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Ziegelanger
Größte Herausforderung: die medizinische Versorgung
Neuwahlen beim Gesundheitspolitischen Arbeitskreis der CSU (von links): Landtagsabgeordneter Steffen Vogel, Schriftführer Dr. Jürgen Welsch, die stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Barbara Goschenhofer und Dr. Toni Aumüller und Vorsitzender Dr. Alexander Ambros.
Foto: Josef Ambros | Neuwahlen beim Gesundheitspolitischen Arbeitskreis der CSU (von links): Landtagsabgeordneter Steffen Vogel, Schriftführer Dr. Jürgen Welsch, die stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Barbara Goschenhofer und Dr.
Bearbeitet von Michaela Stumpf
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:35 Uhr

Zur Mitgliederversammlung hatte der Gesundheitspolitischen Arbeitskreises der CSU (GPA) in Ziegelanger eingeladen. Im Mittelpunkt standen die turnusgemäßen Neuwahlen und die Situation der Hausärzte, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

Unter Leitung von Landtagsabgeordneten Steffen Vogel wurde der Knetzgauer Zahnarzt Dr. Alexander Ambros in seinem Amt als Vorsitzender des GPA wiedergewählt. Ihm zur Seite stehen wie bisher der Zeiler Allgemeinmediziner Dr. Toni Aumüller und Stefanie Schilling aus Haßfurt. Neu als Stellvertreterin wurde die Hofheimer Allgemeinmedizinerin Dr. Barbara Goschenhofer gewählt. Als Schriftführer fungiert der Hofheimer Zahnarzt Dr. Jürgen Welsch und als Schatzmeisterin Heike Hluchnik aus Zeil. Zu Beisitzern wurde Stefan Kolck, Bernd Franz, Uwe Hauck und MdL Steffen Vogel bestimmt.  

Bevölkerung wird immer älter

In seinem Eingangsreferat machte Ambros deutlich, dass die Frage der medizinischen Versorgung der Bevölkerung im Landkreis und auch die Versorgung mit ausreichenden Pflege- und Kurzzeitpflegeplätzen eine der größten Herausforderungen der Zukunft sein wird. „Gerade bei einer immer älter werdenden Bevölkerung ist es wichtig, wohnortnah Krankenhäuser, Haus- und Fachärzte, sowie stationäre und ambulante Pflegeplätze zu haben“, wird Dr. Ambros in der Pressemitteilung zitiert.

Drohender Versorgungsmangel

Dr. Barbara Goschenhofer warnte vor einem drohenden Versorgungsmangel im Landkreis. „Zwar sind wir in Hofheim mit acht Ärzten derzeit gut versorgt, jedoch sind davon nur zwei unter 60, so dass in fünf Jahren die Situation im Raum Hofheim eine ganz andere sein wird“, prognostiziert die Allgemeinmedizinerin die Situation im Haßbergkreis am Beispiel Hofheims.  Dr. Jürgen Welsch sieht eine der Hauptursachen weniger in der vielerorts vorgebrachten vorrangigen „work-life-balance“ junger Ärzte, sondern mehr in dem Bürokratiewahn und den damit verbundenen Aufwand und dem Haftungsrisiko, den selbständige Ärzte zu bewältigen hätten und weshalb viele junge Mediziner lieber angestellt sein wollten.

MdL Steffen Vogel stellte das Maßnahmenpaket  Bayerns gegen den Ärztemangel auf dem Land heraus. So habe man die Landarztquote eingeführt, was zur Folge habe, dass künftig Medizinstudenten leichter einen Studienplatz für Medizin erhalten würden, wenn diese sich für eine Tätigkeit als Arzt auf dem Land verpflichten würden. Ebenso würde der Freistaat die Niederlassung von Ärzten im ländlichen Raum mit bis zu 60 000 Euro fördern.

Ärztemangel: Maßnahmen wirken

„In den vergangenen sechs Jahren wurde die Niederlassung von fünf Hausärzten und von drei Fachärzten mit diesen 60 000 Euro im Landkreis Haßberge gefördert, was zeigt, dass die Maßnahmen des Freistaates wirken, um dem Ärztemangel auf dem Land zu begegnen“, so Vogel. Auch die kassenärztliche Vereinigung (KVB) habe zusätzlich einen sechsstelligen Betrag als Anreiz investiert, damit drei Fachärzte sich im Landkreis niedergelassen hätten.

Dr. Toni Aumüller begrüßte ausdrücklich die Initiativen der Landespolitik. So sei es sehr positiv, dass nunmehr Lehrstühle für Allgemeinmedizin an allen medizinischen Fakultäten Bayerns geschaffen wurden, um so die Allgemeinmedizin stärker ins Blickfeld der Studenten zu bringen. 

Steffen Vogel erläuterte weiter, dass Bayern auch die Umstrukturierung von kleinen Krankenhäusern wie die Haßberg-Kliniken sehr stark mit einem Defizitausgleich in der Umstrukturierungsphase künftig fördern wird, wie es in der Pressemitteilung weiter heißt. Um das Haus Ebern langfristig zu sichern, sei mit Landrat Wilhelm Schneider bereits angedacht, in Ebern ein Modellprojekt in Form einer gemischten Einrichtung als Krankenhaus und Pflegeeinrichtung zu installieren. Mit der bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml seien bereits entsprechende Vorgespräche geführt worden, die Mut zur Hoffnung machen würden, so MdL Steffen Vogel abschließend.

 
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