„Gemeinsam sind wir stark“ – Kein Ausspruch könnte das Benefizkonzert in der katholischen Kirche in Aidhausen treffender beschreiben als dieser. Zu einem beeindruckenden Klangkörper verschmolzen unter der Leitung von Hermann Zehnter die Musiker der Dorfmusikanten Humprechtshausen und der Blaskapelle Aidhausen. Gemeinsam mit den anderen Akteuren des Abends boten die beiden Kapellen ein wunderbar zum ersten Advent passendes Konzerterlebnis, das gleichermaßen stille, besinnliche als auch freudige, erwartungsvolle Momente vereinte. Zu einer rundum gelungenen Veranstaltung trugen auch die eingespielten Videos, der herrliche Blumenschmuck und die vielen Teelichter in der Kirche bei.
Die Kirche konnte den Andrang der Besucher kaum fassen. Dicht gedrängt standen viele in den Gängen, da selbst die zusätzlich aufgestellten Stühle und Bänke nicht für alle einen Sitzplatz boten. Sie alle waren nicht nur der Musik wegen in das Gotteshaus geströmt. Auch der gute Zweck, für den die Musiker allesamt ehrenamtlich antraten, zog trotz heftigem Winterwetter die Menschen an. Der Erlös der Veranstaltung geht zu gleichen Teilen an die Deutsche Herzstiftung und die McDonald's Kinderhilfe.
Charmant und kurzweilig führte Moderator Werner Aumüller vom Bayerischen Rundfunk mit allerhand Informationen zu den Musikern und den Musikstücken durch den Abend. Bevor Karl Bayer als Vorstand der Dorfmusikanten Humprechtshausen die Gäste willkommen hieß, eröffneten die beiden Blaskapellen mit dem prächtigen „Classical Canon“ das Konzert. Ob schwungvoll mit den Stücken „Ding Dong Merrily on High“ und „In der Weihnachtsbäckerei“ oder gefühlvoll mit „You raise me up“ – die Spielergemeinschaft der Blaskapellen Aidhausen und der Dorfmusikanten aus Humprechtshausen begeisterten mit präzisem Spiel und großer Musikalität. Mit großem Beifall stimmte das Publikum Werner Aumüllers Lob zu: „Das hört sich sehr gut an. Ihr solltet öfters zusammenspielen.“
Oft seien es Kleinigkeiten – ein nettes Wort, ein Lächeln, eine vermeintlich unbedeutende Geste – die das Miteinander lebenswerter machen, kündigte Aumüller das Lied „Bring die Wüste zum Blühen“ an. Das „Urlesbach-Trio“ mit Elmar Zehnter, Rainer Nöller und Hermann Zehnter brachte mit diesem und dem Lied „In aller Stille“ Gesang in die Kirche.
Kein Unbekannter war vielen Besuchern der Trompeter Robert Hofmann, dessen musikalische Wurzeln in der Aidhäuser Blaskapelle liegen. Heute agiert er als Solotrompeter an der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken und ist Professor für Trompete an der Hochschule für Musik Saar. Zusammen mit Regionalkantor Rainer Abele an der Orgel bereicherte Hofmann das Konzert mit den klassischen Werken „Concerto in D“ von Giuseppe Torelli, dem Bach Choral „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ und der bekannten Filmmelodie von Ennio Morricone „Gabriela's Oboe“.
Die mystischen Nächte zwischen Heilig Abend und Heilig Dreikönig beschworen die „Urlesbacher Musikanten“ (Rainer Nöller, Hermann Zehnter, Herbert Hümpfner, Hubert Göb, Simon Hochrein und Christian Pfautsch) mit der instrumentalen Trilogie „Freudentanz-Rauhnacht-Zauber der Nacht“ herauf.
Dass man mit viel Humor zum Nachdenken über eine Organspende anregen kann, zeigte der Kurzfilm „Die Entscheidung“. Wie hilfreich ein Ronald McDonald Haus als Zuhause auf Zeit für Familien schwer kranker Kinder sein kann, durfte auch die Aidhäuser Familie Günther schon erfahren. Auch das Wirken der McDonald's Kinderhilfe wurde mit einem Video vorgestellt.
Ein Höhepunkt des Abends, nicht nur für die vielen kleinen Besucher, war sicherlich das Medley mit bekannten Disney-Melodien. Ganz besonders der kleinen Milena Günther, die sich gegenüber Werner Aumüller als großer Fan der Trickfilmfiguren zeigte, war dieser musikalische Beitrag gewidmet. Berührt von der Herzkrankheit der Enkeltochter ihres gemeinsamen Musikerkollegen Herbert Hümpfner, war Milena für die Kapellen der Anstoß zum Benefizkonzert gewesen. Auf den Punkt genau perfekt passend begleiteten die Musikanten die gezeigten Filmausschnitte und hauchten den Figuren Leben ein. Märchenhaft ließen die vereinten Blaskapellen sodann „Cinderella“ tanzen und zauberten mit „Silver Bells“ weihnachtliche Stimmung. Natürlich durften beim Weihnachtsmedley das rotnasige Rentier Rudolph und Marys Boy Child im Winter-Wonderland nicht fehlen.
Mit einem herzlichen Dankeschön für den unentgeltlichen Einsatz aller Akteure und Helfer verabschiedete Johanna Hochrein (Vorsitzende der Blaskapelle Aidhausen) die Besucher und lud zu Glühwein nach draußen in die weiße Winterpracht ein. Ihr besonderer Dank galt dem Dirigenten Hermann Zehnter.
Die Zuhörer honorierten mit stehenden Ovationen das gelungene Konzert. Sie wurden mit den beiden Zugaben „Halleluja“ und „Feliz Navidad“ belohnt.