
"Rosl, hast scho ghört, mit denna Zwiefelträter gehn die Gäul durch."
"Ach, Lubber" - was hat mein Nachbar denn heute mit den Bambergern - "ich wusste gar nichts von Deiner Affinität zu Oberfranken?"
"Ach schmarr, da hat mich am Telefon eener angerufen, ob ich Tiere mag, also net zum Essen, sondern zum Streicheln und so oder draufhöck und rümgaloppier. Wääßt scho, halt ob ich tierlieb bin."
"Und?"
"Wer secht denn da scho nää? Klar hab ich's bestäticht. Und scho ging's weiter. Ob ich was gecher Tierquäler hätt. Is doch klar, die moog doch kenner. Also hab ich nuch amal ja gsacht. Na hammsa wöll wiss, ob ich mitanseh wöllert, wie so a Gaul zum Beispiel verdurscht muss. Will ich logischerweis net."
"Was war das denn für eine seltsame Befragung?"
"Es is ja nuch net fertich. Ob ich dafür wär, dass in Bamberch Gäul elendiglich freck müsserten, weil sa kee Wasser kriegen. Des wollt ich mir jetzt gar net vorstell, mitten in Bamberch freckn Gäul und die Zunga hängt ihna ausm Hals. Also kummt die Schlussfrage: Ob ich dafür wär, dass in der Altn Hofhaltung in Bamberch a Pferdetränkn gebaut werert."
"Eine Pferdetränke mitten vorm Dom, mitten im automobilen Zeitalter? Da wäre doch eine elektrische Ladestation eher etwas..."
"Naja, ich bin ja weit weg, hab ich mir gedacht, mich störts net und ich will doch net, dass die Gäul freckn. Also hab ich dafür gschtimmt. Die Idee an sich is ja net schlecht."
"Aber Lubber, kein Mensch braucht in der alten Hofhaltung eine Pferdetränke. Obwohl ich vor über zwanzig Jahren bei den Calderon-Festspielen war und bei Cyrano de Bergerac ist eine Kutsche von echten Pferden über diesen Platz gezogen worden. Aber deswegen gleich eine komplette Pferdetränke? Und warum sollst ausgerechnet Du darüber mit abstimmen? Du wohnst doch rund dreißig Kilometer weg von Bamberg?"
"Des mecht doch nix. Die Bamberger hamsa dafür ja aa angerufen, ob sa an Nationalpark Steigerwald vor ihrer Haustür wolln. Die Grüna und der Verein Nationalpark ham a entsprechendes Umfracheergebnis in Auftrach ghääm. Und die Leut, wo am wenigsten davo betroffen sin, ham mehrheitlich dafür gstimmmt. Die hamsa bestimmt a gfreecht, ob sa Bäum möchn und ob sa gern nein Wald gehn, und ob sa wölln, dass die arma Bäum umghackt wern, genau wie bei mir mit denna Gäul."
"Ach, Lubber..."
Und dann hammsa ihr Resümee gezochn, dassa unbedingt an Nationalpark brauchn. Dreißich Kilometer weit wech, wo er sa net stört. Und sie hamm sich vorgenumma, dassa vielleicht jeds Jahr an persönlichen Nationalfeierparktag machn, wo sa mindestens a halba Stund hiefahrn."
"Bist Du nicht etwas zu streng? Die meinens doch nur gut?"
"Scho, aber es nervt. Da schmarrn sa rum, sie sin des Volk, der Wald ghört allen bayerischen Bürgern und drum dörferten sie aa befragt wern dazu."
"Eine nicht ganz unlogische Folgerung..."
"Scho, aber es regiern halt net Umfragn, mir wissn ja jetzt, wie die zustand kumma, sondern dafür ham mir extra a Regierung gewählt. Wenn's in Bayern a Mehrheit für an Nationalpark Steigerwald gäbert, na tätn die Bürger die wähln, wo des wolln. Und wenn net, na halt net, sagt der Franke..."
"Wenn's so leicht wär..."
"Genau, eichentlich isses egal, wie entschiedn wird, die annern machen bestimmt gleich a neua Umfraach: Mögen Sie Bäume..."
Herr Sandler, vielen Dank, dass Sie diese Situation mal kritisch, wenn auch mit Humor, umschreiben und auf den Punkt bringen.
Wäre es nicht viel besser, sich einmal um das Wesentliche zu kümmern?
Was ein NP kann das wissen wir alle, aber was das Trittsteinkonzept kann, welches von allen Umweltverbänden anerkannt wird, kennen leider nicht alle!
Das Trittsteinkonzept wird von den Grünen und vom Verein "NP" sogar negiert?
Eigentlich sollten wir Fakten austauschen und nicht Umfragen starten, die, wie es dem Lubber erganga ist, schon zum erwünschten Ergebnis führen!
Was ein NP kann das wissen wir alle, aber was das Trittsteinkonzept kann, welches von allen Umweltverbänden anerkannt wird, kennen leider nicht alle!
Das Trittsteinkonzept wird von den Grünen und vom Verein "NP" sogar negiert?
Eigentlich sollten wir Fakten austauschen und nicht Umfragen starten, die, wie es dem Lubber erganga ist, schon zum erwünschten Ergebnis führen!