Rosl, wääßt nuch, letzte Wochn, wo mir uns über die Haßferter Flutbrückn unterhaltn ham?"
"Ach, Lubber" – mein lieber Nachbar hält mich wohl für vergesslich? -, "natürlich kann ich mich erinnern. Du hast mir von den Rowdies erzählt, die auf dem Fuß- und Radweg rumfahren. Inzwischen ist die Flutbrücke fertig repariert."
"Ich hab noch amal über des ganze Thema nachgedacht. Des wird ja nix mehr lang dauern, dann kummt die richtich Meebrückn dran. Es hat damals ghääßn, nach der Horhäuser Brückn wird die Haßfurter Brückn neu gebaut."
"Stimmt."
"Die Horhäuser Brückn is fertich, also ist bald Haßfert dran. Es werd ja scho schpekuliert, wie sa des bewerkstellign wolln. Dem Bürchermäster wär’s am liebsten, wemmers so mach könnert wie in Horhausen."
"Was meinst Du damit?"
"Erst neben der altn Brückn a neua baun und die an die vorhandena Straßn hüm und drüm anbindn. Dann die alte Brückn wechreißn und danach die neue Brückn an die Stelle vo der altn schiebn."
"Und was spricht dagegen?"
"Na, schau der doch amal es Kreisstädtla an. Die Brückn münd in der Brückenstrass. So weit, so gut. Aber wo willstn da nebendran a Brückn anbindn? Wenn ich vo Knetzgau oder Wofert kumm, dann is links neben der Brückn erst die Voits-Insel und dann des Gelände vom FC Haßfurt. Da kannst nix baun. Rechts könnerst des scho, aber dann is auf der Haßferter Seitn alles zugebaut und außerdem müsserst die ganze Meepromenad mit an riesichn Wall aufschütt."
"Da hast Du nicht ganz Unrecht…"
"Die eenzich Möglichkeit wär, wemmer hüm und drüm an Schlenker machert und die neue Brückn gschwunga an die Brückenstrass anbind tät. Da wär zwar aa die Meepromenad erscht amal im Eemer, aber irchnd a Grödn musst halt schluck. Wenn des klabbert, könnert mer anschließend die neua Brückn an die alte Stelln schwimm und fertich."
"Das klingt nach viel Konjunktiv…"
"Oder halt Dodalsperrung während der Bauzeit. Aber an der Horhäuser Brückn hamsa über vier Jahr gebaut. Und Du hast ja gsänn, wie die Autofahrer scho durchgedreht ham, wo jetzt die Flutbrückn nerbloß für a poar Wochn dicht war."
"Waren da nicht noch ein paar Fragen offen?"
"Scho. Zum Beispiel sollerten die Planunga stehn, wie die neu Brückn dann endgültich an die Stadt angebunden wird, net nerbloß profisorisch. Da geht’s um die Ringstrass und ob der Verkehr vor der Stadt um dieselbich rumgeleit wern kann. Der Bürchermäster secht zwar, er hätt scho ferticha Planunga in seiner Schublad. Aber wenn sich da nix tut, bleibt die Verkehrssituation in Haßfurt für die nächstn hunnert Jahr so wie jetzt."
"Das heißt?"
"Du hast den gsamtn Verkehr, wo über die neu Meebrückn fließt, wieder mittn in der Stadt. Ohne Chance, dass irchndwann amal vor allm in der Hauptstrass a sinnvolle Verkehrsberuichung durchgführt wern könnert."
"Das klingt nicht gerade beruhigend…"