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Ebern
Gymnasium Ebern: "Freundliche Roboter-Giganten" sind die großen Sieger
Projektleiterin Renate Hatzinger (3. von links) zeigt mit ihren jungen Forschern der Schulleitung die Funktion des Projekts 'Cargo Connect'.
Foto: Helmut Will | Projektleiterin Renate Hatzinger (3. von links) zeigt mit ihren jungen Forschern der Schulleitung die Funktion des Projekts "Cargo Connect".
Bearbeitet von Helmut Will
 |  aktualisiert: 02.03.2022 02:24 Uhr

Die Stimmen in Raum 119 im ersten Stock des Friedrich-Rückert-Gymnasiums  in Ebern (FRG) sind schon vom Flur aus zu vernehmen. Sie kommen von sechs Jungen, die um ihr Projekt stehen und darüber diskutieren. Ihr Projekt heißt „Cargo Connect“. Es ist im Rahmen des Forschungs- und Roboterwettbewerbs für Schülerinnen und Schüler im Alter von 9 bis 16 Jahren entstanden.

Die Schüler, ein Mädchen war auch beteiligt, sind das Robotik-Team, „Freundliche Roboter-Giganten“, vom FRG. Sie haben an dem Regional-Wettbewerb Nürnberg der „First Lego League“ teilgenommen, der digital ausgetragen wurde. Beim diesjährigen Wettbewerb dreht sich alles um den Transport. Neue Wege und Innovationen im Bereich des Transports mussten schon immer gefunden werden, um Güter und Menschen rund um die Welt zu bringen. Wie der Austausch von Waren und Dienstleistungen sicherer, schneller oder effizienter werden kann, darüber machte sich das „Robotik-Team“ des FRG Ebern Gedanken, forschte, entwickelte kreative Lösungen und programmierte.

Dass sich die jungen Forscher über ihre gelungene Verlade- und Cargo Station freuen, merkt man ihnen sogar hinter den Masken an. Nicht minder ist die Freude bei ihrer Projektleiterin Renate Hatzinger, bei Schulleiter Martin Pöhner und seinem Vertreter Steffen Schlüter. Studiendirektorin Hatzinger erläutert, dass das FRG Ebern an dem Wettbewerb erstmals im Jahr 2006 teilgenommen habe. „Im Jahr 2018 ging es weiter und im Jahr 2019 war unser Team schon sehr erfolgreich und hat beim „Robot-Game“ den 1. Platz belegt“, sagt Hatzinger.

Ihr Gesichtsausdruck erhellt sich, als sie verkündet, dass im Jahr 2022 das Team des FRG Ebern noch erfolgreicher war. „Wir haben den Gesamtpokal beim Regionalentscheid in Nürnberg gewonnen“, sagt die Lehrerin und blickt in zufriedene Gesichter des Forschungsteams. Dieser Sieg berechtigt für die Qualifikationsrunde fürs Finale. Von drei möglichen Pokalen habe man drei gewonnen, darunter der Wichtigste, der zum Weiterkommen berechtigt.

Manchmal hat das Team abends bis 21 Uhr gearbeitet

Nicht ohne Stolz sagt Renate Hatzinger, dass sie von ihrem Team als bester Coach nominiert wurde, was auch für sie persönlich einen Pokal bedeutete. Forschung kostet Zeit. „Wir haben uns wöchentlich über einen längeren Zeitraum zwei Stunden getroffen, manchmal waren wir von dreizehn bis 21 Uhr zusammen“, sagt die zum besten Coach gewählte Lehrkraft. Die Schüler im Team kommen aus vier verschiedenen Klassen, von der Klasse sechs bis zehn. Es sind: Jonas Krämer, Cornelius Weiß, Magnus Lurz, Conny Schmidt, Sem Vernon, Simon Wernthaler und Ines Schrempf.

Magnus Lurz (links) und Simon Wernthaler präsentieren das „Hirn“ des Projekts, den programmierten Roboter.
Foto: Helmut Will | Magnus Lurz (links) und Simon Wernthaler präsentieren das „Hirn“ des Projekts, den programmierten Roboter.

Auch die kurzfristig geschriebenen Programm haben gut funktioniert

Einer aus dem Team ist Magnus Lurz aus Pfarrweisach. Er sagt: „Eigentlich hat alles ganz gut geklappt, auch die Programme, die wir geschrieben haben und an denen wir länger ganz intensiv gearbeitet haben. Selbst Programme, die wir noch kurzfristig geschrieben haben, funktionieren. Wir hatten zusammen im Team gut gearbeitet und mir hat es Spaß gemacht.“

„Wir sind ein Naturwissenschaftliches- und technologisches, aber auch ein sprachliches Gymnasium mit Hauptschwerpunt Naturwissenschaft und Technologie. Dazu passt natürlich der Wahlunterricht den wir im Bereich Robotik anbieten“, sagt Oberstudiendirektor Pöhner. Robotik habe einen unglaublich hohen Zulauf, sodass man mitunter nicht alle Interessenten in die Gruppen nehmen könne. „Ich freue mich sehr, dass die Kinder daran interessiert sind, weil vieles, was man in Robotik lernt, fürs Leben ganz wichtig ist. Wir brauchen ganz viele Ingenieure in unserem Land im Bereich Umwelttechnik und Industrie. Da brauchen wir viele schlaue Köpfe, die Roboter programmieren“, so Pöhner.

Wie kommt der Container ohne Kran vom Lkw auf die Schiene?

Auch Simon Wernthaler aus Fitzendorf ist Mitglied im „Robo-Team.“ Er erzählt von der Arbeit, die das Programmieren mit sich brachte, und ist letztlich stolz auf seinen Beitrag und den seiner Mitschüler. „Wir hatten das Problem, das ziemlich wenig Lkw-Auflieger auf der Schiene sind. Deshalb haben wir ein Verfahren entwickelt, mit dem ohne viel Aufwand die Trailer, ohne gekrant zu werden, auf die Schiene kommen. Die Worte ihres Schulleiters unterstreichen die jungen Forscher: Die erworbenen Fähigkeiten erleichtern ihnen den Zugang zu naturwissenschaftlichen Fächern und motivieren dazu, einen Ingenieur- oder IT-Beruf zu erlernen.

Und dann wird es spannend: Die Schüler platzieren ihren per Computer programmierten Roboter auf der Tischplatte, wo eine Verlade- und Transportstation aufgebaut ist. Magnus Lurz erklärt, dass der Ausgangspunkt des Roboters ganz wichtig sei, damit dieser seine Arbeit erledigen kann. Der Roboter fährt, wie von Geisterhand gesteuert los, nimmt vor den staunenden Augen der Schulleitung Ware auf, fährt zu Laderampen und erledigt so viele Arbeiten, die von Menschenhand nur schwerlich zu bewältigen werden.

Nun blicken Schüler und Pädagogen gespannt nach vorne: Wie werden das Projekt "Cargo Connect und seine Verantwortlichen am 1. Mai in Aachen beim Qualifikationswettbewerb abschneiden?

 
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