110 Meter östlich von Gückelhirn soll ein neuer Solarpark entstehen. Jan-Lukas Friedewold von der Firma Enerparc AG aus Hamburg und Andreas Gotterbarm vom Planungsbüro OPLA aus Augsburg stellten das Projekt in der jüngsten Gemeinderatssitzung im Rathaus vor. Demnach soll der Solarpark auf einer Fläche von circa 18 Hektar bis zu 22 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen und so rein rechnerisch etwa 6200 Haushalte mit Strom versorgen. Der erzeugte Solarstrom soll im Umspannwerk Ebern ins Stromnetz eingespeist werden.
Bürgerinnen und Bürger könnten sich ab einer Einlage von 500 Euro an der Anlage beteiligen. Die Marktgemeinde Maroldsweisach würde 0,2 Cent pro erzeugter Kilowattstunde erhalten, das wären rund 44.000 Euro jährlich. Sie würde auch von Pachteinnahmen profitieren. Ein Fahrradweg soll durch den Solarpark führen.
Bürgerbegehren gegen die Aufstellungsbeschlüsse ankündigt
Das Projekt befindet sich noch in der Anfangsphase, in der sich jedoch schon Widerstand regt. Ingo Förster aus Altenstein übergab unserer Zeitung ein Schreiben, in dem er ein Bürgerbegehren gegen die Aufstellungsbeschlüsse "Solarpark Gückelhirn" ankündigt. Bereits im vergangenen Jahr hatte Förster erfolgreich ein Bürgerbegehren mit Bürgerentscheid "für den Erhalt der Kulturlandschaft um den Zeilberg" angestrengt.
Um die Grundvoraussetzungen für die Errichtung des "Solarparks Gückelhirn" zu schaffen, habe die Marktgemeinde Maroldsweisach einen Antrag auf Änderung der Naturparkgrenzen des Naturparks Haßberge beim Landratsamt Haßberge eingereicht, schreibt Förster. Dieser Antrag sei im Umwelt- und Werkausschuss des Landkreises am 6. März dieses Jahres behandelt und ein Änderungsverfahren eingeleitet worden.
Die geplante Freiflächenanlage sei von der touristisch erschlossenen Burgruine Altenstein einsehbar und es sei mit Blendwirkung zu rechnen, so Förster weiter. Auf der einen Seite werde mit der wunderbaren Natur des Naturparks Haßberge und dem Burgenwinkel geworben, andererseits werde die unmittelbare Umgebung durch Freiflächenphotovoltaik nachhaltig gestört. "Es reicht mit der Zerstörung des Naturparks Haßberge", betont Förster in seinem Schreiben.
Friedewold konterte schriftlich, dass das Tauschverfahren im Landschaftsschutzgebiet des Naturparks Haßberge öffentlich bekannt gemacht worden sei. Der Flächentausch werde das Gebiet des Naturparks insgesamt um 4500 Quadratmeter erweitern. Die in das Landschaftsschutzgebiet aufzunehmende Fläche sei daher größer als die herauszunehmende Fläche. Die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt bewerte diesen Tausch als positiv.
Der Solarpark werde so abgegrenzt, dass er von Altenstein aus nicht zu sehen sein werde. Die Eingrünung der Anlage sowie mehrere Waldstücke sorgten für eine durchgehende optische Barriere und natürliche Einfassung in das Landschaftsbild. Blendwirkungen seien aufgrund der Bauweise und Verwendung blendfreier Module gänzlich auszuschließen.
Der Gemeinderat sowie die Bürgerinnen und Bürger von Gückelhirn würden die Planung mehrheitlich begrüßen, so Friedewold weiter. Eine neue Radwegverbindung als Teil des Vorhabens, die Gesellschafter-Beteiligung der Marktgemeinde an der Anlage, eine Möglichkeit zur Bürgerbeteiligung sowie hohe Einnahmen und der finanziellen Beteiligung der Kommune (0,2 Cent pro Kilowattstunde), würden eine lokale Wertschöpfung erzeugen.