"Happy End" lautete das Motto der 29. Frauenlesenächte der Theaterwerkstatt Haßfurt unter der Leitung von Andrea Tiessen-Lehmann. Die Besucherinnen zeigten sich am Freitag und Samstag im Weingut A&E Rippstein in Sand begeistert von einem ansprechenden Programm, das Frauen für Frauen gestalteten.
Neben Prosa und Lyrik gab es auch themenbezogene musikalische Interpretationen, für die Petra Schlosser verantwortlich zeichnete. Gemeinsam mit Andrea Thiessen-Lehmann bereicherte die Vollblutmusikerin mit Gesangs- und Klaviereinlagen die Frauenlesenächte. So konnten sich die Frauen entspannt zurücklehnen und in angenehmer Atmosphäre den Geschichten und Gedichten lauschen und sich von der Musik inspirieren lassen. Für das leibliche Wohl sorgte Erecs kulinarische Küche.
"Nach 24 Jahren ein natürliches Ende"
Nina Lorenz von der Theaterwerkstatt Haßfurt machte der Gerüchteküche ein Ende und verkündete Neuigkeiten: "Nach 24 Jahren findet die Theaterwerkstatt ein natürliches Ende". Das geplante Programm findet laut Lorenz noch statt. Zum Ende des Jahres folgt dann der endgültige Auszug der Theaterwerkstatt aus dem Gewölbekeller der Stadthalle in Haßfurt. Die Regisseurin erinnerte an die letzten 24 Jahre seit Bestehen der Theaterwerkstatt. Diese habe nicht nur mit den Frauenlesenächten eine tolle Entwicklung genommen.
Ein "Happy End" gibt es insoweit, dass es die Frauenlesenächte auch weiterhin geben wird. Den Rahmen wird dann zukünftig das Kulturamt der Stadt Haßfurt setzen. Erfreulicherweise könne dann im nächsten Jahr unter der Leitung von Andrea Thiessen-Lehmann das Jubiläum der 25. Frauenlesenächte gebührend gefeiert werden. "Es ist erstaunlich, wie viele Frauen von Beginn an die Frauenlesenächte bereicherten", sagte Tiessen-Lehmann.
Viel Applaus und ein gemeinsames Lied
Die Vorleserinnen hatten sich gut vorbereitet auf ihre Rolle eingelassen, angefangen von ernsteren Themen über Hexen aus Zeil oder einer berührenden Geschichte aus dem Pflegealltag. Geschichten über bedeutsame Frauen, die für ihren Traum als Ärztin noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts kämpfen mussten, bewegten genauso wie autobiografische Auszüge nach dem Verlust des Partners. Lustige Geschichten und Gedichte rundeten das Programm der diesjährigen Frauenlesenächte ab, die ihren Abschluss mit viel Applaus und dem gemeinsam gesungenen Lied "Ein Happy End ist auch ein Neuanfang, den man gewinnen kann, wenn man sich wiedersieht", fanden.
Die Autorinnen und ihre Buchtitel: Barbara Remler (Theres): "Ärztin in stürmischen Zeiten" von Claudia und Nadja Beinert; Roswitha Fliege (Theres): "Die Hexe von Zeil" von Harald Parigger; Daniela Gesslein (Lichtenfels): "Echolost" von Daniela Gesslein; Isa Kurz-Richter (Bamberg): "Katastrophe mit Nachhall" von Ayla Kurz-Richter; Nicole Czwielong (Coburg): Auszüge aus dem eigenen Blog "Das Happyend eines Lebens"; Gaby Schmitt (Kirchlauter): "Das bisschen Kuchen" von Ellen Berg; Annerose Simon (Knetzgau): "Männer in Kamelhaarmänteln" von Elke Heidenreich; Petra Schlosser (Haßfurt): Lied "Irgendwo auf der Welt", "Eine kleine Sehnsucht" unterlegt mit eigenen Texten und "Happy End"; Andrea Thiessen-Lehmann (Zeil): Lied: "Wunder gibt es immer wieder", Gedicht "Danach" aus dem Buch "Zwischen gestern und morgen" von Kurt Tucholsky und dem selbst verfassten "Happy End".