Wenn Syrien den Zustand der Welt symbolisierte, dann dürfte hier nicht „Guten Morgen!“ stehen, sondern es müsste „Gute Nacht!“ heißen. Auf Wiedersehen Menschlichkeit, Friedfertigkeit und Ehrlichkeit, auf Wiedersehen redliches Bemühen um eine bessere Welt. Schon klar, mittlerweile hat der letzte Beobachter erkannt, dass in diesem Land in Vorderasien ein Stellvertreterkrieg geführt wird, an dem viele Mächte beteiligt sind, Russland und der Iran, die Türkei, Saudi-Arabien und die USA. Anstatt das Land zu befrieden, haben die beteiligten Nationen längst den einstigen Bürgerkrieg für ihre Zwecke instrumentalisiert, eine jede für ihre eigenen. Das Opfer ist vor allem die syrische Zivilbevölkerung, und dieses Opfer tut den Akteuren im eigenen Land ja auch nur wenig weh. Dass es immer schlimmer wird, beweist jetzt der jüngste Chemiewaffeneinsatz in Duma. Statt solch fürchterliche Kriegsverbrechen zu verhindern oder wenigstens aufzuklären, bezichtigen sich verantwortlichen Politiker und Militärs gegenseitig der Tat, ihrer Vortäuschung oder Vertuschung, der Lüge und Fälschung: Unsere Welt droht vollends zu verkommen.