
„Ich bin gerne Bürgermeister und ich würde es gerne bleiben. Daher teile ich heute mit, dass ich bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 – die Nominierung meiner Partei vorausgesetzt – wieder für dieses Amt kandidieren möchte“, sagte Bürgermeister Günther Werner von der Wählergemeinschaft Haßfurt bei einer Pressekonferenz im Rathaus der Stadt Haßfurt. Mit dabei der Vorsitzende der WG, Jürgen Bätz, und der Vorsitzende der Fraktion der WG im Stadtrat, Berthold Albert, die ihre Unterstützung schon zugesagt haben.
„Als ich 2014 zum ersten Mal zum Bürgermeister gewählt wurde, habe ich bereits gesagt, dass ich nicht nur für eine Legislaturperiode im Amt sein möchte“, so Günther Werner. „Das Amt ist eine Berufung für mich und die Arbeit macht mir wahnsinnig viel Spaß. Ich sehe sie als Dienst an den Bürgern und als Aufgabe, Haßfurt und seine Stadtteile voranzubringen.“ Dass er sich jetzt schon, mehr als ein Jahr vor der Wahl, „outet“, begründete er wie folgt: „Ich wurde schon öfter angesprochen, ob ich mich wieder zur Wahl stellen möchte, und ich habe Rücksprache mit meiner Partei gehalten. Von daher steht der Bekanntgabe nichts mehr im Wege.“
Für Günther Werner ist es auch besonders wichtig, die erfolgreiche Arbeit fortzusetzen und viele weitere Projekte zu realisieren. „Wir müssen uns um die gesicherte hausärztliche Versorgung, gute Betreuungsmöglichkeiten für den Nachwuchs, die Unterstützung der Schulen und des ehrenamtlichen Engagements sowie der Neuansiedlung von Firmen auch durch entsprechende Standortfaktoren kümmern“, erklärte er. Um bezahlbaren Wohnraum für Familien, Senioren und sozial schwache Bürger zu schaffen, werde die Stadt mit dem Bayerischen Wohnraumförderprogramm Wohnungen in der Brüder-Becker-Straße bauen.
Wichtig ist Günther Werner auch die Innenstadtbelebung durch die Unterstützung von Geschäftsneugründungen. Wobei er seine Idee vorstellte, Geschäftsleute zu unterstützen, indem die Stadt ihnen eine Zeit lang einen Teil der Miete finanziert. Dem Gastronomieschwund zu begegnen, sei hingegen schwierig, da die Stadt nur mittelbar eingreifen könne. Er werde aber das Leerstandsmanagement speziell in der Innenstadt im Auge behalten.
Als weitere künftige Aufgaben nannte er die Fortsetzung des Breitbandausbaus und der Mobilfunkabdeckung, den Hochwasserschutz von der Kläranlage bis zur Ringstraße, die Verbreiterung der Ringstraße und die Fortführung des Projekts „Barrierefreie Altstadt“.
„Wir müssen auch neue Planungen für das Kunsthaus in Haßfurt anpacken und umsetzen“, so Günther Werner. Auch die künftige Klärschlammverwertung sei ein dringender Punkt. So werde man wohl eine stationäre Presse installieren, den Klärschlamm auch selbst trocknen und daraus Pellets herstellen. Natürlich müssten auch der Flächennutzungsplan neu aufgestellt und sowohl Wohn- als auch Gewerbegebiete berücksichtigt werden.
Weiter werde der Stadtrat am Montag das Einzelhandelskonzept fortschreiben und den Wettbewerb zur Neugestaltung des Bahnhofumfeldes starten.
Wie fleißig der Bürgermeister in den vergangenen sechs Jahren war, zeigte er anhand einer Präsentation. Angefangen von der Einführung des „Rathausboten“ über die Städtepartnerschaft mit Pierrelatte/Frankreich, die Einführung des Marktplatzfestes, des „Abendlichts“ des Kulturamts und des Literaturfestivals bis hin zum Bau einer Skaterbahn, einer Kinderkrippe im Osterfeld II und der Verbindungsstraße vom Gewerbegebiet Ost zur Prappacher Straße.
Stolz ist Günther Werner auf die Einrichtung einer Kinderkrippe in Augsfeld, so dass jetzt im Stadtgebiet alle Kinder zwischen drei und sechs Jahren einen Platz finden und 65 Prozent aller jüngeren Kinder einen Krippenplatz erhalten können.
Um die Innenstadt zu beleben, wurde der Stadtmarketingverein gegründet, der sich mit dem Leerstandsmanagement befasst, das „Haßfurter Funkeln“ ins Leben gerufen hat, eine neue einheitliche Innenstadtbeschilderung plant und die Vorbereitungen für die „Fair Trade Stadt Haßfurt“ trifft. Viel Energie hat den Bürgermeister die Eröffnung des „Lokwerk“ in der Güterhalle am Bahnhof gekostet, das aber sehr gut angenommen wird.
Vorreiter war die Stadt, als sie den Glyphosateinsatz auf städtischen Flächen verbot. Aber auch im Energiebereich ist sie durch ihre Tochter, das Stadtwerk, bundesweit anerkannt. Die Power-to-Gas-Anlage ist die erste Anlage in Bayern, die wirtschaftlich arbeitet, und mittlerweile gibt es 12 Ladestationen für E-Autos und eine Station für E-Bikes. Künftig wird auch ein Wasserstoff-Blockheizkraftwerk ein weiteres Puzzle in der Energiewende darstellen.
Neben dem neuen Stadtlogo, wodurch das „ß“ im Stadtnamen durch ein Herz ersetzt wurde, ist nun auch ein neuer Imagefilm entstanden und wird demnächst auf der Homepage der Stadt zu finden sein. Natürlich erwähnte Günther Werner auch das neue Parkkonzept mit der „Brötchentaste“, die Dorferneuerungen in Wülflingen und Uchenhofen, die Gründung der Allianz Main & Haßberge und die Bürgermeisterallianz zur Erhaltung der Geburtshilfestationen in kleineren Krankenhäusern im Herbst 2016.
„Ich freue mich auch, dass wir seit meiner Amtseinführung die sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze von damals 7386 auf 8526 steigern konnten“, betonte er. Ebenso erfreut verwies er nicht nur auf den Staatspreis und die Staatsmedaille, die Haßfurt 2015 für seine vorbildliche Waldbewirtschaftung erhielt, und auf den Bayerischen Energiepreis für das Stadtwerk im letzten Jahr. Ganz neu in Händen hielt er auch die Auszeichnung der Immonetzwerk als „Topgemeinde als Wirtschaftsstandort“.
„Haßfurt ist auf einem guten, zukunftsweisenden Weg. Es steckt noch viel Arbeit im Detail, aber die Richtung stimmt. Dies liegt auch an einer vertrauensvollen und sehr guten Zusammenarbeit mit dem Stadtrat und der Verwaltung“, so Bürgermeister Günther Werner, der „mindestens zwei Gegenkandidaten erwartet“, zum Abschluss: „Diese Arbeit möchte ich in den nächsten Jahren fortsetzen!“