
Rosl, langsam kann ich des böse C-Wort nimmer hörn."
"Ach, Lubber" - mein Lieblingsnachbar ist manchmal ein bisserl hypochondrisch -, "ich weiß schon, was Du meinst. Aber das böse ,C-Wort', wie Du es nennst, wird uns wohl noch lange begleiten. Viele dachten ja im Sommer, das Schlimmste wäre überwunden - ja und dann hat das ,C' mit einer unglaublich brutalen Vehemenz zurückgeschlagen..."
"Genug, ich mogs nix mehr hörn. Ich hab mich jetzt scho fürn Buustn angemeld und gut. Im Januar hab ich sechs Monat rum, dann kumm ich pünktlich dran zum Auffrischen. Und bis dahin will ich mei Ruh. Es ghit nuch genug annersch Zeuch auf derra Welt."
"Ist ja gut, ich will Dich ja nicht verschrecken. Du hast schon Recht. Viele Themen sind durch das ,C' von der Tagesordnung verdrängt."
"Da hab ich die Tag geläsn, es ghit nuch Aids. Stell der amal vor, des hab ich een erzählt, der hat goar net gewisst, vo was ich überhaupt red."
"Das ist allerdings erstaunlich. Aber das Erscheinen dieses Virus ist doch schon vierzig Jahre her. Ich erinnere mich noch. Das HIV-Virus schädigt die körpereigenen Abwehrkräfte und löst – wenn es nicht behandelt wird – irgendwann AIDS aus. Doch obwohl eine HIV-Infektion nach wie vor nicht heilbar ist, hat man durch eine rechtzeitige Behandlung inzwischen gute Chancen, ein fast ganz normales Leben mit HIV zu führen."
"Genau, Du wääßt wieder amal alles. Ach wemmer doch des eines Tages aa vo dem ,C' saach könnert?"
"Die Hoffnung bleibt, Lubber."
"Aber es ghit nuch mehr Themen, wo mer ausm Aach verlorn ham. Wenn's des Gretchen net gäbert, mir hättn glatt vergessen, dass des langfristiche Hauptproblem vo unnerer Welt net des ,C' is, sondern die Klimaerwärmung. Aber da ghit's ja an Haufn genau södde Doldi, denk ner an den Ex-Trumpl, die des genauso leuchnen wie unner böses ,C'."
"Eine gewisse Verwandtschaft lässt sich nicht übersehen..."
"Wobei, des hat scho mitananner zu tun. Grad jetzt in ,C'-Zeitn hamsa ja überall plötzlich ihr Essen zum Mitnehma angebotn. Vo aaner röschn halbn Antn bis zum ultragsundn Salädla hast alles könn mitgenämm. Und des werd bald wieder so kumma. Der Söder mecht ja scho Pläne, was alles daungeloggd wer söll."
"Stimmt, das Essen zum Mitnehmen ist schon für viele eine feine Sache."
"Aber wie gsacht, der Klimawandel is ja allenz durch des ,C' net weg. Drum wunnert's mich scho aweng, dass sich da kenner dran stört, dass immer mehr von dem ganzn Essen aus Afrika eigflochn wird."
"Wie kommst Du denn auf sowas?"
"Naja, wosd hiekummst. Fast überall steht doch auf dene Schilder mit der Speiskartn als Hinweis obendrüber: Togo. Und des liegt doch eindeutig in Afrika..."
"Ach, Lubber..."