Anlässlich seines zehnjährigen Bestehens erfreute der Gospelchor des Gesangverein 1900 Sand die zahlreichen Besucher in der Sander Pfarrkirche St. Nikolaus mit einem wundervollen Konzert. Unter ihrem Dirigenten Martin Karl interpretierten die zwanzig Sängerinnen und Sänger aus ihrem umfangreichen Repertoire altbekannte und auch neu einstudierte Gospelweisen. Am Ende ihres über einstündigem Konzertes erhielten die Gospelsängerinnen und Gospelsänger des GV Sand vom Publikum langanhaltende stehende Ovationen.
Gospel (engl. für Evangelium) bzw. Gospelmusik hat seinen Ursprung im Liedgut, den Spirituals, der schwarzen amerikanischen Sklaven des 19. Jahrhunderts. Aus diesen Liedern, die zum Teil aus der Vermischung von traditionellen kirchlichen Psalmgesängen sowie afrikanischen Rhythmen hervorgingen, ist im Laufe des 20. Jahrhunderts, parallel zum Blues und Jazz, in den USA eine lebendige christliche Musik entstanden, die von hier aus in die Welt hinaus schwappte. Unter anderem auch bis zum Gospelchor nach Sand, dessen Sängerinnen und Sänger sich dieser Musikstilrichtung mit ganzem Herzen verschrieben haben. Nicht nur bei „Good News“ (= Gute Nachrichten) sondern bei allen von ihnen gesungenen Gospeln versprühten sie ihre Begeisterung für diesen Gesang.
Mit dem Lied „We are marching in the light of Love“ (= Marschieren im Licht der Liebe) zog der Gospelchor in die Sander Pfarrkirche St. Nikolaus ein. Karin Wicht begrüßte unter der großen Zuhörerschaft Pfr. a. D. Reiner Fries und Diakon Bernhard Trunk für die Pfarrei sowie Robert Niklaus, mit dem im Jahre 2007 die ersten Proben stattfanden und der auch das erste Konzert im Jahre 2008 mit dem Chor arrangierte. Nach ihm leitete Lisa Pagan den Gospelchor mit viel Engagement weiter bis der jetzige Dirigent, Martin Karl aus Schweinfurt, den Chor übernahm im letzten Jahr.
Als nächstes Gospel präsentierte der komplette Chor als vierstimmige Version von „To my o my father?s house“ (Zu meinem Vaterhaus) von Edwin Hawkins. Anschließend wurde die dreistimmige Version von „Somebody?s knocking at your door“ (Jemand klopft an deine Tür) nur von den Gospelchorfrauen vorgetragen. Ein ganz besonderen Augen- und Ohrenschmaus folgte durch das Männerquartett Martin Karl, Matthias Schmelzer, Raimund Schmelzer und Wolfgang Linke, die den 4stimmigen Song „We shall walk in peace“ (Wir werden in Frieden gehen) interpretierten.
Weiter ging es mit dem Gesamtchor mit den bekannten Gospelsongs „When Israel was in Egyptsland“ (Als Israel in Ägyptens Land war) und „Wade in the Water“ (Waten im Wasser), beides ebenfalls vierstimmige Stücke für Sopran, Alt, Bass und Tenor. Aufgelockert wurde das Gospelkonzert durch ein instrumentales „Soul“-Stück, das Dirigent Martin Karl seinem Piano entlockte..
Weiter ging es mit dem bereits oben erwähnten altbekannten Gospelsong „Good News“ (Gute Nachrichten) und dem mitreißendem Stück „Down by the riverside“ (Unten am Fluss). Mit dem weltbekannten „The Prayer“ (Das Gebet) wurde es vorübergehend etwas ruhiger, bevor die Sander Gospelsängerinnen- und Sänger mit dem aus den Charts bekannten und bei Hochzeiten beliebten Lied „All of me“ (Alles von mir) von John Legend wieder mehr Temperament in ihre Stimmen und Gesten legten. Anschließend begeisterte Dirigent Martin Karl noch einmal mit einem jazzigen Stück auf dem Klavier.
„Das Beste“ von Silbermond, bekannt aus den Charts und die bekannte, zweistimmig gesungene Frauenversion von „I will follow him“ (Ich werde ihm folgen) aus dem bekannten Musical „Sister Act“ sowie der mit Begeisterung vorgetragene 4stimmige Song „You?ve got a friend“ (Du hast einen Freund) leiteten das Ende des einzigartigen, wundervollen Gospelkonzertes ein.
Stehende Ovationen und lautstarke Zugaberufe der Besucher forderten vom Gospelchor des Gesangvereins 1900 weitere Zugaben, die auch gewährt wurden. Unter dem rhythmischen Klatschen der Zuhörer lies der Chor noch das altbekannte Gospel „Halleluja“ erklingen und beim Abschlusssong „He?s got the whole world“ (Er hat die ganze Welt vergessen) wurde das Publikum gesanglich selbst in das Konzert mit einbezogen.