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HAßFURT
Guten Morgen!: Radlos
Wolfgang Sandler
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:56 Uhr

Wer im Moment damit liebäugelt, sich vielleicht einen neuen fahrbaren Untersatz zu gönnen, der hat es wahrlich nicht leicht. Die Unfähigkeit der Politik, für klare Richtlinien zu sorgen, hat den Autofahrer komplett verunsichert. Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts über die Zulässigkeit von Fahrverboten war deshalb von Millionen von Autofahrern sehnlichst erwartet worden, aber auch hier gab es nur Vertagung.

Die Bundesregierung hält neuesten Meldungen zufolge Fahrverbote für Dieselautos in Innenstädten offenbar für unvermeidlich und bereitet schon die rasche Umsetzung vor. In einer Antwort von Verkehrs-Staatssekretär Norbert Barthle (CDU) auf eine Anfrage des Grünen-Politikers Matthias Gastel heißt es, eine neue Rechtsgrundlage für streckenbezogene Verkehrsverbote oder -beschränkungen solle geschaffen werden. Sie könnte in die nächste Novelle der Straßenverkehrsordnung eingehen, die noch dieses Jahr abgeschlossen werden soll.

Das kann alles und nichts bedeuten. Im Raum stehen unter anderem generelle Fahrverbote für Dieselfahrzeuge. Unter Umständen nicht nur für die alten Stinker, sondern auch für moderne mit Harnstoffeinspritzung. Regeln könnte dies die Einführung einer Blauen Plakette, die klärt, welche Vehikel wirklich die Luft verpesten, und welche den Großteil der Schadstoffe ausfiltern und vermeiden.

Die Lösung Benziner ist aber auch keine. Ab September dieses Jahres müssen alle neuzugelassenen Benzin-Pkw mit einem Partikelfilter ausgerüstet sein, da Autos mit moderner Benzineinspritzung meist einen zu hohen Anteil von Feinstaub in die Luft blasen. Die Krux dabei: Es gibt noch kaum Fahrzeuge mit solchen Filtern. „Werden im Laufe des Jahres damit ausgerüstet“, heißt es von den Kundenbetreuern der Konzerne. Wer das nicht weiß und jetzt einfach draufloskauft, kann einen Haufen Geld ausgeben und dennoch innerhalb von wenigen Monaten eine veraltete Laube besitzen, die unter Umständen ebenfalls irgendwann von einem Fahrverbot betroffen ist.

Hybrid: Wäre vielleicht eine Lösung, wenn's genug davon gäbe und diese dann auch wirklich eine ernstzunehmende Strecke rein elektrisch fahren könnten.

Bleibt das Elektroauto: Als Zweitwagen durchaus schon salonfähig, als „Hauptfahrzeug“ aber noch lange nicht alltagstauglich.

Also einfach abwarten? Wer weiß, ob das ratsam ist, wenn die derzeit diskutierten Nachrüstungen vielleicht doch nicht die Konzerne bezahlen. Was weiterhin bleibt, ist eine gewaltige Verunsicherung, was bleibt ist auch der Vertrauensverlust der Politik. Und ohne Blaue Plakette wird das auch so bleiben.

 
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