„Die blaue Blume“, so lautet der Auftakt zur Konzertreihe im Schloss Oberschwappach am Samstag, 24. Oktober, um 19.00 Uhr und am Sonntag, 25. Oktober, um 11.00 und um 18.00 Uhr. Das Traumhafte, Wunderbare, Unbewusste prägt die Musik der Romantik des 19. Jahrhundert. Die bedeutenden Komponisten dieser Zeit von Schubert bis Wagner verließen die klaren Pfade der Klassik, um Raum für persönliche Gefühle in Töne zu setzen.
Das Konzert im Spiegelsaal von Schloss Oberschwappach beginnt mit einem frühen Streichquartett von Franz Schubert. Noch im Konvikt in Wien schrieb der 16-Jährige die ersten Werke für das Familienquartett. Besonders beliebt und geschätzt ist das Quartett in Es-Dur D 87. Sanft und weich eröffnet das Anfangsmotiv den pastosen Satz, immer wieder von unruhigen, rhythmischen Impulsen belebt. Ein rasendes Scherzo mündet in ein Trio mit einer idyllischen Hirtenweise. Auf ein Adagio mit typisch „schubertschen“ Melodik folgt ein schneller Schlusssatz, der das Träumen quicklebendig beendet.
Zum ersten Mal erklingt mit dem einzigen Quartett e-Moll op. 83 von Edward Elgar ein spätromantisches Werk im Spiegelsaal. In drei Sätzen zeigt Elgar seine Meisterschaft: Harmonische Kühnheit, rhythmisches Temperament und tief empfundene Empfindsamkeit. Nach 300 Jahren Abstinenz in der englischen Musik (Purcell war der letzte bedeutende Barockkomponist) endlich wieder britannische Musik von Weltbedeutung. Diese Begegnung mit der Musik von Elgar wird die Zuhörer in Oberschwappach überraschen.
Johannes Brahms gehört zu den wichtigsten Komponisten der deutschen Romantik. Seine drei Streichquartette sind wahre Leuchttürme der Musikliteratur. Im Quartett a-Moll op. 51 Nr.2 breitet der Meister eine kostbare Seelenlandschaft aus, geformt und geschult von der soliden Handwerklichkeit seines Vorbilds Beethoven. Das feine vierstimmige Geflecht im Eröffnungssatz wird so zu einem dichten Klangbild. Im langsamen Satz die beliebten Sext- und Terzgänge der „brahmschen“ Melodik, unterbrochen von einem kapriziösen Intermezzo. Das Minuetto erinnert an die Zeit der Wiener Klassik und ein Zigeunersatz beendet dieses Meisterwerk.
Das renommierte Bamberger Streichquartett mit Rául Teo Arias, Andreas Lucke, Branko Kabadaic und Karlheinz Busch, eröffnet mit diesen Herbstkonzerten die Spielzeit 2015/16. Es werden elf Konzerte angeboten, die auf höchstem Niveau Schloss Oberschwappach zu einem kulturellen Highlight machen. Die Moderation liegt erneut in den Händen von Karlheinz Busch.
Karten gibt es bei Julian Roth, Tel. 09529-950 562 (erreichbar am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 8.00 Uhr bis 9.00 Uhr). Wenige Restkarten gibt es an der Einlasskasse.