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Haßfurt
Glosse: Warum der Haßfurter Haushalt beinahe geplatzt wäre
Neun Mitglieder des Stadtratsgremiums der Kreisstadt haben dem Haushaltsplan für 2023 die Zustimmung verweigert.
Der Haßfurter Haushalt sorgt im Stadtrat für Diskussionen. (Symbolbild)
Foto: Silas Stein, dpa | Der Haßfurter Haushalt sorgt im Stadtrat für Diskussionen. (Symbolbild)
Wolfgang Sandler
 |  aktualisiert: 12.02.2024 10:37 Uhr

Rosl, hast scho ghört, die Haßferter schreiben sogar in so schlechta Zeiten wie allerweil nuch immer schwarza Zahlen."

"Ach, Lubber" – wer weiß, was mein Nachbar da wieder aufgeschnappt hat –, "woher hast Du denn diese Weisheiten?"

"Na da war doch die Taach die Haushaltssitzung vom Stadtrat. Es is recht knapp ausganga, hat mir der Hermann erzählt. Der war über Laifstriem in der Sitzung; es war grad nix im Fernsehn, secht der Hermann."

"Das kann auch ein Grund sein, sich eine Haushaltssitzung anzutun…"

"Jedenfalls hat der Hermann gsacht, es wär ganz schö rundganga in dem Gremium. Quer durch mehrere Fraktiona wär Widerspruch laut worn. Immerhin solln neun Mitglieder vom Stadtrat gecher den Haushalt gstimmt ham. Und drei ham gfehlt. Wenn die da und aa dagecher gewääßt wärn, nachert wärs echt recht knapp worn. Na hätt der Bürchermäster mit seiner Stimm sein eichena Etat durchbox müss, wie sellemal der Adenauer."

"Naja, aber das ist ja jetzt doch spekulativ. Du weißt ja nicht sicher, wie die drei abgestimmt hätten."

"Stimmt, aber ich wääß, dass vielleicht einige Rät nuch wankelmütich warn, aber trotzdem quasi aus Gewohnheit dafür gstimmt ham. Nach dem Motto: An Haushalt lehnt man halt net ab."

"Wo steht denn sowas?"

"Nirgends. Des is – glääb ich – so a ungschriems Gsetz. Oder vielleicht doch nerbloß Einbildung?"

"Im Bundestag wird aber auch jedes Mal um den Haushalt regelrecht gekämpft. Und was dort Recht ist, kann im Stadtrat doch nur billig sein?"

"Schöns Wortspiel, billig im Zsammerhang mitn Haushalt. Die Revoluzzer, wo gecher den Haushalt gstimmt ham, warn sauer, weil der Bürchermäster angeblich mecht was er will."

"Wie soll man denn das verstehen?"

"Also, die Aufrührer vo der CSU ham beklagt, dass sie brav über notwendige Projekte die Händ heb solln, aber wenn’s soweit is, nachert kippt der Bürchermäster eefach die Ausführung."

"Und was soll ihm das bringen?"

"Is a eefache Rechnung. Wenn die Stadt nix investiert, wern aus rota Zahln schnell schwarza. Die Kreistadt steht finanziell subber da, es müssn kee neua Schuldn aufgenumma wern, alles baleddi."

"Aber wenn das wirklich so wäre, hmmmm, schon ein wenig eine Milchmädchenrechnung?"

"Freilich, weil es ghit ja Sachn, die müssn unbedingt gemacht wern, sachn die Christsozialn. Dabei höckn die doch normal eher aufn Geld."

"Woran stoßen sich denn die vier CSU-Räte, die dagegen gestimmt haben?"

"Sie sagen, der Hochwasserschutz müssert wechern Klimawandel langsam echt in Angriff genumma wern, der Kanal in der Brüder-Becker-Strass, am Bahnhofsumfeld hamsa erscht an mords Ideenwettbewerb gemacht und bei denna Ideen isses angeblich gebliem. Sogar des Vorzeicheprojekt ,Smart Grien Siddi‘ wärert vernachlässicht, obwohl’s dafür ja an Haufn Fördergeld ghäm hat."

"Ich glaube, was ihnen stinkt, ist, dass sie sich zu wenig eingebunden fühlen."

"Und da kammer den Bürchermäster bloß warnen. Bei sein Vorgänger hat‘s ähnlich angfangt. Und plötzlich war der Stadtrat immer gecher alles, was er vorghat hat."

 
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