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Haßfurt
Glosse: Warum der nächste Landrat eine Landrätin sein könnte
Im Landkreis Haßberge möchte Birgit Bayer die Nachfolge von Oskar Ebert als stellvertretende Landrätin antreten. Frauenpower an der Spitze als ein Modell für die Zukunft?
Birgit Bayer (links) soll Oskar Ebert (rechts) beerben und stellvertretende Landrätin werden. Das Archivbild aus dem Jahr 2018 zeigt sie zusammen mit Christoph Winkler.
Foto: Sabine Weinbeer | Birgit Bayer (links) soll Oskar Ebert (rechts) beerben und stellvertretende Landrätin werden. Das Archivbild aus dem Jahr 2018 zeigt sie zusammen mit Christoph Winkler.
Wolfgang Sandler
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:41 Uhr

Rosl, hastes mitgekriegt? Der Eberts Oskar is zurückgeträtn."

"Ach, Lubber" – mein Nachbar ist wieder mal bestens informiert –, "ich habe nur die Überschrift in der Zeitung gelesen. Was ist denn passiert? Gibt's jetzt doch einen Nationalpark Steigerwald? Oder ist dem Oskar vielleicht seine Freie-Aiwanger-Wählerschaft zu weit nach rechts gerutscht?"

"Nix davo. Der Oskar hat's zwar mit an Psalm oder so erklärt, aber mer hätt aa sach könn, dass a runds Geburtstächla ansteht…"

"Aber es ist natürlich erst die Hälfte der Amtszeit vorbei. Wer wird denn sein Nachfolger?"

"Des is alles scho gerechlt. Nix mit Pöstlichgerangl. Vielleicht erinnerst Dich? Direkt nach der Wahl 2020 sind doch Stimma laut worn, dass wengstens eener vo denna drei Landrät a Fraa sei söllert."

"Stimmt!"

"Des war aber net so eefach. Weil der erschte war ja direkt gewählt. Und die zwää Stellvertreter ham ihr Sach eichentlich aa net schlecht gemacht ghat. Die wollt mer net eefach nausschmeiß bloß wechern Dschendern…"

"…Du meinst Quote…"

"…ja gut. Und der Vorschlag, dass mer a zusätzliche Vertreterinnenposition schaffert, is verworfn worn. Aber jetzert ham sich quasi alle scho drauf geeinigt, dass die Bayers Birgit den Oskar sei Stelln als Stellvertreterin übernimmt. Die war scho amal Bürchermästera vo Riedbach. Die schafft des."

"Aber, Lubber, wie siehst Du das? Wäre das nicht vielleicht sogar ein Zukunftsmodell?"

"Ich hab da aa scho drüber nachgedacht, seit die Diskussion über a dritte Stellvertreterin aktunell war. Wemmer sich die jüngere Vergangenheit anschaut, so warn doch immer wieder Fraun recht knapp dran, aber dann hat aweng was gfehlt. Denk amal: 2008 warn vo vier Bewerber zwää Frauen; wääßt nuch, wer des war?"

"Nicht auf Anhieb…"

"Kerstin Westphal für die SPD und die Linke Eva Mendl…"

"Ach ja…"

"Und 2014, als es um die Nachfolge vom Rudolf Handwerker ging, war von sechs Kandidatinnen und Kandidaten die Hälfte weiblich: nämlich die Birgit Bayer, wo jetzt als Stellvertreterin in die Startblöck höckt, die Rita Stäblein vo die Grüna und die Linke Sabine Schmidt."

"Tatsächlich, man vergisst sowas doch recht schnell…"

"Nur desmal war's a reiner Männerzweikampf."

"Du, Lubber, nächstes Mal in drei Jahren geht es ja wieder um eine Nachfolge. Es ist zwar noch nicht amtlich, aber offensichtlich tritt der Wilhelm Schneider nicht nochmal als Landratskandidat an."

"Ich wääß, was Du meenst. Im Jahr 2020 ham insgsamt 113 Frauen für an Sitz im Kreistag kandidiert. Es ist also net so, dass es kee politischa Frauenpauer gäbert im Landkreis. Vielleicht söllert amal jede Partei 2026 konsequent mit aaner Spitzenkandidatin ins Renna gehn. Der Zieglers Michl könnert ja dann als alteigsessener Vizelandrat die Fahne des sogenannten starken Geschlechts weiterhin aufrecht halten."

 
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