Auch wenn Trockenheit und Käferbefall dem Wald in den vergangenen Jahren zusetzten, steht der Gemeindewald in Altenstein gut da. Das war der Tenor während des Waldbegangs mit dem Maroldsweisacher Gemeinderat am Montag. Forstoberrat Andreas Leyrer, Nachfolger von Jürgen Hahn am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Schweinfurt, sprach sogar von "großer Waldbaukunst", die Revierförster Wolfgang Meiners und seine Vorgänger im Gemeindewald betrieben haben. Sogar Studenten aus Eberswalde werden nächste Woche den Gemeindewald mit seinen rund 14 Baumarten besichtigen, berichtete Meiners.
Seit Jahrzehnten verfolgen er und seine Vorgänger das Prinzip des "Dauerwalds". Dabei wachsen verschiedene Baumarten wie Eiche, Tanne, Esskastanie, Elsbeere, Douglasie oder Buche gemeinsam in unterschiedlichen Wachstumsstadien auf. "Wenn dann eine Baumart kaputt geht, ist das weniger tragisch", erklärte Meiners. In den vergangenen Jahren war dies vor allem die Fichte, von der es nur noch wenige Exemplare gibt.
Baumarten müssen Tonböden mit Wurzeln durchdringen können
Der Gemeindewald bei Altenstein ist geprägt von Tonböden. Sie sorgen dafür, dass Wasser in Quellen fließt, die die Wasserversorgung des Ortes sicherstellen. Die Eiche ist dort die Hauptbaumart. Sie kann mit ihrer Pfahlwurzel – im Gegensatz zur Fichte - den tonigen Untergrund durchdringen und aus tieferen Schichten Wasser ziehen. Eichen wachsen schnell auf Tonböden, im Schatten von hohen Kiefern. Bei ihrer Verbreitung leistet der Eichelhäher, ein einheimischer Vogel, wertvolle Hilfe, so Meiners. Er vergräbt Eicheln in einem Vorratslager im Boden, vergisst dort aber viele, was für eine Verbreitung der Eiche durch Naturverjüngung sorgt. Allerdings wachsen von 1000 Pflanzen nur vielleicht zehn zu großen Bäumen hoch, sagte Forstanwärter Jan Bergmann.
Er bezeichnete den Altensteiner Forst als "schwierigen Standort", da die Böden wechselfeucht seien. Dennoch gebe es tolle Mischbestände, während wenige Kilometer weiter in Thüringen Fichten die Wälder dominierten und dort nun große Kahlflächen entstanden seien. Es brauche in Altenstein Baumarten, die die Tonschicht mit ihrer Wurzel durchdringen können. Neben der Eiche seien dies die Tanne, die Edelkastanie, die auch mit Trockenheit gut zurecht kommt, die Elsbeere, ein wärmeliebendes Edellaubholz, oder die Vogelkirsche mit ihren weißen Blütenständen, die Insekten anlocken.
Der Spielplatz im Ortsteil Marbach wird für 83.000 Euro erneuert
Wichtige Arbeit leistet Forstunternehmer Thomas Birklein. Mit regelmäßigen Pflegemaßnahmen "fördert" er wertvolle Bäume, schneidet andere zurück. Meiners betonte, dass vor allem Abnehmer aus der Region die Bäume bei derzeit guten Preisen kaufen. Für Meiners war es der letzte Waldbegang mit dem Gemeinderat in Altenstein, da er im kommenden Jahr in den Ruhestand geht.
Der Spielplatz im Maroldsweisacher Ortsteil Marbach soll erneuert werden, inklusive Spielgeräten, Zäunen und einer Sitzmöglichkeit. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 83.000 Euro brutto. Das Projekt kann durch das Amt für Ländliche Entwicklung mit einem Betrag von rund 69.000 Euro gefördert werden. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, einen Förderantrag zu stellen.