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HOFHEIM
Hamburger Flair auf Hofheims Marktplatz
Von unserem Mitarbeiter Martin Schweiger
 |  aktualisiert: 11.12.2019 19:57 Uhr

Der Hamburger Fischmarkt machte am Wochenende Station in Hofheim. Hamburg und Hofheim – das passt offenbar zusammen. Sowohl in der Nord-Metropole als auch in der Haßgau-Metropole gibt es den HSV schon seit vielen Jahren. Auch eine Elbe gibt es in beiden Städten: in Hamburg fließt sie, in Hofheim steht sie im Gewerbegebiet. Tatsächlich, es gibt viele Gemeinsamkeiten.

In Hofheim gibt es bereits einen Kleider-Udo, einen Video-Manni, einen Häuser-Walter oder einen Pillen-Uwe. Was bislang fehlte waren freilich ein Käse-Rudi, Aal-Hinnerk, Wurst-Herby, Bananen-Fred und Nudel-Kiri. Sie schlugen endlich auch in Hofheim ihre Zelte, oder besser ihre Verkaufswägen, auf und sorgten für Waterkant-Flair auf dem Marktplatz.

Fotoserie

Für nordisches Gefühl sorgten auch die Temperaturen um den Gefrierpunkt, verstärkt durch einen böigen Ostwind. Die Kunden ließen sich jedoch nicht abschrecken und ließen sich die Waren bereitwillig gleich eimer- und tütenweise lautstark aufdrängen. Dabei ließ vor allem Käse-Rudi seinen Charme spielen. Zu einer Kundin, die angab, keinen Käse zu essen, antwortete er: „Warum bist du dann so schön geworden?“ Um seinen Käse an den Mann oder die Frau zu bringen, scheute Rudi auch nicht vor Querschlägen auf die Konkurrenz zurück: „Was stinkt, ist nicht der Käse, sondern der Nudelverkäufer nebenan. Ich hasse den Nudelverkäufer, aber ich liebe seine Frau. Und wenn ich bescheißen würde, wäre ich Aalverkäufer geworden.“

Als eine Kundin zu viel handeln will, entgegnet er ihr: „Ich habe zwar ein weiches Herz, aber keine weiche Birne. Die gibt's beim Obstverkäufer.“ Der Einkauf der Kunden sei für einen guten Zweck, meint er: „Ich brauche demnächst ein neues Auto und will in Urlaub fahren.“

Nudel-Kiri klärte seine Kunden währenddessen auf, warum seine Ware so billig sei: „Das ist alles gestohlen“ gibt er zu. Wurst-Herby packte nicht nur Schinken und Mettwurst in die Plastiktüten. „Der Goldstaub ist ganz unten drin“, tönte er durch seinen Lautsprecher.

Danke fürs Trinkgeld

Auch Aal-Hinnerk machte seine Späßchen mit den Kunden. Als ein Fischliebhaber seinen Einkauf im Wert von 15 Euro mit einem 50-Euro Schein bezahlt, bedankt er sich artig für das Trinkgeld. Blumen-Jakpeter machte seinen Laden erst am Sonntag auf. Grund waren die arktischen Temperaturen.

Die Kunden kamen von nah und fern. Die weiteste Anreise dürfte wohl der kleine Neo Pechmann gehabt haben, der laut seinem Opa Friedel extra aus Südafrika eingeflogen ist, um den ersten Hamburger Fischmarkt in Hofheim zu erleben. Zur Belohnung kaufte der Opa seinem Enkel eine Tüte Fisch.

Das vorläufige Resümee der Händler fiel am Sonntagnachmittag weitgehend positiv aus. Trotz des kalten Wetters sei der Umsatz zufriedenstellend gewesen. Vor allem Käse-Rudi machte es Spaß, in Hofheim „netten Leuten“ seinen Käse zu verkaufen. „Ich denke, wir kommen wieder“ meinte er.

Der „Hamburger Fischmarkt“ ist nach eigenen Angaben seit über 18 Jahren von Februar bis November mit 140 Mitwirkenden bundesweit in 46 deutschen Städten unterwegs.


Das Geschäft läuft: Wurst-Herby pries seine Ware am lautesten an.
Foto: Martin Schweiger | Das Geschäft läuft: Wurst-Herby pries seine Ware am lautesten an.
 
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  • K. S.
    Was schickt ihr denn da einen Einheimischen hin, die Hofheimer verstecken sich doch alle hinter ihrem Ofen. Als ich am Freitag dort war hat es so ausgesehen wie auf den Bildern aber am Sonntag gegen 15:00 Uhr, war auf dem Marktplatz kein durch kommen. Manchmal hat man den Eindruck in Hofheim gibt es Gesellen die das absichtlich machen, Fotos zu schießen wo nix los ist, traurig, traurig. Also liebe Mainpost zu solchen Events keinen Hofheimer hinschicken. Wenn das so weitergeht werd ich doch auf eine ander Zeitung wechseln.
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  • K. V.
    Mag sein, dass auf den Bildern wenig Leute zu sehen sind. Ich kann mir aber den kleinen Hinweis an einen wechselwilligen Leser nicht verkneifen: In den anderen Zeitungen stand NICHTS von der Veranstaltung. Und nicht nur beim Fischmarkt war das so. Hofheim findet in anderen Zeitungen kaum noch statt. Probieren Sie es aus.
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