den Gesang der Gondoliere und einen freundlichen Umgang mit seinen Gästen: Das bringt Giovanni Russo eigenen Angaben nach aus Venetien nach Unterfranken mit. Hier ist er nicht neu: Der 32-Jährige war von 2016 an stellvertretender Filialleiter der Bassanese-Eisdiele am Haßfurter Marktplatz.
Bassanese mit Sitz in Bamberg betreibt eigene Cafés und Eiscafés in Haßfurt, Würzburg, Bad Kissingen und Erlangen, die Eismanufaktur beliefert zudem Partner-Unternehmen zum Beispiel in Zeil am Main und Bad Brückenau. Giovanni Russo ist als Geschäftsführer von Bassanese am Floriansplatz tätig. Russo, Vater von zwei Kindern, lobt die "höchste Qualität" des Speiseeises aus der Bamberger Manufaktur. Er spricht von "handwerklicher Herstellung in Familientradition mit ausgewählten regionalen Produkten". Italienisches Eis und Kaffeespezialitäten seien seine Passion, lässt er wissen. Sein Traum vom eigenen Café sei nun Wirklichkeit geworden.
Seine "eisige" Karriere startete er 2009 in einem Eiscafé in Nordrhein-Westfalen - ehe er einen ziemlich weiten Abstecher machte: nach Argentinien nämlich, für ganze drei Jahre. In Haßfurt nun möchten Russo und sein fünfköpfiges Mitarbeiterteam die Gäste mit italienischen Kaffeespezialitäten, mit leckeren Kleinigkeiten und eben mit dem beliebten Bassanese-Eis verwöhnen. Und das in dieser ersten Saison mindestens bis Ende Oktober. Vielleicht öffnet das Eiscafé Florian auch um die Weihnachtszeit - aber das steht noch nicht endgültig fest.
Jetzt aber hofft das Team von Russo erst einmal auf eine lange Sommersaison mit italienischem Wetter. Da können es sich die Eis-Genießer und Genießerinnen dann aussuchen, ob sie lieber im schattigen Gastraum oder, noch ein bisschen italienischer, an Tischen und Stühlen im Außenbereich Platz nehmen.