Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Kirchlauter stammt aus dem Jahre 1983. Er ist ein Planungsinstrument für eine Gemeinde und steuert vor allem die Bebauung von Grundstücken als auch die Nutzung von Flächen. Oft bewegt sich seine Geltungsdauer im Rahmen von zehn bis fünfzehn Jahren. Die Aktualisierung des Flächennutzungsplans stand auf der Tagesordnung der letzten Sitzung des Gemeinderates Kirchlauter. Ein Beschluss dazu fasste das Gremium jedoch nicht, da noch viele Fragen auftauchten und einige Gemeinderäte bezweifelten, ob zur Aktualisierung eine Notwendigkeit bestehe und jetzt der richtige Zeitpunkt gegeben sei.
Architekt Kai Kutzner von der Planungsgruppe Strunz verwies auf das Alter des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Kirchlauter. Man sollte sich überlegen, den Plan mit einem integrierten Landschaftsplan zu aktualisieren. Dabei gehe es um eine Bestandsanalyse und die Bestimmung der Entwicklungsziele für die nächsten Jahre. Ein Flächennutzungsplan sei so etwas wie eine vorbereitete Bauleitplanung für eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung, wobei man mit den Flächen "haushalten" sollte, aber auch die Flächen für Baugebiete oder Gewerbegebiete bedenken und dabei auch die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege verdeutlichen müsste. Der Planer gab zu bedenken, dass man die Bevölkerung einbinden sollte. Darauf würden Arbeiten wie der Vorentwurf, die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange und der Bürger folgen. Es gelte, die Stellungnahmen abzuwägen und schließlich den Plan festzustellen.
Im Gremium gab es zum Flächennutzungsplan noch einigen Klärungsbedarf: Reinhold Stöhr (SPD) wollte wissen, ob die Behörden dann wirklich an diesen Plan gebunden seien. Robert Muckelbauer (CSU) fragte nach, ob beim Denkmalschutz nur der "Status quo" übernommen werde und ob es vielleicht eine abgespeckte Lösung geben könne. Peter Stretz (CSU) sprach die Wasserschutzgebiete an. Hans-Jürgen Derra (IG HL) wollte wissen, ob man später Kostenersparnisse habe, denn ihm wären die Kosten zu viel. Wie Flurbereinigung oder Photovoltaikflächen berücksichtigt würden, fragte Steffen Kandler (SPD). Bürgermeister Karl-Heinz Kandler (SPD) gab zu bedenken, dass man in den letzten Jahren die Siedlungsgebiete über den alten Plan hinaus ausgeweitet habe. "Es wäre ideal, wenn wir das alles auf den neuesten Stand bringen können. Auch das Landratsamt und die Behörden wollen das."
"Momentan steht alles und wir müssen berücksichtigen, was sich innerorts ergibt und ob es Leerstände gibt. Ich möchte den Flächennutzungsplan etwas hinausschieben", warf Lilo Stubenrauch (CSU) ein. Michael Tischner (JL) hielt eine Aktualisierung zwar für sinnvoll, sagte aber auch: "Wir haben andere große Projekte, die wir erst erledigen sollten." Der Plan solle erst in zwei bis drei Jahren angegangen werden. Aufgrund dieser Diskussionsbeiträge sah Bürgermeister Karl-Heinz Kandler von einer Beschlussfassung ab.
Neubau des "Oskar-Kandler-Zentrums"
Große Enttäuschung machte sich dann im Gremium breit, da die Plangenehmigung für den Neubau des "Oskar-Kandler-Zentrums" in Kirchlauter durch das Landratsamt immer noch auf sich warten lasse. Schon seit fast einem Jahr warte man auf einen positiven Bescheid. Robert Muckelbauer kritisierte das Bauamt im Landratsamt Haßberge. Er sprach von einer "Verhinderungsbehörde" und sagte: "So schlimm wie in den letzten Jahren war es noch nie." Er forderte Bürgermeister Karl-Heinz Kandler auf, "zur nächsten Gemeinderatssitzung den Landrat und die zuständige Dame einzuladen", wenn die Plangenehmigung nicht bis zur Ladungsfrist bei der Gemeinde eingetroffen sei.