Rosl, was sagstn eigentlich zu unnerer Regierung? Am Wochenend hat der Olaf a Schnapszahl feier könn: 111 Tage Bundeskanzler."
"Ach, Lubber" – mein Lieblingsnachbar will es heute genau wissen -, "schwarze Seele. Viel interessanter wäre doch, was Du von der Arbeit der Ampel hältst, quasi als politisch Andersdenkender."
"Ich bin ja net dogmatisch. Und ich muss sagn, es hat nuch kaum a Regierung vorher ghääm, wo gleich mit so an Sack voller Probleme hat start müss. Und vor allem, wo innerhalb kürzester Zeit ihr Grundprinzipien hat über Bord werf müss, weil’s halt net annersch ganga is."
"Lubber, war das jetzt ein Kompliment?"
"Ich bin jedenfalls froh, dass allerweil eener es Sagen hat, wo net viel red. Wassa ihm im Wahlkampf vorgeworfen ham, nämlich dass er nix sagt, kommt ihm jetzt zugute. Man muss net immer auf alles gleich antworten, nerbloß dass was gsacht is."
"Das klingt doch jetzt wirklich positiv?"
"Ja, durchaus, man muss aa amal was anerkenn könn. Die Annalena mecht aa kee schlechte Figur und der Habeck, also wie der nach sein Besuch in Katar philosophisch erklärt hat, warum er jetzt grad des mecht, was er absolut net mag, also des hat scho was."
"Aber jetzt mal was anderes, lieber Lubber. Du bist doch ein alter Spezl von der Dorothee Bär. Von der hört man derzeit nicht so viel. Sie twittert zwar rege über Gott und die Welt, aber die großen Schlagzeilen sind erst einmal Fehlanzeige, oder? Meinst Du, die kommt noch einmal? Nach der Wahl muss ja der Schock groß gewesen sein. Sie als Gewinnerin des Wahlkreises und beinahe schon designierte Ministerin musste zuschaun, wie die beiden Konkurrentinnen Sabine Dittmar und Manuela Rottmann Staatssekretärinnen wurden. Und sie musste plötzlich auf den harten Bänken der Opposition Platz nehmen. Nachdem sie zuvor eine Karriere hingelegt hatte, die stetig steil nach oben führte."
"Ach, naja, Rom is aa net an een Tag gebaut worn. Jetzert soll erscht amal die Ampel ihr Zeuch mach. Über an Mangel an Ärbert müssen sich die Rot-Grün-Gelben allerweil wirklich net beklagn. Und dann sehn wir weiter. Am wichtigsten wäre, den Putinkrieg irgendwie stoppen zu können."
"Klingt fast nach einer neuen schwarzen Bescheidenheit?"
"Von wegen. Du hast ja ghört im Bundestag. Der Merz geht bei den lebensnotwendichn Schritten wie Sanierung der Bundeswehr mit, aber quasi mit der Händ an der P8. Wobei man sagn muss, dass es die Opposition allerweil aa net leicht hat. Es is scho aweng a Spagath zwischer Pflicht und Kür."
"Und die Dorothee?"
"Ich hab ja gedacht, ich säh net recht. In der Sondersitzung des Bundestages zum Ukraine-Krieg, wo der Scholz die 100-Milliarden-Spritzn für die Bundeswehr angekündigt hat, war die Dorothee in der erschtn schwarzn Reihe ghöckt. Zusammen mitm Merz undm Dobrindt. Also weiter vorn geht ja nix mehr. Wenn ich an mei Schulzeit denk, da warn in der erschtn Bänk immer die Streber gsessn. Die sin dann später Zahnärzt worn und Diplom-Inschenöre. So gsänn glääb ich scho, dass aus der Dorothee doch nuch amal was werd…"
die nimmd fei bei der nexdn Wahl es Fluchdaxi und wird Schefin in Bayern stattsm Söder - solld ihr amal seng...