Eines vornweg: Die Geschichte der Stadt Königsberg muss vorläufig nicht neu geschrieben werden. Zwar ist das Alter der vor etlichen Jahren bei Arbeiten an der Marienkirche gefundenen Knochen inzwischen bekannt. Sie wurden durch eine C14-Untersuchung eines Kieler Instituts auf ein Alter von 917 Jahren (plus/minus 23 Jahre) eingeengt und somit auf die Zeitspanne von 1077 bis 1128 nach Christus datiert.
Wie, oder warum die Überreste eines menschlichen Skeletts aber zu dieser Zeit an der Marienkirche in die Erde gelangten, das wurde bei einer Versammlung des Arbeitskreises „Heimat und Geschichte“ am Donnerstagabend im „Haus der Geschichte“ in Königsberg nicht geklärt. Auch, wie und weshalb das dort von Professor Leopold Oelenheinz bei Umbauarbeiten um 1900 entdeckte Gräberfeld mit vielen Skeletten entstanden sein könnte, liegt weiter im Dunkel.
Der Referent, Oswald Tränkenschuh, und Hobbyhistoriker Wolfgang Fischer vertraten unterschiedliche Thesen. Das Fazit des Abends war, dass in dieser Hinsicht weiter geforscht werden muss und wird, um vielleicht doch einmal zu einer endgültigen Klärung zu kommen. Vorläufig hütet das Gräberfeld sein Geheimnis.