Das Landratsamt bereitet sich auf die Möglichkeit vor, dass die Afrikanische Schweinepest auch im Haßbergkreis ausbricht. Das lässt die Behörde am Herrenhof in einer Pressemitteilung, der die folgenden Informationen entnommen sind, wissen.
„Die Tierseuche schwebt wie ein Damoklesschwert über uns, das immer näher rückt“, umschreibt Dr. Christian Mottl, Abteilungsleiter für Kommunal-, Ordnungs- und Verbraucherrecht und Leiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz die aktuelle Situation. Entsprechend dem bayerischen „Rahmenplan Afrikanische Schweinepest“ bereitet sich die Behörden auf den Fall der Fälle vor, der eine Zusammenarbeit von Behörden, Tierärzten, Landwirtschaft, Fleischwirtschaft, Jägern und Verbänden sicherstellen soll.
Bei einem Ausbruch auf dem Gebiet des Landkreises Haßberge werden die Eindämmung sowie die weiteren Folgemaßnahmen zur Bekämpfung innerhalb kürzester Zeit eine Vielzahl an Kräften und Mitteln binden. Dabei ist das Landratsamt auch auf die Unterstützung von externen Organisationen, wie THW, Maschinenring, Forstbetriebe, Straßenbauamt und Jäger angewiesen.
Der Gefahr ins Auge sehen
Um alle denkbaren Akteure frühzeitig einzubinden, hatte das Landratsamt zu einer Klausurtagung eingeladen. „Wenn bei uns im Landkreis der erste Seuchenfall bestätigt ist, müssen wir schnell handeln und es muss jedem im Vorfeld klar sein, was er im Fall der Fälle zu tun hat“, machte Abteilungsleiter Dr. Mottl deutlich. Aufgrund der räumlichen Nähe zum aktuellen Ausbruchsgeschehen nördlich von Meißen sah auch Amtstierarzt Dr. Markus Menn die Notwendigkeit, der Gefahr ins Auge zu sehen.
Bei der Afrikanischen Schweinepest handelt es sich um eine ansteckende Infektionskrankheit, die ausschließlich bei Haus- und Wildschweinen vorkommt. Die Übertragung und Weiterverbreitung erfolge in der Regel durch den direkten Kontakt zu infizierten Schweinen. Eine Übertragung auf andere Tiere, wie zum Beispiel Hunde, findet nicht statt. Für den Menschen sei das Virus ungefährlich.
Es drohen Straßensperrungen
Friedrich Bauer-Armbruster, Sachbearbeiter im Veterinärwesen, zeigte die im Landkreis Haßberge geplanten Maßnahmen im ASP-Seuchenfall auf. Wurde der Ausbruch bei einem Wildschwein festgestellt, legt die Regierung von Unterfranken in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt drei Zonen fest – ein Kerngebiet, einen gefährdeten Bezirk und eine Pufferzone, in denen verschiedene Maßnahmen umgesetzt werden. Das kann massive Einschränkungen, beispielsweise sogar Straßensperrungen oder ein Verbot der Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen, nach sich ziehen.
Das Kerngebiet soll schnellstmöglich in einem Radius von vier bis fünf Kilometern um das Ausbruchsgeschehen mit einem Elektrozaun gesichert werden. Dazu würden – ebenso wie für eventuelle Nachsuchen – zahlreiche Helfer benötigt.