
Ein paar größere Wasserpfützen neben den Solarmodulen sind geblieben, sonst ist nichts mehr zu sehen vom Starkregen, der auch über die Freiflächen-Photovoltaikanlage oberhalb von Buch hinweggezogen ist – und an dieser Stelle wiederholt schlecht versickern konnte. Die Energiebauern GmbH aus Sielenbach betreibt diesen Solarpark. Nun soll ein zweiter Solarpark auf dem Gemeindegebiet durch die gleichen Betreiber dazukommen: zwischen Recheldorf und Untermerzbach, mit dem Namen "Solarpark Hinterer Grieß" und einer Leistung von 5,8 Megawatt pro Jahr.
Wichtig ist Bürgermeister Helmut Dietz dabei: "Das Wasser muss über die gesamte Fläche versickern können." Das betonte er im Rahmen der jüngsten Gemeinderatssitzung, nachdem Hanna Mondel von den Energiebauern zuvor die eingegangenen Stellungnahmen erläutert hatte, die im Zuge der zweiten öffentlichen Auslegung eingereicht worden waren. Unter anderem hatte das Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen darauf hingewiesen, dass die Module so aufgebaut werden müssten, dass weiterhin eine Versickerung auf der gesamten Fläche möglich ist.
Fragen aus dem Gemeinderat bezüglich der Planungen gab es keine. So wurden alle Beschlüsse gefasst, sodass einem Baubeginn für den "Solarpark Hinterer Grieß" seitens der Gemeinde nichts mehr im Wege steht. Dieser könnte laut Mondel bereits im nächsten Jahr erfolgen.
Die Planungen zum weiteren Glasfaserausbau im Gemeindegebiet Untermerzbach stellte Dipl.-Ing. Siegbert Reuther von Reuther Net-Consulting vor. Ein Thema, bei dem man nun "etwas in der Zeitschiene gefordert" sei, wie der Bürgermeister sagte. Bereits im Februar 2022 hatte der Gemeinderat beschlossen, möglichst alle Haushalte in allen neun Ortsteilen der Gemeinde via Glasfaser bis in jedes Haus erschließen zu wollen.
Zeitdruck beim Thema Glasfaserausbau
Ein Antrag über die Bayerische Gigabitförderrichtlinie wurde gestellt und bewilligt: Untermerzbach darf sich demnach über eine Förderung in Höhe von 90 Prozent der Kosten freuen. Allerdings: Just dieses Programm wurde Ende Juli 2023 stark eingeschränkt, weshalb die Kommune nun unter Zeitdruck steht. Bis 31. Juli müssen alle Planungsunterlagen vollständig vorliegen, sonst verfällt die Förderzusage. Betroffen sind die Anschlüsse für 632 Adressen, Kostenpunkt rund 5,1 Millionen Euro.
Der Gemeinderat billigte die vorgestellte Kosten- und Entwurfsplanung einstimmig und beauftragte das Büro Reuther Net-Consulting darüber hinaus, auch die Planung für die Breitbanderschließung weiterer 82 Adressen im Kernort Untermerzbach zu übernehmen, die nicht über das Bayerische Programm gefördert werden können.
Darüber hinaus hat der Gemeinderat einen Auftrag über rund 15.000 Euro an das Kommunalberatungsbüro Schulte-Röder vergeben, um das Anlagevermögen für Wasser und Abwasser der Gemeinde Untermerzbach auf einen aktuellen Stand zu bringen. "Das ist eine Verwaltungsgeschichte, die bei uns in den letzten Jahren im Anlagenachweis etwas vernachlässigt wurde", erklärte Dietz. Und ein Thema, das vor allem in Bezug auf die bevorstehende Sanierung der Kläranlage im Itzgrund eine Rolle spiele.
Auch die EDV-Ausstattung für das kommunale Finanzwesen in der Verwaltung braucht eine Generalüberholung: Das bisher genutzte Programm muss umgestellt werden, da es keine Updates mehr gibt. Kostenpunkt der Umstellung: rund 16.000 Euro, zuzüglich jährlicher Pflegekosten in Höhe von rund 5000 Euro.
Weitere Tagesordnungspunkte betrafen drei Bauanfragen, unter anderem den Neubau einer Energiezentrale mit Pufferspeicher. Die Firma Rösler will demnach ihre Wärmeplanung neu strukturieren. Die Abwärme aus den Brennöfen soll genutzt werden, um Wasser zu erhitzen und dieses über die Heizrohre als Wärmequelle zu nutzen. Allen drei Bauanfragen wurde einstimmig das Einvernehmen erteilt.