
In der dunklen Jahreszeit können Fahrradfahrer und Fahrradfahrerinnen leicht übersehen werden. Deshalb ist eine gute Beleuchtung lebenswichtig. Die Polizeiinspektion Haßfurt startete am Freitag in Zusammenarbeit mit der Kreisverkehrswacht Haßberge die Aktion "Sehen und gesehen werden". Am Schulzentrum am Tricastiner Platz und an der Grundschule im Dürerweg waren der Verkehrssachbearbeiter Jonas Meder und sein Mitarbeiter Benjamin Altmannsberger sowie die beiden Verkehrserzieher Dominique Heim und Matthias Krapf präsent und klärten die Kinder und Jugendlichen über die Sicherheit beim Fahrradfahren auf.
Viele wunderten sich zunächst, warum die Polizei vor der Schule steht. So auch die 16-jährige Antonia, die jeden Tag zum Schulzentrum fährt. Ihre Beleuchtung funktionierte tadellos und auch sonst ist das Fahrrad der Schülerin verkehrssicher, die zusätzlich immer einen Helm trägt. "Der Helm absorbiert bis zu zwei Drittel der Energie, die bei einem Aufprall ohne Helm direkt auf den Kopf einwirken würden. Das bedeutet, dass es bei Helmträgern seltener zu schweren Kopfverletzungen wie Schädelbrüchen oder Hirnblutungen kommt", stellten Meder und Altmannsberger heraus, die als Belohnung für das Sicherheitsbewusstsein Naschereien verteilten.
Lange dauerte es aber nicht, dann ging den Polizisten auch schon der erste "Verkehrssünder" ins Netz. Bei einem 15-Jährigen war die komplette Beleuchtung außer Betrieb. Die Ursache war schnell geklärt: Der Schüler hatte am Tag zuvor vergessen, den Akku des Lichts aufzuladen. Nachdem der junge Mann glaubhaft machte, dass er sonst regelmäßig für frische Energie sorgt, verzichteten die Polizisten auf ein Verwarnungsgeld.
Die Kollegen Heim und Krapf erinnerten sich, dass sie in der Vergangenheit auch schon einmal eine Lehrkraft hatten, die mit unbeleuchtetem Fahrrad zur Schule kam. "Aber es gibt auch sehr vorbildliche Fahradfahrer, die sogar mit einer Warnweste ausgestattet sind", so die beiden Verkehrserzieher, die auch regelmäßig Schulklassen und Kindergartengruppen besuchen. Gerade in der Dämmerung sei es sehr wichtig, dass der im Verhältnis zum Auto schwächere Verkehrsteilnehmer das Licht anmacht, um noch besser gesehen zu werden.
Die Beamten der Haßfurter Polizei erklärten, wie ein verkehrssicheres Fahrrad auszusehen hat. Vorgeschrieben sind zwei voneinander unabhängige Bremsen, eine Klingel, die nicht zu leise sein sollte, sowie rutschfeste und festverschraubte Pedale, die mit je zwei Pedalreflektoren ausgestattet sind. Außerdem sind vorne eine Lampe und ein weißer Reflektor Pflicht, genauso wie ein rotes Rücklicht und ein roter Reflektor hinten. Vier gelbe Speichenreflektoren, sogenannte Katzenaugen, müssen in den Speichen angebracht sein, wobei alternativ auch reflektierende weiße Streifen an den Reifen erlaubt sind. Ein Dynamo ist nicht mehr zwingend vorgeschrieben. Seit 2013 sind auch Lampen mit Akku- oder Batteriebetrieb zugelassen. Ohne diese Ausstattung darf ein Rad im Verkehr nicht genutzt werden und nach der Straßenverkehrszulassungsordnung muss die Beleuchtung auch tagsüber funktionieren.