Rosl, hast scho mitgekriegt, es is bald Mitte April.
"Ach, Lubber", was mir mein Nachbar damit wohl sagen will, "denkst Du, ich habe keinen Kalender?"
"Scho, ich wollt nerbloß amal drauf hinweis, dass der erscht April scho lang rum is."
"Und...?"
"Na, bist nein April gschickt worn des Jahr?"
"Äh, jetzt da Du mich fragst, nein, eigentlich nicht. Aber es ist ja auch keine Zeit für Witze."
"Wecher Corona?"
"Natürlich. Sogar das Bundesgesundheitsministerium hatte vor dem 1. April darum gebeten, damit keine Scherze zu machen. Dadurch könnten Falschinformationen in Umlauf kommen und so den Kampf gegen das Virus erschweren."
"Na wenn's des Ministerium sagt. Apropos Ministerium, des Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hat selber a poar Corona-Witzlich gemacht."
"Wie darf ich denn das verstehen?"
"Ich sag nur Verkaufsverbot für Gärtnereien. Was da im Zeichen vo Corona abgeloffen is, is a Aprilscherz. Zuerscht hat's ghääßn, Gärtnerein und Blummalädli dürfen ihr Pflänzlich wengstens auf so Kenia-Ständ, nää, net Kenia, an an ToGo-Stand verkäff, ohne Bedienung und Beratung halt, kenn Kontakt zum Kunden, is ja Corona. Die Leut ham sich schnell a poar Primerlich und Osterglöcklich gekäfft, es ghit ja allerweil net viel, wo mer a Frääd dran hab kann. Auf eemal war wieder Schluss. Ölla heimischa Gärtnerein und Blummalädlich ham ihr Pflänzlich gar nix mehr verscherbel dürf. Net amal mehr mit so a Vertrauenskassa. Wecher der Ausgangsbeschränkunga..."
"Aber ist nicht..."
"Wart's ner ab. Des war ja gleich nachn erschtn April. Also es hätt nuch a Witz gekönn sei. Aber a poar Tag später wieder was Neus. Jetzert dürfen die Gärtner wieder aweng was verkäff, aber nur Obst und Gemüs und außerem jetzert aa Salat-, Gurken- und Tomatensetzling."
"Ach - und die Blumen...?"
"Jetzert wird's kompliziert. Also wenn der Gärtner auf sei Verkaufsflächen über die Hälft Grundnahrungsmittel verkauf tät, dann dürfert er aa nebenher a poar Blümlich verhöök. Des is aber bei kenn Gärtner so. Also dürfn die nur anbiet, was der Lebensmittelgrundversorchung dient. Blumma kannst zwar aa muffel, wennst willst, aber des gilt da net."
"Aber in den Supermärkten werden doch solche Blumen verkauft..."
"Na, merkstes? Die ham mehr als die Hälft Lebensmittel im Markt, also dürfn sa aa Blümlich verschleuder. Und der Gärtner nebendran mecht pleite, weil er kee Supermarkt is."
"Das heißt die Leute, die ohnehin zum Gärtner fahren, dürfen dort nur in die linke Schachtel greifen und in die rechte nicht?"
"Oder umgedreht..."
"Das ist ja wirklich ein genialer Aprilscherz - wenn's nur einer wär..."
"Aber in Zeiten vo Corona lernst ja, wiest mit södda Krömpf umgehn kannst. Du musst eefach des Beste draus mach. Ich meen, dem Gärtner is mit dem Späßla vo der Regierung net so arch viel gholfn. Dem bleibt nerbloß die Hoffnung, dass bis zur Geranienzeit weitgehend wieder alles normal läfft, damit die Leut nachert wengstens a poar Blümlich käff könner."
"Und was ist Dir noch dazu eingefallen?"
"Naja, so a Salat is ja a nerbloß a Mensch, also a Pflänzla halt. Ob Kohlrabn, Radieslich, Salat oder Brokkoli - ölla schießen sa irchendwann amol und blühn. Na mach ich's halt so. Die Hälft vom Solot ess ich gleich und die anner Hälft lass ich schieß und guck mer sa als Blümla an..."