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Maroldsweisach
Gemeinderat wird über Ergebnis des Bürgerentscheids zum Solarpark informiert: "Wir müssen nun sehen wie es weiter geht"
Förster Jan Bergmann (rechts) stellte sich dem Gemeinderat Maroldsweisach vor. Mit auf dem Foto Bürgermeister Wolfram Thein und Geschäftsleiter Armin Bogendörfer
Foto: Helmut Will | Förster Jan Bergmann (rechts) stellte sich dem Gemeinderat Maroldsweisach vor. Mit auf dem Foto Bürgermeister Wolfram Thein und Geschäftsleiter Armin Bogendörfer
Helmut Will
 |  aktualisiert: 28.04.2023 02:34 Uhr

Der Bürgerentscheid, der am Sonntag, 23. April, in Maroldsweisach in Sachen Solarpark Allertshausen stattgefunden hatte, war Thema im Gemeinderat am Montagabend im Rathaus Maroldsweisach. Auch hat sich der neue Revierleiter für den Bereich Maroldsweisach, Jan Bergmann, vorgestellt, der dem bisherigen Förster Wolfgang Meiners folgt, der in Ruhestand ging.

Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) erläuterte das Ergebnis der Abstimmung zum Solarpark Allersthausen, welches auch vom Abstimmungsausschuss geprüft worden war. Demnach waren 2641 Personen stimmberechtigt, abgestimmt haben in den vier Wahlbezirken 1154 Personen. "Das sind 43,70 Prozent", sagte Thein. Für den Bürgerentscheid 1 (Ratsbegehren) gab es 381 Ja- und 721 Neinstimmen, ungültig waren 52 Stimmen. Für den Bürgerentscheid 2 gab es 742 Ja- und 338 Neinstimmen, sechs Stimmen waren ungültig. Somit hat sich die Mehrheit der Stimmberechtigten gegen den geplanten 30,8 Hektar großen Solarpark nördlich der Ortschaft Allertshausen ausgesprochen, den die BayWa r.e. Solar Projects GmbH, bauen wollte.

Eine demokratische Entscheidung

Bürgermeister Wolfram Thein erklärte hierzu in der Gemeinderatsitzung: "Der Bürgerentscheid ist durch und wurde mehrheitlich von den Bürgern zugunsten des Bürgerbegehrens entschieden. Damit wird der Solarpark bei Allertshausen nicht kommen. Das ist eine demokratische Entscheidung, die ich so akzeptiere und womit ich auch kein Problem habe. Klar, wir haben in den letzten Jahren dafür viel Zeit und Arbeit investiert, aber es ist jetzt wie es ist. Wir müssen nun sehen wie es weiter geht, gestern waren schon erste Stimmen zu hören, dass nun wieder die Möglichkeit besteht, weitere Flächen mit Solar zu versehen." Thein bedauerte, dass die Gemeinde nun aus dem abgelehnten Solarpark keine eigene Einnahmen generieren kann.

Bereits am Sonntagabend hat sich der Initiator des Bürgerbegehrens, welches zum Bürgerentscheid führte, Ingo Förster, geäußert. Er sagte: "Ich freue mich sehr, dass die Mehrheit der Bürger für den Erhalt der Kulturlandschaft gestimmt hat. Gerade bei uns hier in der Gegend schießen Photovoltaikanlagen aus dem Boden. Die exponierte Lage vom Naturbild her bleibt nun vom Zeilberg aus gesehen bestehen und die Bewohner und Touristen können von dort in Richtung Gleichberge die Landschaft ohne Beeinträchtigung genießen."

Bürgermeister Wolfram Thein: 'Das ist eine demokratische Entscheidung die ich so akzeptiere und womit ich auch kein Problem habe.'
Foto: Helmut Will | Bürgermeister Wolfram Thein: "Das ist eine demokratische Entscheidung die ich so akzeptiere und womit ich auch kein Problem habe."

Kurzer Rückblick: Gegen einen möglichen Solarpark unterhalb des Zeilberges und nahe der Ortschaft Allertshausen gab es keine Hindernisse. Deshalb entschied die Gemeinde, das Vorhaben voran zu bringen. Im Juni des Jahres 2022 wurde der Vorentwurf für die Änderung des Flächennutzungsplanes gebilligt. Ingo Förster sammelte Unterschriften für ein Bürgerbegehren und konnte die erforderlichen Unterschriften einholen. Aufgrund dessen, wurde der Bürgerentscheid möglich, der am 23. April durchgeführt wurde.

Nachfolger von Förster Wolfgang Meiners

Er ist in Maroldsweisach kein Unbekannter, wie Bürgermeister Wolfram Thein sagte. Jan Bergmann vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) mit Sitz in Schweinfurt stellte sich dem Marktgemeinderat bei dessen Sitzung vor. Der Bürgermeister freute sich, dass zeitnah zum Ruhestand von Wolfgang Meiners wieder ein Revierleiter in Maroldsweisach eingesetzt wurde. Er hob hervor, dass die Gemeinde mit einer staatlichen Beförsterung gute Erfahrungen mit Wolfgang Meiners, der die Wälder der Region maßgeblich mitgestaltet habe, gemacht habe und hoffte, dass dies mit Jan Bergmann fortgeführt werden kann.

Förster Jan Bergmann: 'Ich bin mir sicher, die Arbeit wird mir hier nicht ausgehen und ich freue mich auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Gemeinden und Privatwaldbesitzern.'
Foto: Helmut Will | Förster Jan Bergmann: "Ich bin mir sicher, die Arbeit wird mir hier nicht ausgehen und ich freue mich auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Gemeinden und Privatwaldbesitzern."

Jan Bergmann sagte, dass er 31 Jahre alt ist und in Coburg wohne. Er komme ursprünglich aus Hessen und habe in Erfurt Forstwissenschaft studiert. Als Waldschutzfachkraft habe er am AELF in Coburg zusätzliche Berufserfahrung gewonnen. Weiter war Bergmann bei den Bayerischen Staatsforsten im Spessart, bevor er in Maroldsweisach bei Wolfgang Meiners einen umfassenden Einblick in ein anspruchsvolles Forstrevier erhalten hat. "Ich bin mir sicher, die Arbeit wird mir hier nicht ausgehen und ich freue mich auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Gemeinden und Privatwaldbesitzern", so Jan Bergmann.

Sozialcontainer auf Basaltwerk-Gelände

Einem Bauantrag der Basaltwerk AG auf dem Zeilberg, für die Errichtung einer hallenartigen Überdachung zur Aufstellung von Sozialcontainern auf dem dortigen Betriebsgelände, wurde das gemeindliche Einvernehmen erteilt. Ebenso wurde auf dem Verwaltungsweg Einvernehmen zu einer Nutzungsänderung für den Einbau einer Biomasseheizanlage auf der Flurnummer 9, Pfaffendorfer Gasse 5, in Altenstein, erteilt.

Gemeinderat Ruppert Fichtner (CSU) fragte an, wie es sich mit einer Entlohnung für Personen verhält, die in den Ortschaften gemeindliche Flächen mähen. Eine Regelung sei hier noch nicht getroffen, sagte der Bürgermeister. Früher sei die Entlohnung mit dem "Gießkannenprinzip" erfolgt, künftig müsse man hier Regelungen für die 17 Ortsteile treffen, um ein einheitliches System zu finden. Dazu wären die Flächen aufzulisten und zu bewerten, was eine umfassende Aufgabe sei.

Wie es mit dem Neu- oder Umbau der Mittelschule weiter gehen soll, fragte Zweite Bürgermeisterin Heidi Müller-Gärtner. Das müsse noch besprochen werden und auch die Kinderkrippe sei noch Thema, ob hier Container oder eine Modulbauweise in Frage komme, um alle Kinder unterzubringen, sagte Thein. Ob man auch an einen entsprechenden Personalschlüssel gedacht habe, sollten mehr Kinder in der Krippe sein, wollte Dritte. Bürgermeisterin Ramona Schrapel (FWG) wissen. Dazu erklärte Gemeinderat Harald Deringer, der Mitglied im Kirchenvorstand ist, dass man das im Blick habe.

 
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