Am vergangenen Wochenende fand die 28. Auflage der Sommer-Nächte der Sportfreunde Holzhausen statt. Pünktlich zum Beginn zum Tivoli kitzelte sich die Sonne heraus und lockte zahlreiche Besucher von Jung bis Alt auf das lichterfrohe Festgelände.
Vor knapp 30 Jahren machten die Sportfreunde einen Vereinsausflug nach Kopenhagen und ließen sich vom Tivoli, einem Vergnügungs- und Erholungspark in der Innenstadt, inspirieren. Die Lichter waren der Hauptgrund und so entstand in Holzhausen das kleinere individuelle Tivoli, das sich von Jahr zu Jahr vergrößerte. Die neue Vorstandschaft um Vorsitzenden Bernd Kluge und seinen Stellvertreter Thorsten Schmidt entschied, das erfolgreiche Fest ohne Veränderungen fortzuführen. In diesem Jahr beteiligen sich etwa 180 motivierte Helfer aus dem Verein und dem 300-Seelen-Dorf. Um wie gewohnt alle Altersklassen anzusprechen, gestalteten die Sportfreunde ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit den Familientagen am Samstag und Montag.
Zum musikalischen Auftakt des fränkischen Tivoli feierte am Freitag das überwiegend jüngere Publikum ausgelassen zum Klang, Beat und Bass der „Housedoctors“, einem DJ-Duo aus Zeil. Die beiden Brüder Florian und Korbinian Kuhn legten House, Dirty Dutch und R&B auf. Der 23-jährige Korbinian studiert in Stuttgart. Es macht ihm vor allem in seiner Heimat immer wieder „unglaublich viel Spaß, Songs zu vermischen, ein stimmiges Set aufzubauen und dadurch Menschen auf der Tanzfläche zu begeistern und zu bewegen.“
Mit seinem drei Jahre jüngeren Bruder Florian begann er vor gut vier Jahren, sich für die DJ-Kunst zu interessieren, weil „wir uns schon immer mit Musik beschäftigt haben.“ Auf dem Tivoli stellten sie dies tatkräftig unter Beweis. Für die 16-jährige Besucherin Aileen Herbig aus Römershofen ist das Tivoli „Pflicht“. „Weil es jedes Jahr super ist. Man trifft hier seine Freunde auf dem Gute-Laune-Fest.“
Die Sommersamstagsnacht beherrschte die fünfköpfige Band „Chains“ aus Mittelfranken mit ihrer Live-Musik auf der Bühne. Für die Allrounder war es absolut kein Problem, für ausgelassene Stimmung auf dem Tivoli zu sorgen. Die Musiker passten sich an das Publikum an und spielten jede Musikrichtung für Jung und Alt, wie Totos „Africa“, Carly Rae Jepsens „Call me maybe“, Wanda Jacksons „Let's have a Party“ und „Brenna tuats guat“ von Hubert von Goisern.
Der 60-jährige Ehrenvorsitzende der Sportfreunde, Horst Lübke, war 30 Jahre lang Vorsitzender und ist freilich seit dem ersten Tivoli immer dabei: „Die Vorbereitungen beginnen 14 Tage vorher, der Abbau ist in zwei Tagen geschafft. Ohne die Helfer aus dem Verein und aus dem Freundeskreis ist es nicht möglich, ein stimmungsvolles und romantisches Fest für Jung und Alt zu feiern. Manchmal ist auch Stress dabei und man kommt an seine Grenzen, aber gesunder Stress ist okay.“ Lübke hat die ganze Entwicklung bis zum heutigen Tag des Tivoli miterlebt, sein 31-jähriger Sohn Christian hilft auch mit: „Wir sind froh, dass das Wetter passt und trocken ist, in den letzten Jahren hatten wir ab und zu Pech.“ Am heißesten Wochenende vor zehn Jahren mussten die Helfer in der Nacht für Wassernachschub mit einem Lkw für die durstigen Besucher sorgen, erinnert sich Lübke.
Bernd Kluge, nicht nur aktueller Vorsitzender der Sportfreunde sondern auch Festwart, ist – wie die meisten – schon Jahre lang beim Helferteam dabei, weil es „einfach geil hier ist, es ist nichts abgekuckt, es ist kein Standardfest, einfach sensationell.“ Am Freitag war der Kleinmünsterer im Essensstand und hat Pommes frittiert, am Samstag half er im Bierstand und auch am Montag schenkt er Weizen aus. Der Vorsitzenden strukturierte den Verein ein wenig um, indem er sechs Posten auf 46 erweiterte, um die Aufgabenbereiche des Vereins aufzuteilen und zu zentrieren. „Dadurch ist der Arbeitsablauf im Verein und auf dem Tivoli leichter geworden. Wenn wir während des Fests rumlaufen müssen um zu organisieren, dann ist es schlecht vorbereitet.“
Für Kluge ist sein Vorgänger Horst Lübke „unentbehrlich und er macht mir die Arbeit leichter. Wir helfen uns alle gegenseitig.“ Zum ersten Mal auf dem Tivoli ist nach den Wünschen der Jugend am Freitag ein DJ-Duo gebucht worden. Die Jugendarbeit wird ganz groß geschrieben in Holzhausen.“ Im Verein gibt es nun auch einen Ideenspeicher, indem alle Ideen und Vorschläge um den Verein angesprochen werden. Dadurch bekommen die Sportfreunde jetzt eine Radsportabteilung.
Am Sonntag gönnte sich das Tivoli-Fest traditionell eine Auszeit, bevor am heutigen Montag der finale Höhepunkt ansteht. „Die Partykracher“ um die erfahrene und deutschlandweit bekannte Band „Heaven Seven“ kommt nicht zum ersten Mal nach Holzhausen. Mit ihrer außergewöhnlichen Bühnenshow covern die sechs Bandmitglieder verschiedenste Hits aus der aktuellen Chartliste und aus den vergangenen Jahrzehnten. Das Publikum darf sich auf eine abwechselnde tanzeinladende Livemusik freuen.
Neben dem besonderen Musikangebot gab es für die Besucher ein großes Lagerfeuer auf dem Festplatz wie auch eine Weinlaube, Bar und eine mit Sternenhimmel dekorierte Cocktailbar. Außerdem bestaunten die Besucher am Samstag ein Feuerwerk. Und auch heute wird der Holzhäuser Himmel mit Feuerwerksraketen bunt ausgeleuchtet.