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Bamberg
Großmeister Paul Maar macht ein Geschenk
Sams-Vater Paul Maar begeistert seine treue Leserschaft auf das Neue.
Foto: Marion Krüger-Hundrup | Sams-Vater Paul Maar begeistert seine treue Leserschaft auf das Neue.
Marion Krüger-Hundrup
 |  aktualisiert: 12.11.2022 02:40 Uhr

Neuerscheinung: Die Premierenlesung des „Sams-Vaters“ aus seinem druckfrischen Werk „Ein Hund mit Flügeln“ begeisterte die vielen Zuhörer in der Buchhandlung Osiander. Ein Buch für erwachsene Maar-Liebhaber.

Wenige Wochen vor seinem 85. Geburtstag machte Paul Maar seiner Fangemeinde ein großes Geschenk: nämlich sein neues Buch „Ein Hund mit Flügeln – Erfundenes und Erlebtes“, ein wahrer Fundus an fantasiereichen und autobiografischen Geschichten, Parabeln, Märchen, Dramoletten, Reimen. Und zwar für Erwachsene, denen der Nestor der Kinder- und Jugendbuchliteratur bereits mit seinem vor zwei Jahren erschienen Roman „Wie alles kam“ ein unvergleichliches Lesevergnügen bereitete.

So war es nicht verwunderlich, dass an diesem Sonntagvormittag die Besucher in die Buchhandlung Osiander strömten, um den Großmeister der Bamberger Literaturszene persönlich zu erleben. Premierenlesung aus diesem Füllhorn an bislang unveröffentlichten Texten war angesagt. Paul Maar las so pointiert, dass es einfach neugierig machte auf den kompletten „geflügelten Hund“. Auf alle Erzählungen, in denen der „Vater des Sams“ das Komische im Tragischen entdeckt, das Ernste im Heiteren und umgekehrt, das Kind im Erwachsenen.

Mit der Kraft der Fantasie

Paul Maar kennt die Abgründe der Seele und fliegt schriftstellerisch darüber hinweg, beschwingt und mit der alles ermöglichenden Kraft der Fantasie. Auch der absurden und hintersinnigen. Seine „Geschichten von Herrn Lampert“ zum Beispiel eröffnen einen anderen Zugang zur Welt. Wie die Begebenheit um einen geflügelten Hund, der dem Buch den Titel gab. Als Herr Lampert so einen Vierbeiner zeichnet und seiner Frau das Bild zeigt, sieht sie nur ein weißes Blatt. Die Conclusio des Herrn Lampert? „Ich hätte ihm keine Flügel malen dürfen. Nun ist er davongeflogen.“

Geduldig signierte Paul Maar seine Bücher.
Foto: Marion Krüger-Hundrup | Geduldig signierte Paul Maar seine Bücher.

Tagebuchaufzeichnungen und Reiseerlebnisse stimmten die Zuhörer Maars glücklich. Denn bei aller Alltagsnähe klangen die Geschehnisse um eine fast gestohlene Jacke in New York oder den Irrflug eines Sarges samt Inhalt recht dramatisch. Paul Maar fabuliert mit Witz, setzt auf das Rätselhafte und den unerwarteten Plot. Umwerfend komisch ist seine zentrale Buchgeschichte „Robinson“, in der er der jungen, barfüßigen Ludmilla auf der Friedhofsmauer begegnet, und die sein ohnehin schon nicht einfaches Leben gehörig durcheinander wirbelt.

Stilechte Zugabe

Grandseigneur Maar schloss seine mit starkem Applaus bedachte Lesung stilecht mit einer Zugabe: dem Gedicht „Um den heißen Brei“. Er lässt nicht etwa Katzen darum schleichen, sondern Dohlen. Dieser Hinweis möge als Appetithappen reichen.

Für die bekömmliche Kost am Sonntag sorgte auch Paul Maars musikalischer Künstlerkollege Wolfgang Stute. Er brachte seine drei Gitarren zum virtuosen Klingen und setzte Maars literarisches Können in Noten um. Und nicht nur das literarische. Denn Paul Maar ist bekanntlich auch ein begnadeter Zeichner und Illustrator. So ziert das Buchcover ein von ihm perfekt in Szene gesetztes geflügeltes Hündchen, das zwischen den Welten schwebt.

Der im S.Fischer Verlag erschienene 176-Seiten- Band kostet 22 Euro und ist im Buchhandel erhältlich.

 
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