Rosl, hast scho ghört, nein Ding in Haßfert soll so a Schobb kumm..."

"Ach, Lubber" - mein Lieblingsnachbar versteht es manchmal meisterlich, in Rätseln zu schwadronieren -, "Du warst schon mal etwas präziser. Um welchen Shop handelt es sich denn?"

"Na, des Ding..."

"Ja, das habe ich schon begriffen, dass Du von dem ehemaligen Möbelmitnahmemarkt in der Zeiler Straße in Haßfurt sprichst. Aber Du sagtest, da soll ein spezieller Shop reinkommen?"

"Nix Genaus wääß mer net. Aber ich hab mer gedacht, es söllert was sein, was es in der Innenstadt nuch net ghit. Damit kee Konkurrenz entsteht."

"Da hast Du durchaus Recht. Aber was für einen Shop möchtest Du denn in dem früheren Möbelgeschäft unterbringen?"

"Ich wääß ja net, ob des was werd, aber ich hab geläsn, dass es im Landkreis jetzert aa scho so Etablismos ghit, wääßt scho, mit so, ach wie soll ich's denn sagn..."

"Lubber, das klingt nicht gut..."

"Ja also ich hab mer gedacht, wenn da bei Ebern die Leut so Zeuch mach könna, dann müsst's doch aa möglich sein, dass in der Kreisstadt..."

"Lubber, jetzt nenn endlich Ross und Reiter!"

"Es is aa aweng so a Trend. Also jetzt sag ich's. Es geht um zwischenmenschlichs Spielzeuch."

"Um was?"

"Moo und Fraa..."

"Oh mein Gott, Du meinst...?"

"Na klar, des könnert mer doch im Ding wunderbar verkäff. Da wär genug Platz. Und mer könnert den Ausgang diskret mach, so dass kenner an annern begechen muss mit sein Packla untern Arm."

"Deine Idee hat nur einen klitzekleinen Schönheitsfehler."

"Ach?"

"Ist Haßfurt nicht zu klein für sowas?"

"Keine Ahnung. Aber es ghit inzwischen scho so Etablissemengs in Geiselwind mit zweieinhalb- und Himmelkron in Oberfranken mit dreieinhalbtausend Einwohnern. Also warum net?"

"Ich kann's mir trotzdem nicht vorstellen - obwohl irgendwie könnte man dann sogar den Namen behalten..."

"Rosl, ich hab gewisst, Du bist noch schlechter als wie ich."

"Aber wie kommst Du überhaupt auf so etwas? Du bist doch aus dem Alter raus - also weitgehend ..."

"Schandmaul. Ich hab geläsn, dass auf an Bauernhof bei Ebern jetzt so a Swingerschuppn aufgemacht hat."

"Was?"

"Die außergewöhnlichste Partylokäischn für Hedonistn weit und breit steht auf ihrer Internetseitn. Wobei ich spekulier müssert, was so a Hedonist überhaupt mecht."

"Also ich habe mal gelesen, dass bei Hedonisten die Lust im Mittelpunkt ihres Daseins steht, nur nicht die Lust, einer geregelten Arbeit nachzugehen."

"Müßiggang is bekanntlich aller Laster Anfang. Aber passend find ich, dass des ausgerechent in Ebern aufgemacht hat."

"Ach, Lubber, was ist denn daran jetzt wieder so originell?"

"Na, irchendwo is des ja doch scho so aweng a Art Schweinskram. Und die werbn ja aa nuch mit ,Der Garten von Ebern'. So quasi als Anlehnung an den Garten Eden, wo sellemal nuch alla nackert rumgerennt sin. Jedenfalls könnerten die locker aa des Eberner Stadtwappn mit verwend. Weil zum Schweinskram passert doch der Säukopf hervorragend..."