„Du hast das Evangelium von Jesus Christus gepredigt und in vielfältiger Weise Gottes Liebe und Treue bezeugt.“
So wie Dekan Jürgen Blechschmidt im Gottesdienst sahen es viele Redner bei der Verabschiedung von Stephan Aupperle, der auch in der letzten Predigt auf der Ermershäuser Kanzel seiner Linie treu blieb.
Keine Frage: Man lässt den beliebten Seelsorger und seine Familie nur ungern ziehen – bei allem Verständnis für seinen Entschluss, eine neue Herausforderung anzunehmen. Das waren mehr als warme Worte an diesem Sonntagnachmittag, das war echt und – bei aller Lockerheit – bisweilen sehr emotional. Selbst einem Stefan Lüdecke fehlten da am Schluss die Worte. Zuvor hatte er mit gewohnt spitzer Zunge durch die „Dankbarkeitsfeier“ für einen „super engagierten Pfarrer und Seelsorger“ geführt. Landrat Wilhelm Schneider würdigte Aupperle als „Seelsorger durch und durch“, als „Pfarrer mit Leib und Seele“ und als „Mensch mit großem Herzen, viel Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und Humor“.
Bürgermeister Günter Pfeiffer erinnerte sich an „bildhafte und eindrucksvolle Predigten“. Aupperle habe die Gabe, alle Altersgruppen anzusprechen. Für das Pfarrkapitel und den Dekanatsausschuss hob der Senior, Pfarrer Hans Körner (Rentweinsdorf), die menschenfreundliche Art und die „klare theologische Mitte“ seines Kollegen hervor. Als Pfarrerskollege und Freund teilte Martin Popp-Posekardt (Maroldsweisach) bei aller Wehmut die Vorfreude von Aupperle auf die neue Aufgabe.
„Gott loben, das ist unser Amt.“ Diese Devise stellte Lektorin und Kirchenvorsteherin Helga Mauer (Schweinshaupten) in den Mittelpunkt. Für den Sängerkranz Birkenfeld und als Nachbar brachte Walter Herold die Verbundenheit mit Familie Aupperle zum Ausdruck.
Für eine „sehr konstruktive und angenehme Zusammenarbeit“ bedankte sich Werner Döhler seitens des Diakonievereins und als ehemaliger Bürgermeister, unter anderem mit Blick auf die Sanierung und Erweiterung des Kindergartens.
Bewegt zeigte sich Theo Veyh: „Ich kenne keinen Menschen, der so tief im Glauben verwurzelt ist, und doch so nah bei den Menschen ist“, sagte der Vorsitzende der Spielvereinigung. An gemeinsame Aktionen erinnerte OGV-Vorsitzender Michael Droos. Und er überreichte eine Spende in Höhe von 500 Euro für die Kirchenrenovierung. Für den HBV sprach dessen Vorsitzender Otto Zierlein, für die Trachtengruppe Hiltrud Gromhaus.
Ermetzia-Chef Michael Albert führte noch einmal Aupperles Tuchfühlung mit dem Fasching vor Augen. Und das dreifache Helau passte auch an diesem Nachmittag in der Adolf-Höhn-Halle irgendwie dazu. Im Posaunenchor war Pfarrer Aupperle einfach „der Stephan“. Das hat nicht nur er selbst als angenehm empfunden, sondern auch seine Musikerkameraden, wie Alexandra Eiring bestätigte.
Den Rückblick der beiden Kirchenvorstände auf die zehn Jahre präsentierten die Vertrauensleute Werner Arnold und Helene Lutz. Musikalische Segenswünsche kamen neben dem Posaunenchor und dem Sängerkranz Birkenfeld vom Kindergottesdienstteam, für das Annette Grünewald ein Grußwort sprach, sowie im Gottesdienst vom Liturgischen Chor und der Evangelischen Landjugend.
Stephan Aupperle und seine Frau Sabine bedankten sich ihrerseits mit einer Darstellung des Abendmahls aus Papua-Neuguinea – als sichtbares Zeichen für das, was bleibt: „dass Jesus bei uns ist, so wie wir sind“.