Rosl, wääßt, was dem Frangn sei Lieblingsgericht is?"

"Ach, Lubber" – was hat mein Nachbar denn heute wieder auf oder in der Pfanne? –, "Du wirst mir doch jetzt keinen Deiner Plattwitze erzählen vom Amtsgericht oder so?"

"Wo denkstn hie? Nää, ganz trivial. Es geht ums Essen. Sag amal: was sin denn so die dübisch frängischn Gerichte?"

"Naja, wenn Du mich so fragst. Natürlich in erster Linie Bratwürste in allen Variationen, grob oder fein, lang oder kurz, dann natürlich der fränkische Sauerbraten, Bohnakern mit Klöß, Zwiebelplootz, Sander Kaskuchn und und und. Da gibt es eine ganze Menge. Wozu willst Du das denn wissen?"

"Du hast natürlich wieder des fränkisch Nationalgericht bar exellons vergessen: des Schäuferla."

"Ach ja, wie konnte ich nur. Aber ich weiß immer noch nicht, worauf Du hinaus willst?"

"Des is a größera Gschicht. Also, in Zeil hats an Aufruf ghäm."

"Für freiwillige Helfer zum Weinfest?"

"Schmarrn. Angeblich gäberts für die Bewohner im Altenheim kee Gurgn und kee Domadn. Und damit die Leutlich dort net darbn müssn, hat aaner auf der Zeiler Seitn im Fatzebuck aufgerufn, dass die Zeiler doch aweng was vo ihrn Gemüs fürn Altenheim spend sollerten. Schließlich braucht mer ja aa im Alter aweng was vo denna Fitamine und so."

"Das ist doch mal eine gute Idee!"

"Hätts könn sei. Wenns wirglich gschtimmt hätt. Aber des war nerbloß – wie secht mer heut? – Fäignjus oder so, also net ganz richtich. Jednfalls hamsa sich im Heim schö bedankt, wie plötzlich die Gurgn- und Domadn-Lawine wie a Tsunami angerollt kumma is, wos doch im Heim sowieso scho genuch Gsunds ghäm hat."

"Ach du lieber Himmel. Müssen jetzt die Heimbewohner monatelang das ganze Gemüse verbrauchen? Oder gibt es aktuell als neue Attraktion für Bewohner und Gäste im Zeiler Altenheim Sandwiches mit Tomaten und Gurken? Die haben doch so eine Begegnungseinrichtung. Dafür würde sich sowas ja prima eignen?"

"Des wär natürlich a Idee. Oder sie erfinden den AWO-Börger? Des könnert an Trend auslös. Aber ich hab mir was ganz annersch ausgedacht. Wenn des mit dem Aufruf so gut funktioniert hat, nachert könnert ich des doch genauso mach."

"Dir ist doch bestimmt wieder nichts Gescheites eingefallen?"

"Also, ich hab mir gedacht, ich könnert doch amal so an Aufruf in dem Fatzebuck mach. So vielleicht mit dem Inhalt: Arme Heimbewohner ham scho seit Jahrn kee Schäuferle mehr könn ess. Es wird um Spenden gebeten. Und weil ja in Zeil an ganzn Haufn hochklassige Gastronomie angsiedelt is, könnerts doch sei, dass da a ganza Schwaddn Schäuferli gschpend werd. Und wenn sa dann an Notstand ham wecher an Schäuferles-Überangebot, zack, nachert bin ich zufällig bein Hermann zu Besuch und helf ihna aus der Klemme…"