
Für reichlich Diskussionsstoff sorgte die Beratung, ob im Ortsteil Gereuth weitere Urnenstelen zur Verfügung gestellt werden sollen. Gemeinderätin Marion Leonhardt (FWG) hatte in einer vorausgegangenen Sitzung hierfür plädiert und bekräftigte das auch in der jüngsten Sitzung im Rathaus Untermerzbach.
Bürgermeister Helmut Dietz legte dem Gremium hierzu zwei Angebote vor, die sich deutlich unterschieden. Eine Firma bot vier Urnenstelen-Fächer zum Bruttopreis von 5770 Euro an, eine weitere verlangte für die gleiche Leistung 2964 Euro. Wie der Bürgermeister hierzu sagte, könnten die vier Fächer um drei weitere erweitert werden, was dann die Angebotspreise um 2700 Euro erhöhen würde. Zu den genannten Kosten kämen, wie Dietz erläuterte, noch Fundament- und Anpassungsarbeiten von etwa 1500 Euro, 365 Euro pro Fach.
Wie Dietz weiter sagte, seien im Friedhof in Gereuth Urnenfelder für 15 Bestattungen ausgewiesen. "Wir müssen uns überlegen, ob die Erweiterung der Urnenwand mit einer oder zwei Stelen mit der defizitären Umsetzung gewollt ist und mit einer Nachjustierung der Gebührensatzung angenommen wird", so der Bürgermeister. Gemeinderätin Marion Leonhardt sagte, dass in Gereuth Interesse an weiteren Urnenstelen vorhanden sei. Sollte man sich dazu entschließen, dürfe das nicht auf Kosten der Gemeinde gehen, sondern müsse von den Nutzern getragen werden, sagte Dritter Bürgermeister Gerald Karl (FWG).
Der Bürgermeister wies auf mögliche Präzedenzfälle hin. "Wenn das auch in anderen Gemeindeteilen gewollt wird, was machen wir dann?", fragte er. Auch verwies er darauf, dass eine Zustimmung auch die Änderung der Gebührensatzung zur Folge hätte. Während Gemeinderat Robert Bohla keine unbedingte Notwendigkeit für ein Handeln sah, sprach sich Zweiter Bürgermeister Dieter Reisenweber dafür aus. "Die Friedhöfe sind ein Kulturgut, deshalb sollten hier wirtschaftliche Interessen nicht unbedingt im Vordergrund stehen", sagte er. Schließlich wurde beschlossen, weitere Stelen zur Verfügung zu stellen. Den Auftrag erhielt eine Firma aus Hofheim in Unterfranken in Höhe von 5615 Euro. Eine weitere Erweiterung soll aber nicht mehr erfolgen.
Vergeben wurde für die ehemalige Schule in Memmelsdorf ein Auftrag für den Einbau einer Pelletheizung an eine Firma aus Maroldsweisach zum Angebotspreis von 70.200 Euro, nachdem die Förderzusage für den Einbau bestätigt war. Wie Bürgermeister Dietz hierzu sagte, würde die Heizung mit 20 Prozent und die Solartechnik mit 35 Prozent gefördert, sodass für die Gemeinde etwas mehr als 60.000 Euro bleiben.
Diskussionen um den Dorfladen
Für die Erweiterung der Straßenbeleuchtung im Schlossweg in Untermerzbach fallen Kosten von 9300 Euro an. Das ist deutlich höher, als zunächst angenommen wurde. Der Mio-Laden in Untermerzbach steht offensichtlich auf dem Prüfstand. Näheres wollte Bürgermeister Helmut Dietz im öffentlichen Teil der Sitzung nicht sagen. Für den nicht öffentlichen Teil der Sitzung kündigte er (Umsatz)- Zahlen an. Allerdings machte er klar, dass ihm nicht daran gelegen sei, den Dorfladen zu schließen. Er formulierte es drastisch: "Wer will schon sein eigenes Kind zu Grabe tragen". Ein Projekt, wie den Mio-Laden, wolle man nicht einfach so "wegwerfen", sagte er weiter und er wehre sich gegen Stimmen, die ihm nachsagen, er wolle den Dorfladen schließen.