
Das Sägewerk Bauerschmitt in Eltmann-Dippach kann auf eine 66-jährige Geschichte zurückblicken. Besonders stolz ist die Firma zur Jahreswende auf den Einstieg der dritten Generation: Tochter Katja und ihr Ehemann Michael übernehmen den elterlichen Betrieb.
Das Unternehmen geht auf das Jahr 1954 und Hans Bauerschmitt senior zurück, der aus Ziegelanger stammte. Er arbeitete als junger Mann in einer kleinen Getreidemühle mit Sägewerk in der Mittelmühle zwischen Dippach und Lembach, wie sie es früher viele an Bach- und Flussläufen gab. Hier wurde Getreide gemahlen und es wurden auch Bretter und Bauholz geschnitten. An dieser Arbeit fand er so viel Gefallen, dass er dann selbst die Mühle übernahm und aus ihr heraus ein großes Sägewerk aufbaute.
1992 übergab der Sägewerksbesitzer den Betrieb seinem Sohn Hans Bauerschmitt junior, der zusammen mit seiner Frau Claudia das Sägewerk zu einem bekannten Holzfachbetrieb machte und heute Geschäftsbeziehungen bis nach Brandenburg, Rosenheim und in den Schwarzwald pflegt.
Im Handel hat das Sägewerk nur einheimische Nadelhölzer und dabei gilt die „Steigerwaldkiefer“ als ganz besonderes Wertholz. Lieferanten sind für den Betrieb vor allem der Staatswald, die Kommunen sowie die Waldbauernvereinigung. Es werden vor allem Fichten, Kiefern und Lärchen verarbeitet, wobei das Sortiment Kantholz und Bretter in sämtlichen Standarddimensionen bzw. nach Kundenwunsch umfasst. Die Gatterlinie geht dabei bis zu besonders starken Bäumen mit einem Durchmesser von 70 Zentimetern und es gibt moderne Maschinen zur Entrindung und automatischen Besäumung, Vakuumheber sowie Trockenkammern mit Biomasseheizungsanlage.
Vom ganzen Stamm bis hin zum fertigen Schnittholz ist es ein weiter Weg, auf dem viele Schritte der Holzverarbeitung durchlaufen werden. Dafür sorgen sieben Mitarbeiter, wobei Hans Bauerschmitt ihre langjährige Mitarbeit hervorhebt. Aktiv dabei ist auch Ehefrau Claudia, zuständig für den Verkauf. „Aber ich liebe auch die Arbeit im Sägewerksbetrieb bis hin zum Staplerfahren“, sagt die Seniorchefin.
Hackschnitzel produziert das Unternehmen schon seit 1992, die nicht nur in Heizungen gehen, sondern auch für Möbel von namhaften Jugend- und Schlafzimmerherstellern verwendet werden. Kontinuierlich wird auch Material für Einwegpaletten im Verpackungssektor geliefert, dazu gibt es Sägemehl oder Rindenmulch für den Garten.
Auf die Übernahme des Sägewerksbetriebs ist die nächste Generation gut vorbereitet. Die 34-jährige Tochter Katja ist gelernte Steuerfachangestellte mit Zusatzausbildung als Bilanzbuchhalterin und nun schon seit einem Jahr im Betrieb tätig. Ehemann Michael, 35 Jahre alt, ist von Beruf Schreiner, schon seit 2007 im Betrieb und hat dazu seine Ausbildung zum Sägewerksmeister absolviert.
Die jungen Nachfolger gehen mit großer Zuversicht an ihre neuen Aufgaben heran und sind sich der Tradition des Familienunternehmens bewusst. Tochter Katja sagt: "Ohne den richtigen Mann an der Seite wäre für mich so ein Unterfangen gar nicht möglich gewesen." Neben der Büroarbeit hat sie zusätzlich das Sägeschleifen an der Schärf- und Schrenkmaschine übernommen, um die Männer etwas zu entlasten. Ehemann Michael spricht den Schwiegereltern seine Anerkennung aus: „Sie haben in den letzten Jahren sehr viel investiert, sodass wir einen leistungsfähigen Betrieb übernehmen dürfen und mit Optimismus in die Zukunft starten können.“
