
„Es ist mir eine besondere Ehre, dass ich eine im Steigerwald sichtbare, künstlerische Arbeit mit einem neu aufgelegten Prospekt präsentieren darf. Bereits im Jahre 2006 haben Sie die „spuren“ fertiggestellt. Diese Spuren, wie Sie diese mit Sinnsprüchen beschrifteten Steine bezeichnen, liegen an ganz besonderen Orten hier bei uns im Steigerwald. Ihr Geschenk an die Heimat wollen wir nun mit einer Sprach-App sowie einer Wanderkarte offiziell der Öffentlichkeit vorstellen.“ Dies betonte Landrat Wilhelm Schneider bei der Feierstunde, im Cafe Ton in Fabrikschleichach, anlässlich des Abschlusses und der Übergabe der „spuren im nördlichen steigerwald“ des Künstlers herman de vries.
„Das ist eine herrliche Sache. Anfangs war es ja ihre Überzeugung, dass es reicht, den Menschen mitzuteilen, dass es diese Spuren gibt. Wir alle freuen uns, dass sie ihre Einstellung geändert haben, so dass es nun möglich ist, mit einer Anleitung die spuren suchen und finden zu können“, betonte der Landrat.
Ein Geschenk an die Heimat
„Nun können wir ihr Geschenk an die Heimat in neuem Glanz präsentieren. Vielen Dank, liebes Ehepaar de vries namens des Landkreises für ihre Arbeit und ihr Lebenswerk. Wir sind stolz darauf, dass sie den Landkreis Haßberge und den Steigerwald als ihren Lebensmittelpunkt ausgewählt haben und dass dadurch der Steigerwald positiv in aller Munde ist. Wir wünschen ihnen auch weiterhin Gesundheit und künstlerische Schaffenskraft,“ sparte Schneider nicht mit Lob.
Projektleiterin Renate Ortloff stellte heraus, dass das Gelingen dieser neu aufgelegten „spuren im nördlichen Steigerwald“ letztlich den vielen begeisterten Fans von herman de vries zu verdanken sei. Ursprünglich habe man nur eine kleine Broschüre erstellen wollen, dann seien immer neu Ideen hinzu gekommen. Dies hätte zu einem großartigen Endprodukt beigetragen, das man als Fügung bezeichnen könne.
Nun gibt es von den spuren, dem Geschenk des Künstlers an eine geliebte Landschaft eine Sprach- und Karten-App sowie eine handliche Karte für den Rucksack. Die Sprach-App sei logisch in sich aufgebaut und brauche keine Erklärung, so Ortloff.
28 Steine mit Sinnsprüchen
Die Sprach-App mache es möglich, im Wald, direkt am Stein die Wegbeschreibung und Information zu der fragmentarischen Beschriftung zu erhalten. „Und das Schöne ist, dass der Künstler, zumindest mit seiner Stimme, dabei ist.“
Aktuell gebe es 28 Steine mit Sinnsprüchen. Ursprünglich wären es 27 gewesen, der 28.zigste Stein habe die Aufschrift „Joy“, also Freude. Hier nannte sie als Erklärung: „Der Künstler sagt dazu, dass das Leben durch Freude entstanden ist. Es wird genährt durch Freude, und zur Freude geht es wieder zurück. Das Leben ohne ,Joy' ist unvollkommen.“
Spannende Suche
Weiterhin gebe es 15 sogenannte Raumpunkte, „unauffällige Stellen in der Natur, an denen herman de vries bewusst machen wolle, wie stark sich mit dem Ort auch unsere Wahrnehmung, unser Denken, Fühlen und unsere Vorstellungen verändern. Ich darf ihnen versichern, dass das Suchen und Auffinden dieser Raumpunkte ebenso viel Freude machen, wie das der Spuren,“ versprach die Projektleiterin.
Herman de vries selbst meint: „Das ist, was ich mit meiner Arbeit erreichen möchte, dass die Menschen wieder sehen lernen, die Natur zu betrachten und bewusster wahrzunehmen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.“
Die Veranstaltung im „Cafe Ton“ wurde umrahmt von der Universalkünstlerin Maacha Deubner, bekannt als Opern- und Konzertkünstlerin, die am Flügel mit ihrer ausdrucksstarken Stimme Lieder aus dem Zyklus der „schönen Müllerin“ bot und Jörn Hagen einige Gedichte von herman de vries vortrug.
