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HAßFURT
Haßberg-Kliniken bilden ab kommenden Jahr Hebammen aus
Ab dem Herbst 2019 werden auch im Haßfurter Krankenhaus Hebammen in der Praxis ausgebildet. Die Haßberg-Kliniken arbeiten dabei mit der Akademie für Gesundheitsberufe in Bamberg zusammen, wo weiter theoretische Inhalte gelehrt werden.
Foto: Sibylle Thomé | Ab dem Herbst 2019 werden auch im Haßfurter Krankenhaus Hebammen in der Praxis ausgebildet. Die Haßberg-Kliniken arbeiten dabei mit der Akademie für Gesundheitsberufe in Bamberg zusammen, wo weiter theoretische ...
Bearbeitet von Michael Mößlein
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:48 Uhr

Die Haßberg-Kliniken steigen ab kommendem Jahr in die Hebammenausbildung ein. Wie das Kommunalunternehmen mitteilt, werde es dann in Kooperation mit der Bamberger Akademie für Gesundheitsberufe möglich sein, den praktischen Teil der Ausbildung zur Geburtshelferin weitgehend im Haus Haßfurt zu absolvieren.

„Es ist richtig schwer, gutes Personal zu bekommen.“ Pflegedienstleiter Michael Weiß-Gehring weiß um die Probleme, die auf ihn warten, wenn es darum geht, Hebammen-Stellen im Haßfurter Krankenhaus kompetent zu besetzen. „Der Markt ist ziemlich leer gefegt.“ Bisher „bedienten“ sich die Verantwortlichen vor allem bei Absolventen der Berufsakademien Würzburg und Bamberg. Dort fündig zu werden, wurde zuletzt aber immer schwieriger.

Ab dem Jahr 2019 setzt die Klinik daher auf „eigenes“ Personal. Dann werden erstmals Hebammen auch in Haßfurt ausgebildet. „Wir wollen nicht mehr nur fremdfischen, sondern uns auch unseren eigenen Nachwuchs heranziehen.“ Deswegen haben die Haßberg-Kliniken sich laut eigenen Angaben für eine Kooperation mit der Gesundheitsakademie in Bamberg entschieden, mit der man seit vielen Jahren gute Erfahrungen gemacht hat. „Dort haben viele unserer Hebammen gelernt“, erklärt Weiß-Gehring.

In der Theorie wird das auch künftig so sein. Ein Großteil der praktischen Ausbildung findet aber ab dem Herbst 2019 im Kreißsaal und auf der Geburtshilfe in Haßfurt statt. Die Hebammen werden sich dafür weiter an der Gesundheitsakademie bewerben und im Rahmen eines Dualen Studiums auch in Bamberg angestellt. Die Verantwortlichen in Haßfurt haben jedoch ein Mitspracherecht bei den Kandidatinnen für die „Haßfurter Plätze“.

Einstieg in laufenden Kurs

Diese gehen kommendes Jahr zunächst ausschließlich an Bewerberinnen, die eine abgeschlossene Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegerin haben. Grund: 2019 beginnt in Bamberg kein neuer Kurs. Die „Haßfurter Hebammen“ steigen daher in den laufenden Kurs, der noch zwei Jahre andauert, ein. „Mit dem Wissen und den Fähigkeiten, die sie zuvor in ihrer Ausbildung erworben haben, ist das problemlos möglich“, erläutert Weiß-Gehring.

In Haßfurt werden die angehenden Geburtshelferinnen durch eine pädagogisch weitergebildete Hebamme speziell begleitet. Teile der praktischen Ausbildung werden zudem außerhalb der Haßberg-Kliniken stattfinden, da auch die Neonatologie (Neugeborenen-Intensiv) und die Betreuung von Risikogeburten erlernt werden muss.

Für Stephan Kolck ist die neue Kooperation ein wichtiger Beitrag für die Zukunftssicherung der Geburtshilfe in Haßfurt. Da 2017 die für die Aufnahme ins Förderprogramm „Geburtshilfe Bayern“ nötige Quote – die Zahl der Geburten im Krankenhaus muss mindestens 50 Prozent der Geburtenzahl im Landkreis betragen – erreicht wurde, hat man die bereits beschlossene Schließung der Abteilung bekanntlich wieder ad acta gelegt. „Jetzt geht es darum, unsere Geburtshilfe für junge Familien attraktiv zu halten und vielleicht sogar noch attraktiver zu machen“, sagt der Krankenhaus-Vorstand. Ausreichend und gut ausgebildetes Personal sei ein wichtiger Faktor.

Das findet auch Weiß-Gehring. Der Pflegedienstleiter streicht heraus, was die Haßberg-Kliniken werdenden Eltern sowie angehenden Hebammen bietet: „Wir zeichnen uns durch das Konzept der behutsamen Geburt aus.“ Vor allem die enge Zusammenarbeit mit der Wochenbettstation, auf der Mütter und Babys weiter von den Hebammen begleitet werden, ist in der Region nahezu ein Alleinstellungsmerkmal. „Wir sehen uns als Alternative zwischen Geburtshaus und einem Maximalversorger.“

Neben den „Haßfurter Hebammen“ sollen die anderen Studentinnen der Akademie die Möglichkeit bekommen, sich ein Bild von der besonderen Atmosphäre im Kreißsaal und auf der Station im Haßfurter Krankenhaus zu machen. „Ein Austausch ist geplant“, so Weiß-Gehring. Von der Kooperation erhofft er sich nicht nur Erleichterungen bei der Personalsuche. „Natürlich wollen wir aktiv versuchen, dem Mangel an Fachkräften entgegenzuwirken.“

Aber es gehe auch darum, den Bewerberinnen zu zeigen, welche Möglichkeiten der Geburtshilfe sich in Haßfurt bieten. „Und natürlich erhoffen wir uns auch Anregungen für unsere Arbeit durch die Studentinnen, die vielleicht einen ganz anderen Blick auf manche Dinge haben.“ Insgesamt, da ist sich Weiß-Gehring mit Kolck einig, sei die Kooperation „eine Win-Win-Situation, von der wir in jedem Fall profitieren werden“, heißt es in der Pressemitteilung.

 
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